"Star Wars Battlefront II" Zu Lande, zu Wasser und im All

Packende Massenschlachten, tolle Grafik, und eine bomastische akustische Untermalung katapultieren "Star Wars Battlefront II" an die Spitze des Action-Genres - und den Spieler sogar ins Weltall.

Die Macht des Marketing ist wohl die größte im Universum von George Lucas. Passend zur Veröffentlichung der DVD-Version von "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith" drängte Activision mit dem Shooter "Battlefront 2" auf den PC- und Konsolen-Markt. Der Vorgänger war das meistverkaufte "Star Wars"-Spiel aller Zeiten.

Auch im Nachfolger steht der grandiose Multiplayer-Modus im Vordergrund. Bis zu 64 Sternenkrieger dürfen sich am PC online oder im Netzwerk packende Kämpfe liefern, über "Xbox Live" können immerhin noch 32 User gegeneinander antreten. Technisch abgeschlagen: die PS2-Version. Obwohl von vornherein auf nur 24 Teilnehmer im Online- und LAN-Modus beschränkt, kommt es häufig zu unschönen Rucklern.

Der intergalaktische Krieg zwischen Separatisten und Klonarmee (Episode 1 bis 3), Rebellen und Imperium (Episode 4 bis 6) führt die Spieler an die unterschiedlichsten Schauplätze der Galaxis - von Geonosis über Naboo bis Hoth. Keine der Umgebungen gleicht der anderen, das Spielprinzip bleibt stets dasselbe: Zwei Parteien zanken sich in zwei Dutzend großflächigen Arealen mit Waffengewalt um strategisch wichtige Punkte, die nach der Besetzung als Einstiegspunkte für die eigenen Mitspieler dienen. Gewonnen hat, wer alle Kommando-Posten kontrolliert oder dem Gegner einen Totalverlust zufügt. Neu: In "Battlefront 2" gibt es erstmals ausufernde Raumschlachten mit zig Jägern und dicken Kreuzern. Letztere lassen sich nicht nur durch permanenten Beschuss empfindlicher Stellen, sondern auch von innen heraus zerlegen. Einfach mal den Hangar entern, aussteigen und die Hauptenergieversorgung lahm legen...

Wer will ich sein?

Die Qual der Wahl: Bevor sich Online-Sternenkrieger in die Schlacht stürzen, müssen sie sich für einen Soldatentyp entscheiden. Acht unterschiedlich ausgestattete Recken hat jede Seite aufzubieten, darunter jeweils einen besonders zähen Burschen. Die erweiterte Palette reicht dabei vom Standard-Sturmtruppler über schildgeschützte Droidekas bis hin zur Magna-Wache. Scharfschützen, Panzerfaust-Träger, Techniker und Piloten komplettieren die Reihen. Letztere haben ein besonders feines Händchen für die unterschiedlichen Vehikel, die in den Kampfgebieten parken und sich jederzeit bemannen lassen. Wer also schon immer mal mit einem monströsen AT-AT-Walker durch die Eiswüste von Hoth stapfen oder GAP-Panzer fahren wollte, hat in "Battlefront 2" ausreichend Gelegenheit dazu - zumal technisch alles stimmt.

"Star Wars Battlefront II"

Hersteller/Vertrieb

LucasArts/Activision

Genre

Action/Massive- Multiplayer

Plattform

PC, PS2, Xbox, PSP

Preis

40 Euro (PC), 50 Euro (PS2, Xbox), 58 Euro (PSP)

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Spektakuläre Optik

Die Steuerung geht selbst auf den Konsolen spielend leicht von der Hand und ist schnell erlernt. Umwerfend schön: die 3-D-Grafik. Gewaltige Explosionen, geschmeidige Animationen, sirrende Laser-Strahlen, detaillierte Fahrzeuge und eine enorme Detailverliebtheit machen "Battlefront II" zum bislang spektakulärsten "Star Wars"-Game überhaupt. Von der bombastischen Soundkulisse ganz zu schweigen.

Mitmachen beim Aufstieg des Imperiums

Wer nun aber glaubt, dass Solisten sträflichst vernachlässigt werden, irrt. Und zwar gewaltig. Neben Soforteinsätzen und der bekannten, taktisch angehauchten "Galaxiseroberung", in der nach Brettspiel-Manier um jeden einzelnen Planeten gefochten wird, spendierte LucasArts dem Titel einen waschechten Story-Modus. Als Mitglied der 501. Legion der republikanischen Klon-Armee ist der Spieler Teil des "Aufstiegs des Imperiums", der in "Episode III" thematisiert wird. Mit dem Laser-Blaster im Anschlag verteidigt er den Wookie-Planeten Kashyyyk gegen anrückende Droiden-Verbände und setzt dem Jedi-Orden ein Ende. Darüber hinaus schlagen manche Missionen wie das Entern von Prinzessin Leias Raumschiff oder die Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth die Brücken zu den Episoden IV und V.

Tempo zählt

Noch eine Neuerung: Statt wie im Multiplayer-Modus einfach nur sämtliche Kommandopunkte zu besetzen, bekommen Solisten nun konkrete Aufträge erteilt: Panzer wollen reaktiviert, Schutzschilde durchbrochen werden. Neben Zielsicherheit und der Wahl des richtigen Soldatentyps ist dabei vor allem Tempo entscheidend: Während man selbst nur über ein begrenztes Truppenkontigent verfügt, schöpft der CPU-Gegner stets aus dem Vollen. Praktischerweise darf an besetzten Kommandopunkten nun jederzeit der Soldatentyp gewechselt und sogar ein Filmheld wie Obi-Wan-Kenobi, Yoda oder Darth Vader in die Schlacht geschickt werden. Mit Lichtschwert und der ominösen Macht im Rücken lichten diese Charaktere die Feindreihen im Nu, sind aber nur für kurze Zeit einsetzbar.

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Gerd Hilber/Teleschau

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