Navi-Missgeschicke Wenn Vertipper in die Irre führen

Navigationssysteme können hilfreiche Wegweiser sein - wenn man sie korrekt bedient: In Italien fuhren gerade schwedische Touristen in die falsche Stadt, weil sie sich vertippt hatten. Viele weitere Beispiele zeigen, dass man sich nicht blind auf die elektronischen Helfer verlassen sollte.

Wer ein Navigationssystem im Auto benutzt, kennt diese Situation: Die Stimme macht freundlich, aber bestimmt einen kastrophalen Vorschlag: "Bitte wenden" auf der Autobahn. "Biegen Sie links ab", obwohl man sich mitten in einem Kreisverkehr befindet. "Sie sind am Ziel" mitten auf dem Feldweg.

Der gesunde Menschenverstand darf also während der Fahrt nicht abgeschaltet werden. Sonst passieren solche Missgeschicke, wie diese, die stern.de links zusammengestellt hat.

Capri ist nicht Carpi

Auf dem Weg zur Blauen Grotte von Capri ist schwedischen Touristen ein fataler Tippfehler unterlaufen: Auf dem Navi-Display ihres Autos gaben sie statt Capri "Carpi" ein. Die Satellitentechnik führte das Paar daraufhin zielsicher in die norditalienische Industriestadt Carpi bei Modena, 660 Kilometer von der angestrebten Insel entfernt. Die beiden Schweden seien in der Tourist Information aufgetaucht und hätten nach dem Weg zur Blauen Grotte gefragt, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung, Angelo Giovannini, am Dienstag. "Zuerst dachten wir, sie meinen ein Restaurant." Dann aber klärte sich der Irrtum auf, und das in Venedig aufgebrochene Paar unternahm einen neuen Anlauf nach Capri.

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Und plötzlich schweigt das Navi

Verwirrt über die Neuberechnungen ihres Navigationsgerätes hat eine Frau aus Rheda-Wiedenbrück bei Niederaula in Hessen einen schweren Verkehrsunfall gebaut. Die 37-jährige war mit ihren drei Kindern im Alter von 6, 9 und 17 Jahren zur Beisetzung ihres geschiedenen Mannes nach Frankfurt am Main unterwegs. Am Hattenbacher Dreieck fuhr sie nach Angaben der Polizei "trotz tadellos funktionierenden Navigationsgerätes" auf der falschen Autobahn weiter. Irritiert über die Neuberechnung des "Navi" verließ die Fahrerin die Autobahn, um wieder auf die richtige Spur zu kommen.

In der Zwischenzeit hatte aber der 17-jährige Sohn das Gerät so verstellt, dass gar keine Ansage mehr erfolgte. Seine Mutter irrte sich dann bei einem Überholmanöver auf einer Bundesstraße und stieß fast frontal mit einem Post-Paketwagen zusammen. Dabei wurden alle fünf Unfallbeteiligten leicht verletzt. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden.

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Aufs Glatteis geführt

Auf der Suche nach einer Erdgastankstelle ist ein 54 Jahre alter Autofahrer in Gera von seinem Navigationsgerät beinahe aufs Glatteis geführt worden. Weil er den Anleitungen seines Navis vertraute, wäre der Mann mit seinem Fahrzeug nach Angaben der Polizei fast in dem Fluss Weiße Elster gelandet. Das Auto fand die Polizei am Donnerstag direkt auf der Deichkrone. Zuvor hatte der Fahrer das Schild «Wasserwirtschaftliche Anlage - Befahren mit Kraftfahrzeugen jeder Art verboten» ignoriert. Die Beamten fanden den Mann am anderen Ufer des zugefrorenen Flusses. Das Auto musste vom Abschleppdienst geborgen werden.

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Dem Abgrund so nah

Sein Navigationsgerät hat den Fahrer eines Kleintransporters aus Leipzig so sehr in die Irre geleitet, dass vorübergehend sogar die Bahnlinie Hof-Regensburg gesperrt werden musste. Der 40-Jährige war von seiner satellitengesteuerten Landkarte auf einen Waldweg bei Kirchenlamitz (Landkreis Wunsiedel) gelotst worden. Dort fuhr sich der Kleinlaster an einem Abhang fest und drohte, auf tiefer liegende Bahngleise zu stürzen. Ein Abschleppwagen brachte den Transporter wieder in die Spur, berichtete die Polizei in Hof über den Vorfall. Die Beamten erklärten dem Mann die weitere Reiseroute dann per Atlas.

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Landstraße als Falle

Ein Lastwagen-Fahrer ist von seinem Navigationssystem in eine "Falle" gelenkt worden und hat drei Tage auf einer Landstraße in Südwestengland festgesessen. Der Tscheche hatte sich mit seinem 40 Tonnen schweren und 15 Meter langen Gefährt in der Kurve einer engen Landstraße verkeilt, berichtete die Zeitung "Times". Weil seiner Firma eine Rettungsaktion am Wochenende zu teuer gewesen sei, habe der 45-Jährige in seiner Kabine übernachtet. Der Verkehr auf der kleinen Straße wurde komplett blockiert. Ein 19 Jahre alter Anwohner erbarmte sich schließlich und befreite den Lastwagen samt Fahrer mit einem Traktor aus der Klemme.

