Scheibes Kolumne Wochenend-Allerlei

i>stern.de-Kolumnist Carsten Scheibe hat am Freitag die Niederlage der Deutschen schnell abgehakt und sich auf das Wochenende vorbereitet. Dabei musste er sich noch rasch mit Angeboten aus China, mit Flattr und mit einer Reise nach London beschäftigen.

Freitagnachmittag. Ein schönes Wochenende mit vielen privaten Events steht an. Da ist es wichtig, vorher noch einmal aufzuräumen - etwa im eigenen E-Mail-Postfach.

Angebote aus China

Es ist schon erstaunlich. Ich mache eine Golf-Homepage im Internet. Seitdem bekomme ich regelmäßig Mails aus China. Die zielgerichteten Mails sind immer in der gleichen, ausgefallenen Schriftart gesetzt. Sie stammen von einer Manufaktur in China, die in der einen Mail mal tolle Golfhandschuhe herstellen kann und in den folgenden Golfbälle, Golfschläger, Golf-Tees oder Golf-Wagen anbietet. Ich könnte all diese tollen Dinge im großen Stil in Fernost einkaufen und dann unter eigenem Namen nach Deutschland importieren.

Ich betreibe auch einen iPhone-Blog. Seitdem bekomme ich in exakt dem gleichen Layout dieser Mails weitere Nachrichten. Sie bieten mir nun an, iPhone-Akkus, iPhone-Taschen oder iPhone-Kopfhörer einzukaufen und nach Good Old Germany zu importieren. Damit könnte ich hier Handel treiben. Komisch. Da gibt es anscheinend eine Firma in China, die kann einfach ALLES herstellen.

Bei mir im Ort arbeite ich auch an einem lokalen Stadtmagazin, das ebenfalls eine eigene Homepage hat. Komisch, passend zu diesem Thema erhalte ich noch keine Mails. Vielleicht kann die Firma ja auch neue Bürgermeister, Sportstadien oder Anzeigenkunden herstellen.

Heute schon gelinkt worden?

In letzter Zeit erhalte ich ständig Mails von anderen, mir völlig fremden Webmastern. Sie haben meine Web-Seiten anscheinend bei Google entdeckt und bieten mir nun einen Linktausch an. Ein solcher Linktausch sorgt kurz gesagt dafür, dass die eigene Seite besser bewertet wird - etwa im Ranking bei Google.

Das mag ja sein. Aber die Links, die mir angeboten werden, passen so gar nicht zu meinen Themen. Ich soll Links mit Casino-Werbung platzieren, für Ferienwohnungen in Dänemark werben oder auf Online-Shops linken, die amerikanische Süßigkeiten verkaufen.

Ich antworte nie auf diese Tauschanfragen. Ich denke, es könnte ja auch ein Phishing-Trick sein. Und selbst wenn nicht, dann handelt es sich bestimmt um eine Massen-Mail, die sinnlos breit an zig tausend Webmaster gestreut wird. Egal: Der Spam-Filter erkennt diese Mails leider nicht und ich muss sie alle von Hand löschen. Das nervt mich sehr.

Mehr von Carsten Scheibe

Carsten Scheibe betreibt die Pressebüro Typemania GmbH (www.itpressearbeit.de) und kümmert sich täglich für 650+ Firmen um die Pressearbeit aus den Bereichen Computer, Internet, Golf & Buch. Niedrige Preise, eine packende Schreibe, solide Erfolge: Öffentlichkeitsarbeit kann richtig Spaß machen, wenn man sie nicht so verkrampft betreibt.

Flattr bringt's (noch) nicht

Flattr ist ein neuer Online-Dienst mit einer tollen Idee. Jeder Homepage-Betreiber kann einen Flattr-Button auf seinen Seiten platzieren. Jeder fremde Besucher, der Gefallen an den von ihm frequentierten Web-Seiten findet, kann auf einen solchen Flattr-Button klicken und auf diese Weise eine monetäre Minispende auslösen. Alle Menschen, die auf diese Art bei Flattr mitmachen, zahlen wenigstens zwei Euro im Monat auf ein Online-Konto ein. Diese Summe wird dann monatlich auf alle angeklickten Seiten verteilt. Super. Eine tolle Idee. Die halbe iPhone-Blogger-Szene hat die Flattr-Buttons bereits auf den eigenen Seiten integriert - in der Hoffnung, auf diese Weise wenigstens zehn Euro im Monat zu kassieren.

Natürlich ist Flattr noch im Beta-Modus. Trotzdem ist die Performance enttäuschend - ganze vier Klicks hatte ich in den letzten Wochen auf drei Webseiten mit zusammen gut 2.000 Besuchern am Tag.

Bei den Kollegen sieht das nicht anders aus. Viele der von mir besuchten Seiten haben den Flattr-Button deswegen schon wieder entfernt. Oder der Flattr-Button zeigt frustrierende 0 Klicks an. Schade. Es scheint so, als wäre das Flattr-Experiment schon wieder vorbei, kaum, dass es begonnen hat.

Zum falschen Zeitpunkt in London

Über Ostern war ich ein Wochenende lang in London. Tja, es scheint so, als wäre das ganz, ganz mieses Timing gewesen. Jetzt ist das neue iPhone 4 erschienen und ich finde keine Möglichkeit, es zu einem vertretbaren Preis zu erwerben. Mein iPhone 3GS ist erst acht Monate alt - und der dazu gehörende Vertrag leider auch. Es scheint so, als würde die Telekom mir nur dann einen vorzeitigen Austausch meines iPhones gegen eine Stange Ablöse-Geld erlauben, wenn mein Vertrag maximal 12 Monate vor dem Ablauf steht. Steht er aber nicht.

Und es bringt ja wohl auch nichts, einen zweiten Vertrag abzuschließen. Oder mir ein vertragsfreies iPhone 4 zu kaufen, da es momentan satte 1.100 Euro kostet. Genau in dieser Zwickmühle erreicht mich die Nachricht, dass das vertragsfreie iPhone 4 in England ein paar hundert Euro billiger zu haben ist als in Deutschland. Es würde sich lohnen, in England ein vertragsfreies iPhone 4 zu kaufen, um dann nur die SIM-Karte zu transferieren. Aber - ich war ja in diesem Jahr schon in England. Noch einmal komme ich da bestimmt nicht hin. Schade. Würde der Trip erst noch bevorstehen, dann würde ich mir drüben sofort ein Vierer-iPhone kaufen. Garantiert. Bis ich eine andere Möglichkeit gefunden habe, sabbere ich einstweilen unbefriedigt vor mich hin.

Cooler Sound im Büro

Die Mädels im Nachbarbüro meckern: Es gibt keine Musik. Jetzt schon. Wir haben zwei Internet-Radios zum Testen bekommen. Die sind echt super. Sie klinken sich direkt ins Wlan ein und spielen dann via Streaming lokale Radiosender ebenso wie Stationen aus aller Welt. Und schon klicken sich die Mädels von einem Sender zum anderen und streiten sich um die beste Station. Ich nutze die Gelegenheit und verwende die Geräte als Docking-Station, um mein iPhone aufzuladen. Nice.

Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania

PRODUKTE & TIPPS