Das mit Abstand auffälligste Merkmal von "The Conduit" ist seine Grafik. Mussten sich Wii-Besitzer bisher meist mit verwaschen wirkenden Farben, sichtbar pixeligen Kanten und unförmigen Spielfiguren begnügen, zeigt der Sega-Shooter, dass es auch anders geht - spektakulärer. Zwar erreicht die Qualität der Quantum3-Engine - entgegen ursprünglicher Ankündigungen des Entwicklers High Voltage Software - zu keinem Zeitpunkt PS3- oder Xbox-360-Niveau. Doch der Unterschied zu anderen Wii-Titeln sticht sofort ins Auge. Schöne Licht- und Schatteneffekte erzeugen eine stimmungsvolle Atmosphäre, die Bewegungen der Charaktere wirken flüssig.
Auch die Sounduntermalung inklusive Sprachausgabe, Hintergrundmusik und Effekte ist ausgesprochen gut geraten. Anlass zu Kritik bietet eigentlich nur die Gestaltung der Schauplätze, die ab und an ein wenig monoton und schlauchartig geraten sind. Möglicherweise leitet sich davon auch der Titel des Spiels ab: "Conduit" bezeichnet im Englischen alle Arten von Rohren.
In "The Conduit" schlüft der Spieler in die Rolle des Secret-Service-Agenten Michael Ford, der eine Reihe von Anschlägen auf die US-Hauptstadt und eine mysteriöse Virus-Epidemie aufklären muss. Recht schnell kommt heraus, dass Aliens hinter allem stecken und die Erde offenbar infiltrieren wollen.
Weit mehr Sorgfalt als bei der trashigen Story ließ Entwickler High Voltage bei der Handhabe walten, die sich als äußerst durchdacht und fein umgesetzt erweist. Gesteuert wird Mr. Ford via Wiimote, mit dem Nunchuk werden durch eine Schüttelbewegung Granaten geworfen. Hinzu kommen zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, die wirklich keine Wünsche offenlassen.
Während sich Mr. Ford durch die insgesamt neun Level kämpft, trifft er natürlich auf jede Menge der sogenannten Faktoten-Aliens und ihre Handlanger, die er mit über einem Dutzend Waffen zurück ins All pusten kann - von der Pistole bis zum Deatomisator oder Karbonator. Obwohl die Gegner eine ordentliche Künstliche Intelligenz besitzen, ist "The Conduit" nur dann knifflig, wenn die Entwickler die außerirdischen Miesepeter fies positioniert haben. Oder wenn es um die Entschärfung unsichtbarer Bomben geht.
Eine große Hilfe stellt jedoch das sogenannte "Alles Sehende Auge" (ASA) dar. Dabei handelt es sich um ein Stück Alientechnologie in Kugelform, mit dem Agent Ford versteckte Gegenstände entdecken, verschlossene Türen öffnen und unsichtbare Objekte sichtbar machen kann.
The Conduit
Hersteller/Vertrieb | High Voltage/Sega |
Genre | Action |
Plattform | Wii |
Preis | ca. 45 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Neben der Einzelspielerkampagne, die den Gamer rund zehn Stunden an den Bildschirm fesselt und mit einem fiesen Cliffhanger zurücklässt, bietet "The Conduit" auch einen - für Wii-Verhältnisse - extrem vielfältigen Mehrspielermodus. Bis zu zwölf Spieler können an den Online-Kämpfen teilnehmen und in 13 verschiedenen Modi herausfinden, wer der Beste ist. Die Kommunikation mit Freunden und anderen Mitgliedern seines Teams ist ebenfalls via Wii Speak möglich. Spieler ohne die Zusatz-Hardware hören zumindest die Kommentare der anderen Gamer.