Welche Serien und Filme schauen die Menschen wirklich? Diese Frage treibt wohl kaum jemanden so sehr um wie den Streaming-Anbieter Netflix. Alles wird exakt getrackt, Serien genau auf die dabei entdeckten Muster zugeschnitten. Eines wollte aber nicht so richtig zum beobachteten Nutzerverhalten passen: Wie die Nutzer das Gesehene in Netflix' Fünf-Sterne-System bewerteten. Deshalb schafft Netflix es nun ab.
Wie wichtig Netflix die Bewertungen in der Vergangenheit waren, zeigen einige Zahlen: Satte 10 Milliarden Fünf-Sterne-Bewertungen hatte man irgendwann angehäuft, mehr als die Hälfte der Nutzer hatte über 50 Titel bewertet. Netflix verließ sich bei der Personalisierung völlig auf die Sterne-Wertung.
Doch die Sterne haben aus Sicht des Streaming-Anbieters ein grundsätzliches Problem, erklärte Netflix-Manager Todd Yellin laut "Variety" gegenüber einigen Journalisten: Die Nutzer bewerten nicht so, wie sie tatsächlich schauen. Sein Beispiel sind eine anspruchsvolle Dokumentation und eine alberne Komödie. Die Zuschauer wissen genau, dass die Doku der bessere Film ist, geben ihr deshalb fünf Sterne. Komödien bekommen von den Nutzern dagegen oft nur drei Sterne - obwohl sie sie trotzdem lieber schauen. Diesen Widerspruch will man nun auflösen.
Sterne waren gestern
"Wir haben die Bewertungen etwas in den Hintergrund treten lassen", erklärte Yellin. "Das stumme Signal aus dem Nutzer-Verhalten ist wichtiger." Aus diesem Grund ersetzt Netflix die Sterne mit einem schlichteren System: Daumen hoch oder Daumen runter. Gefiel mir oder eben nicht. Statt der durchschnittlichen Sterne-Bewertungen der anderen Nutzer wird nun gezeigt, wie vielen Nutzern die Serie oder der Film gefiel. Inhalte mit weniger als 50 Prozent positiven Bewertungen werden ganz ohne Wertung angezeigt.
In einem Test mit mehreren Hunderttausend Netflix-Kunden im letzten Jahr kam die Änderung hervorragend an: Mit dem schlichten Ja-Nein-Prinzip gaben die Nutzer satte dreimal so oft Bewertungen ab wie mit dem Alten. Netflix ist mehr als zufrieden.
Probleme bleiben
Das grundlegende Problem löst das neue System allerdings nicht. Denn die meisten Zuschauer wissen schlicht nicht, wie sie die Bewertungen verstehen sollen. Kaum ein Netflix-Nutzer weiß, dass er nicht die Wertung der gesamten Nutzerbasis zu sehen bekommt - sondern nur die von Zuschauern mit ähnlichen Präferenzen. Wer seinen Account mit seinem Partner teilt, der einen anderen Geschmack hat, bekommt also völlig verzerrte Wertungen gezeigt. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.
Ein weiteres Problem entsteht erst mit den neuen Wertungen: Nur weil 98 Prozent der Nutzer mit demselben Geschmack einer Serie den Daumen hoch geben, heißt das ja nicht, dass ich sie besser finden werde als eine, die vielleicht kontroverser, aber besser gemacht ist. Auch, wenn die nur 70 Prozent Zustimmung bekam. Die Empfehlung erfolgt nicht mehr in Bezug auf Qualität, sondern auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners. Je breiter gefächert der eigene Geschmack, desto schlechter die Empfehlungen.
Die Frage ist, ob Netflix das System überhaupt noch retten kann. Eine jetzt veröffentlichte Erklärung, wie die Bewertungen zustandekommen, wird kaum einer lesen. Nun auf ein auf allgemeinen Bewertungen basierendes System umzuschwenken, stößt die vor den Kopf, die das jetzige verstehen und schätzen. So muss die Masse der Nutzer wohl mit den kruden Bewertungen leben, die Netflix ausspuckt, wenn der eine Nutzer gerne Thriller und der andere Romanzen schaut. Aber so schlimm ist das ja nun auch nicht.
So holen Sie das Meiste aus dem Netflix-Abo
In der Regel sieht man schnell, ob man gerade hochaufgelöste Inhalte schaut. Wenn man aber auf Nummer sicher gehen will oder den Verdacht hat, nur eine niedrigere Auflösung serviert zu bekommen, kann man das schnell in den Einstellungen herausfinden.
Dazu führt man die Maus zuerst auf das Konto-Symbol und klickt im aufklappenden Menü auf "Ihr Konto". Unter dem Punkt "Mein Profil" klicken Sie dann auf "Wiedergabe-Einstellungen" um die Qualität zu ändern. In der Regel sollte hier "Automatisch" voreingestellt sein. Will man immer HD schauen, sollte man "Hoch" auswählen. Das verbraucht allerdings bis zu 3 Gigabyte die Stunde für FullHD-Inhalte und sogar bis zu 7 GB für UltraHD. Am Ende bestätigen Sie Ihre Auswahl mit "Speichern".