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Verirrt im Feldweg

Grenzenloses Vertrauen in ihr Navigationsgerät hat eine Autofahrerin nahe Münnerstadt auf Abwege gebracht. Polizisten mussten die 51-Jährige nach längerer Suche in ihrem festgesteckten Auto von einem aufgeweichten Feldweg neben der Autobahn bergen. Ihr Navigationssystem habe sie auf dem Weg von Baden-Württemberg nach Berlin dorthin gelotst, erklärte die Frau den Beamten der Polizei Bad Kissingen. Morgens habe sich die aus dem Raum Karlsruhe stammende Frau bei der Polizei gemeldet und erklärt, sie habe einen Unfall, teilte die Polizei mit.

Wo sie sich befand, konnte die Autofahrerin allerdings nicht sagen. Sie könne sich nur noch daran erinnern, dass sie aus Bad Kissingen kommend die Bundesstraße befuhr und weiter auf die Autobahn 71 in Richtung Erfurt wollte. Nach erfolgloser eineinhalbstündiger Suche und mehreren Telefonaten erklärte die Frau schließlich, sie stehe unter der Autobahn etwa 500 Meter zur Ausfahrt Münnerstadt entfernt.

Polizisten fanden sie in ihrem Wagen hinter dem Wildschutzzaun der Autobahn. Nach einer kilometerlangen Fahrt auf aufgeweichten Feldwegen war sie auf dem Grünstreifen neben der A 71 stecken geblieben, erklärte die Polizei. Sie habe sich strikt an die Anweisungen ihres Navigationsgerätes gehalten, berichtete die Autofahrerin demnach. Die Beamten lotsten sie schließlich auf die Straße zurück. Bevor die Frau ihren Weg nach Berlin fortsetzte, habe sie ihren Helfern versprochen, auf die Unterstützung ihres Navis zu verzichten, erklärte die Polizei.

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Fataler Fußgängermodus

Sein Navigationsgerät hat einem Taxifahrer aus Hannover eine unfreiwillige Landung im Morast beschert. Der 37-jährige Fahrer habe auf dem Rückweg von Eimbeckhausen nach Hannover aus Versehen den Fußgänger-Modus des Navis eingestellt, sagte ein Polizeisprecher. Das Gerät zeigte daraufhin die kürzeste Route an, die für das Taxi allerdings im Matsch endete. Die telefonisch zu Hilfe gerufene Polizei konnte das Taxi nicht frei schleppen. Dazu war ein Bergefahrzeug erforderlich.

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Falsche Insel dank Vertipper

Weil sie sich vertippt hatte, ist eine Autofahrerin trotz Navigationsgeräts auf der falschen Insel gelandet. Die Frau wollte mit ihren beiden Kindern nach Dänemark, hatte aber statt des Fährhafens Puttgarden auf Fehmarn versehentlich Putgarten auf Rügen einprogrammiert - und war der Stimme aus dem Navigationsgerät vertrauensvoll zu dem 350 Kilometer von Fehmarn entfernten Ziel gefolgt. Verzweifelt meldete sie sich dort bei der Polizei, wie die Beamten in Stralsund am Montag berichteten. Da von dem kleinen Ort auf Rügen keine Fähre nach Dänemark fährt, nahm die Frau sich für eine Nacht ein Zimmer auf der Insel.

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Zum Shoppen ins falsche Land

Die Büroangestellten einer Firma im britischen Gloucester wollten mit einem Bus eigentlich einen weihnachtlichen Wochenendeinkaufsbummel in der französischen Stadt Lille machen. Da der Busfahrer das Navigationgerät aber neu programmieren musste, landeten sie stattdessen im belgischen Dorf Lille, wie der britische TV-Sender "Sky News" berichtet.

Die Passagiere wunderten sich zwar lautstark, als während der Fahrt Wegweiser nach Eindhoven auftauchten, doch der Busfahrer setzte seine Fahrt unbeirrt fort. Als der Mann seinen Fehler endlich korrigierte, blieben nur noch zwei Stunden zum Shoppen.

san

Es heißt FUSSGÄNGER-Treppe

Einen kuriosen Verkehrsunfall hat die Polizei im niedersächsischen Einbeck aufgenommen: Der Wagen eines 33-Jährigen steckte auf einer Fußgängertreppe im Stadtgebiet fest. Vergeblich versuchte er, das Auto wieder auf die Straße zu fahren. Auf die Frage, warum er auf die abwärtsführende Treppe abgebogen sei, sagte der 33-Jährige, sein elektronisches Navigationssystem habe ihm diesen Weg gewiesen.

