Über die Leistungsfähigkeit heutiger Mehrzweck-Computer entscheidet nicht allein die reine Rechenleistung. Neben anderen Komponenten ist insbesondere die eingesetzte Grafikkarte wichtig für die Fähigkeiten eines zeitgemäßen Multimedia-PCs. Ihr volles Leistungspotential zeigt sich erst beim Abspielen von DVDs, dem Bearbeiten von Videos oder dem Zocken moderner Spiele.
Erst abgespeckt...
Für unsere Zwecke ist die Sapphire Radeon 9800 SE AiW "Enhanced" von Radeon-Shop.de hervorragend geeignet. Normalerweise erreichen Radeon 9800 SE-Karten lediglich Geschwindigkeiten einer Mittelklasse-Grafikkarte und liegen im Bereich einer Radeon 9600 Pro. Die Namensgebung legt allerdings eine enge Verwandschaft mit den Hochleistungskarten Radeon 9800 und 9800 Pro nahe, die sich offensichtlich leider nicht in der Geschwindigkeit niederschlägt.
...dann aufgebohrt
Was kaum bekannt ist: Bestimmte 9800 SE-Modelle entsprechen technisch tatsächlich nahezu den Highend-Karten mit Radeon 9800 Pro-Chip. Allerdings sind vier ihrer Pixel-Pipeline-Einheiten deaktiviert, wodurch besonders die 3D-Leistung stark in den Keller geht. Mit dem sogenannten Omega-Treiber lassen sich die zusätzlichen Einheiten aber ohne Hardware-Manipulation freischalten. Bei etwa 40 Prozent der SE-Grafikkarten funktioniert der Trick. Die restlichen Karten produzieren unter Belastung diverse Grafikfehler, die von falsch gesetzten Bildpunkten bis hin zu Schachbrettmustern reichen.
Sapphire Radeon 9800 SE AIW “Enhanced”
Hersteller | Sapphire |
Vertrieb ("Enhanced"-Version) | Radeon-Shop.de |
Link | www.radeon-shop.de |
Preis | ca. 235 Euro |
Die "Enhanced"-Versionen von Radeon-Shop.de funktionieren freigeschaltet garantiert einwandfrei, da jedes einzelne Exemplar sorgfältig geprüft wurde. Die Sapphire 9800 SE-Karte ist mit 128 MB Speicher ausgerüstet, der mit der vollen Geschwindigkeit von 256 Bit angesteuert wird. Ein DVI-I-Ausgang sorgt auf digitalen TFT-Monitoren für ein Bild ohne Qualitätsverlust. Steht lediglich ein Monitor mit VGA-Buchse zur Verfügung, so schafft der beigelegte DVI-VGA-Adapter Abhilfe. Zusätzlich lässt sich das Bild auch über einen TV-Ausgang anzeigen. Als All-In-Wonder-Version ist die Sapphire mit einem analogen Stereo-TV-Tuner und einer ganze Palette an Videoein- und -ausgängen ausgerüstet. Die optionale Funkfernbedienung macht aus dem Computer dann vollends einen perfekten Multimedia-Boliden.
Lediglich der etwas geringere Speichertakt unterscheidet die aufgemotzte 9800 SE-Karte von ihrem Highend-Pendant Radeon 9800 Pro. Damit liegt sie in der Praxis nur wenige Prozent unter deren Leistungsniveau, spart aber eine erkleckliche Summe bei den Anschaffungskosten ein. Eine vergleichbare Radeon 9800 Pro AiW-Grafikkarte kostet mindestens 100 Euro mehr.
Der Grafikkartenlüfter
Moderne Hochleistungsgrafikkarten verbrauchen viele Watt Strom, werden sehr warm und verlangen eine gute Kühlung. Da nur kleine Lüfter auf das Karten-Layout passen, drehen sie sehr schnell. Die Folge sind unangenehm laute und oft dazu auch noch schrille Geräusche.
