Karaoke-Software Aus voller Kehle

Ob auf Partys oder in den eigenen vier Wänden: Karaoke-Software macht großen Spaß - und ist gleichzeitig so etwas wie virtueller Gesangsunterricht.

Regel Nummer eins: Fenster und Türen müssen zu sein. Denn nichts ist peinlicher als unmusikalische Zeitgenossen, die ihr mangelndes Talent ständig in aller Öffentlichkeit belegen müssen: in Karaoke-Bars, auf Familienfesten oder in Fernsehshows.

In schalldichten Räumen aber - oder im Kreise ebenso minderbegabter Freunde - kann das richtig Spaß machen: Gebraucht wird lediglich ein PC oder eine Spielkonsole, ein Mikrofon und ein Mitsingspiel wie zum Beispiel "XBox Music Mixer" oder "SingStar" (erscheint am 9. Juni). Die eignen sich nicht nur als Gag für Partys, sondern bieten gleichzeitig noch eine Art virtuellen Gesangsunterricht: Gnadenlos zeigen sie nämlich an, welche Töne man getroffen hat - und welche nicht.

Von "Pretty Woman" bis "YMCA"

30 Songs gibt es beim bunten und unterhaltsamen Playstation-2-Spiel "SingStar" zur Auswahl: "Pretty Woman" ist dabei, "Livin La Vida Loca" und "YMCA". Jedes Lied wird als Musikvideo gezeigt und dazu der Songtext eingeblendet, wobei die jeweils aktuelle Zeile aufleuchtet. Solodarbietungen sind ebenso möglich wie Duette. Wer will, kann auch eine Eye-Toy-Kamera anschließen und überprüfen, wie gut man sich als Entertainer auf dem Fernsehschirm macht. Ähnlich funktioniert das nicht ganz so gelungene Spiel "Karaoke Party", ebenfalls für die Playstation 2, bei dem 25 Songs zur Auswahl stehen, die aber nicht über den Fernsehlautsprecher, sondern über mitgelieferte Headsets abgespielt werden.

Mit dem XBox-Programm "Music Mixer" kann man sogar eigene Karaoke-Vorlagen erstellen: Beliebigen CDs entzieht die Software automatisch den Gesang - zumindest theoretisch: Im Test hat das mehr schlecht als recht funktioniert. Besser ging das mit dem PC-Programm "MyVoice", bei dem man außerdem die Songtexte aus dem CD-Booklet abtippen und so abspeichern kann, dass sie an den passenden Stellen des Liedes auf dem Bildschirm gezeigt werden.

"Pop Voice" hilft beim Üben

Für regelmäßiges Stimmtraining eignet sich am besten der "Pop Voice"-Gesangstrainer, bei dem quietschbunte Aufmachung und das Dieter-Bohlen-Foto auf der Verpackung niemanden abschrecken sollten. Mit witzigen Atem- und Gesangsübungen bereitet das Programm auf den ersten Karaoke-Auftritt vor.

Aber Achtung: Die pedantische "Pop Voice"-Wertung kann richtig fies sein. Dagegen wirkt die von "SingStar" wie eine Weichspülkritik aus der "Mini Playback Show".

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Nina Ernst

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