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Ein Auto ist kein Schienenfahrzeug

Eine 37-jährige Autofahrerin hat die Anweisung ihres Navigationsgerätes falsch verstanden und ist auf Bahngleisen gelandet. Die Frau war laut Bundespolizei im Osten von Hamburg mit ihrem Wagen unterwegs, als das Navigationsgerät vor einem Bahnübergang den Hinweis übermittelte, an der nächsten Möglichkeit rechts abzubiegen. Die Frau sei jedoch nicht in die nächste Straße hinter dem Bahnübergang gefahren, sondern direkt rechts abgebogen und im Gleisbett gelandet. Ein Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn, der den Vorfall beobachtete, ließ die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck umgehend sperren. Die Fahrerin wurde laut Polizei nicht verletzt. Die Strecke bleib rund 20 Minuten gesperrt, vier Züge kamen verspätet.

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Allein im dunklen Wald

Zu großes Vertrauen in die Technik: Ein 25-Jähriger ist auf der Suche nach seiner Ferienunterkunft vom Navigationsgerät mit dem Auto tief in einen dichten Wald gelotst worden. Der junge Mann folgte in der Nacht blindlings den Anweisungen der Computerstimme, auch als sie ihn bei Crispendorf (Thüringen) "über Feld- und Wiesenwege" in den Forst führte.

Als er doch Zweifel bekam und wieder wenden wollte, blieb der Mann mit seinem Auto stecken, wie die Polizei mitteilte. Über sein Mobiltelefon rief der Mann die Polizei zu Hilfe, ohne zu wissen, wo er sich befand. Nach etwa einstündiger Suche mit zwei Streifenwagen entdeckten die Beamten den Verirrten und lotsten ihn aus dem Wald.

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Gefeuert nach Fehlbedienung

Ein orientierungsloses Navigationsgerät hat einen Lastwagenfahrer in die Irre geführt und ihn den Job gekostet. Der Mann war mit seinem Fahrzeug in Rheinland-Pfalz unterwegs. Vom Hunsrück-Flughafen Hahn wollte er die Autobahn Ludwigshafen-Koblenz (A 61) erreichen. Wie die Polizei mitteilte, lotste ihn das Navigationsgerät aber mitten in der Nacht "durch den tiefsten Hunsrück", bis er in der kleinen Gemeinde Jeckenbach in einer Sackgasse landete.

Beim Rangieren beschädigte der Fahrer eine Straßenlaterne und fuhr die Zugmaschine schließlich an einem Abhang fest. Der Lastwagen, der auf eine Landstraße zu kippen drohte, musste von einem Kran geborgen werden. "Für den Unglücksraben war jedoch Jeckenbach Endstation seiner beruflichen Karriere", hieß es im Polizeibericht. Der Fahrer sei noch in der Nacht über Handy von seinem Chef gefeuert werden.

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Geisterfahrt dank GPS

Ein italienischer Autofahrer ist auf der Autobahn A13 im Schweizer Kanton Graubünden zum Geisterfahrer geworden, weil er blind seinem Navigationsgerät vertraute. Wie die Polizei mitteilte, konnte er aber nach wenigen Metern von einer zufällig anwesenden Polizeistreife gestoppt werden. Menschen wurden nicht verletzt. Der Mann war laut Polizei beim Autobahnanschluss Rappagugg auf die Autobahn in Richtung Zürich eingefahren, als das GPS-Gerät ihm meldete, er solle bitte wenden. Er tat dies wie befohlen und fuhr auf der Nordspur in Richtung Süden. Es kam in der Folge zu mehreren Ausweichmanövern, jedoch zu keiner Kollision.

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Fast ins Klo

Weil er sich blind auf das Navigationsgerät in seinem Geländewagen verlassen hat, ist ein Mann im ostthüringischen Rudolstadt neben einem Toilettenhäuschen gelandet. An einer Baustelle folgte der 53-Jährige aus Südbaden in der Nacht den Anweisungen seines Bordcomputers, bog rechts ab und fuhr seinen Wagen auf einer Treppe direkt neben einem Toilettenhäuschen fest, wie die Polizei mitteilte. Die gesuchte Kreuzung kam erst 30 Meter später. An der Treppe entstand 2000 Euro Schaden, am Wagen 100 Euro. Der unaufmerksame Freiburger muss außerdem 35 Euro Bußgeld zahlen.

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Vorsicht, Straßenbahn!

Das blinde Vertrauen in sein Navigationssystem hat einen 46 Jahre alten Autofahrer in Bremen in das Gleisbett einer Straßenbahn geführt. Der Mann von der freundlichen Stimme seines Bordcomputers aufgefordert worden, nach links abzubiegen, wie die Polizei mitteilte. Er zögerte nicht lang und lenkte sein Auto über einen erhöhten Bordstein. Dabei landete er im Gleisbett einer Straßenbahn und steckte fest. Erst ein Abschleppwagen konnte ihn befreien.

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