Der neuartige Grafikkartenlüfter VGA Silencer Rev. 2 von arctic-cooling rückt diesen Auswirkungen zu Leibe. Die Revision 2 ist für Grafikkarten geeignet, die auf Radeon 9500, 9700 und 9800 basieren, inklusive der diversen Pro und AiW-Versionen. Außerdem lässt sich der VGA Silencer auch bei GeForce3TI-Karten einsetzen.
Das Design des VGA Silencer ist ziemlich ungewöhnlich, aber effektiv. Ein großer Ventilator über dem Grafikchip bläst kühle Luft durch einen massiven Aluminium-Kühlkörper in Richtung Kartenblende. Der von transparentem Plastik umhüllte Kühlkörper zieht sich fast über die gesamte Länge der Grafikkarte. Er nimmt zusammen mit dem Lüfter den Platz einer nebenstehenden Karte ein, so dass also ein zusätzlicher Slot am Gehäuseende des Computers blockiert ist. Durch diesen Slot wird die erwärmte Luft aus dem Gehäuse geblasen, ohne die Temperatur im Inneren weiter aufzuheizen.
VGA Silencer Rev. 2
Hersteller | arctic cooling |
Link | www.arctic-cooling.com |
Preis | ca. 15 Euro |
Ein Wahlschalter an der mitgelieferten Abschlussblende, erlaubt das Umschalten des Lüfters zwischen zwei Betriebsarten: Langsam und gleichzeitig sehr leise oder schnell und dabei lauter. In dem langsamen Modus ist der VGA Silencer etwa halb so laut wie der Originallüfter, bei sogar etwas besserer Kühlleistung. Im schnellen Modus kühlt der Silencer fast doppelt so gut, bei originalem Geräuschniveau.
Einbau des Grafikkartenlüfters
Die gut bebilderte Anleitung in deutscher und englischer Sprache erleichtert die Montage des VGA Silencer. Nach dem Abmontieren des alten Kühlers mit Hilfe einer Spitzzange, reinigen wir den Grafikchip und benetzen ihn mit einer ausreichenden Menge der mitgelieferten Silikon-Wärmeleitpaste. Anschließend setzen wir die Grafikkarte so auf den VGA Silencer, dass zwei Lüfterschrauben durch die vorgesehenen Bohrlöcher in der Karte passen. Mit diesen beiden Schrauben fixieren wir eine blaue Befestigungsklammer, die den VGA Silencer und die Grafikkarte sicher miteinander verbindet.
Im Lieferumfang des Grafikkartenlüfters ist zusätzlich eine neue Abschlussblende mit Betriebsart-Wahlschalter und ein passendes Erdungsblech enthalten. Allerdings können wir beide nicht einsetzen, da sich die Ausgänge unserer All in Wonder-Grafikkarte zu stark von den vorgestanzten Standard-Ausgängen unterscheiden. Daher belassen wir die originale Blende an unserer Grafikkarte und schrauben den kleinen Schalter mit der Spitzzange von der Silencer-Blende ab.
Einbau der Grafikkarte
Ohne Erdungsblech zwischen Grafikkartenkühlkörper und Grafikkartenblende treten unter Umständen seltene Abstürze auf. Wir schneiden aus diesem Grund mit einer Blechschere ein passendes Stückchen aus dem Blech heraus, das eine Verbindung zwischen dem Alu-Kühlkörper des VGA Silencer und der Anschlussblende herstellen soll. Die fertig kombinierte Sapphire-Karte setzen wir anschließend in den AGP-Port des Rechners. Dabei achten wir darauf, dass unser Stückchen Erdungsblech mit hineingeschoben wird und tatsächlich den Kontakt zwischen Kühlkörper und Abschlussblende hält. Der Kühlerschalter hängt vorerst noch lose in der Luft. Darum kümmern wir uns in einem späteren Arbeitsschritt.
Die Radeon 9800 SE "Enhanced" benötigt mehr Strom, als der AGP-Steckplatz liefern kann. Daher verbinden wir ihren zusätzlichen Stromstecker mit dem Netzteil.
In der nächsten Folge: Gehäuselüfter und |