Nach dem Verlust von zwei CDs mit den persönlichen Daten von 25 Millionen Personen bei der britischen Steuerbehörde erhöht die Opposition den Druck auf die Regierung von Premierminister Gordon Brown. Aus einer Notiz des Rechnungsprüfungshofs gehe hervor, dass sensible Daten aus Kostengründen vor der Übermittlung nicht entfernt worden seien, erklärte der finanzpolitische Sprecher der Konservativen, Philip Hammond, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur PA.
Der Rechnungsprüfungshof, der die Daten anforderte, habe verlangt, dass sensible Informationen wie Bankverbindungen entfernt würden. Die Steuerbehörde habe darauf geantwortet, dass dies nicht möglich sei, da das eine zusätzliche Zahlung an eine IT-Firma bedeuten würde. In diese Entscheidung sei ein beigeordneter Direktor der Behörde einmarkiert gewesen. Vor dem Unterhaus habe Finanzminister Alistair Darling die Lage so dargestellt, dass sich ein untergeordneter Beamter regelwidrig verhalten habe. Seine eigenen Erkenntnisse deuteten aber darauf hin, "dass auf einer höheren Ebene eine Entscheidung getroffen wurde, die Daten nicht zu desensibilisieren, einfach, um Kosten zu sparen", zitierte PA Äußerungen Hammonds in der BBC.
Brown bedauerte den Vorfall
Er forderte Darling auf zu erklären, ob ihm dieser Sachverhalt vor der Debatte im Unterhaus bekannt gewesen sei. Auf den CDs befinden sich die Daten von 7,25 Millionen Familien, die Kindergeld erhalten, darunter Anschrift, Geburtsdaten und Bankverbindungen. Die Datenträger verschwanden in der Hauspost auf dem Weg von der Steuerbehörde zur Rechnungsprüfungsbehörde. Brown äußerte im Unterhaus sein Bedauern über den Vorfall. Auch Darling entschuldigte sich für die "katastrophale Panne". Hinweise darauf, dass die Daten in kriminelle Hände gelangt sein könnten, gibt es nach Regierungsangaben nicht.