Nach sage und schreibe 17 Jahren wurde nun das Verkaufsverbot des legendären Ego-Shooter-Spiels "Doom" in Deutschland aufgehoben.
1994 wurde das Originalspiel sowie der zweite Teil mit dem Prädikat "jugendgefährdend" versehen und auf den Index gesetzt. Damit erhielt das Ego-Shooter-Game die gleiche Klassifizierung wie Pornografie und konnte nur "hinter dem dunkelroten Samtvorhang" gekauft werden.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat nun entschieden, dass die Handlungen des Spiels "nach heutigen Maßstäben weder als detailliert noch als realistisch/realitätsnah einzustufen" seien. Weiter heißt es, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Spiel "heutigen Minderjährigen als Vorbild für reale Handlungsmuster dient". Die Grafik bezeichnet die BPjM als "distanzierend" wirkend. Eine Version des Spieles die Nazisymbole beinhaltet, bleibt weiterhin verboten.
Im Vorfeld hat das US-Unternehmen id Software, welches Doom entwickelt hatte, eine Neubewertung mit der Begründung beantragt, dass neuere Spieletitel mittlerweile viel anschaulicher in der Darstellung seien als viele Game-Klassiker.
Die Aufhebung der Indizierung in Deutschland hatte sogar die Aufmerksamkeit der BBC erregt. Diese hatte berichtet, dass die expliziten Grafiken nicht der einzige Grund der Indizierung waren, sondern die Darstellung unstillbaren Blutdurstes. Die BBC dazu: "Der Ausschuss erklärte, dass sie ursprünglich über die Geschichte des Spieles besorgt waren, welche einen endlosen Zyklus an Schießereien und blutige, sadistische Gewalt wiedergab, der nicht mit anderen Szenen ausbalanciert werden konnte."
Nach 17 Jahren können nun Spieleliebhaber "Doom" legal erwerben, ohne als blutrünstige Sadisten abgestempelt zu werden.