Wenn man mal einen bestimmten Film schauen will, kann man natürlich direkt bei Netflix danach suchen. Oder man schaut zuerst bei "Werstreamt.es". Das hat einen entscheidenden Vorteil: Ist der Film oder die Serie bei Netflix nicht vorhanden, sieht man auf einen Blick, wo man sie sonst finden könnte, etwa bei Amazon Prime Video oder bei Sky. Fallen dort Kosten an, bekommt man die gleich mit angezeigt.
Will man bessere Netflix-Empfehlungen bekommen, sollte man ganz einfach möglichst viele Filme und Serien bewerten. Auch die, die man gar nicht bei Netflix, sondern ganz woanders gesehen hat. Vor allem am Anfang weiß Netflix nicht, was man gerne schaut und schlägt eine entsprechend bunte Auswahl vor. Doch auch später lohnt es sich, Netflix mitzuteilen, welche Filme und Serien man ganz besonders mochte - oder eben überhaupt nicht.
Um den Offline-Modus zu nutzen, müssen sie die aktuelle Version der App für Android oder iOS laden. Die Liste mit downloadbaren Inhalten findet man in dem Menü, das bei einem Tippen auf das Symbol am oberen linken Rand erscheint.
Hat man sich für einen Download entschieden, ist das Prozedere kinderleicht: Man öffnet lediglich die Informationsseite des Films oder der Serie, dort erscheint dann das Download-Symbol. Bei Filmen gleich oben, bei Serien neben der jeweiligen Episode. Tippt man darauf, wird es der Download-Warteschlange hinzugefügt, die dann abgearbeitet wird. Um sie schnell zu erreichen, blendet die App unten einen blauen Balken an, in dem auch angezeigt wird, wie viele Objekte bereits abgeschlossen wurden.
Um eine Liste mit den bereits geladenen Serien und Filmen zu finden, muss man wieder das Menü öffnen. Dort findet sich nun der Punkt "Meine Downloads". Hier kann man auch bereits gesehene Inhalte ganz einfach wieder löschen.
Ob bei Originalton oder für Hörgeschädigte: Netflix bietet zu allen Inhalten auch Untertitel an. Steht der Fernseher zu weit weg, fallen die aber schnell mal zu klein aus. Kein Problem, denn praktischerweise kann sich jeder die Untertitel so anpassen, dass sie immer gut zu erkennen sind - sogar geräteübergreifend.
Dazu öffnen Sie über das Konto-Symbol und Klick auf "Mein Konto" die Einstellungen. Unter dem Punkt "Untertitel-Anzeige" lassen sich von der Schriftart über die Textgröße und -farbe bis zum Schatten und einem zusätzlichen Hintergrund alle Details der Untertitel bearbeiten. Eine Vorschau zeigt nach jeder Änderung, wie sie in Zukunft aussehen werden.
Plant man mal einen längeren Trip, kann es sich schon lohnen, das Netflix-Abo zu kündigen. Schließlich hat man monatliche Fristen. Fallen das Ende des Abos und der Urlaubsanfang zusammen, kann man sogar bei einer Woche sparen. Ist man wieder zurück, dauert es ja nur einige Minuten, das Abo wieder aktiv zu schalten.
Bei vielen Leuten hat der Laptop längst den Fernseher abgelöst. Am Rechner schaut es sich zwar weniger bequem als auf der Couch, bei Netflix hat die Lösung einige entscheidende Vorteile. Der Webplayer lässt sich etwa wunderbar über die Tastatur bedienen, Tastenkürzeln sei Dank.
Hier sind die wichtigsten:
- Leertaste: Start/Pause
- Enter: Start/Pause
- Bild hoch: Start
- Bild runter: Pause
- F: Vollbild
- Esc: Vollbild beenden
- Shift und Pfeil links: Rückwärtsspulen
- Shift und Pfeil rechts: Vorspulen
- Pfeil hoch: Lauter
- Pfeil runter: Leiser
- M: Ton aus/wieder an
Wer regelmäßig Serien bei Netflix schaut, hat garantiert schon einmal aus Versehen den Inhalt einer Folge gespoilert bekommen. Netflix zeigt in der Standardansicht bei jeder Folge eine Kurzbeschreibung – und verrät so viel zu oft die Handlung der Folge.
Das Chrome-PlugIn "Lifehacker Fix Plus" sorgt dafür, dass Ihnen das nicht mehr passiert. Die Zusammenfassung der Filme und Serien sowie das Vorschaubild sind dann in der Standard-Ansicht mit einem Milchglas-Effekt versehen, erst wenn man mit der Maus darüber geht, lassen sich Text und Bild unabhängig voneinander scharf stellen. Zudem bietet "Fix Plus" noch jede Menge zusätzlicher Features wie einen eigenen Trailer-Button und Bewertungen großer Filmportale.
Wollen Sie mal einen Schmachtfilm schauen, ohne sich das hart erarbeitete Action-Profil zu zerschießen? Oder stört der Freund regelmäßig die Romcom-Auswahl mit merkwürdigen Buddy-Komödien? Dann haben Sie zwei Möglichkeiten.
Teilt man sich den Netflix-Account, etwa mit dem Partner oder mit Mitbewohnern, dann sollte jeder sich ein eigenes Profil anlegen. Nur so kann Netflix wirklich den eigenen Geschmack kennenlernen, ohne durch völlige Ausreißer aus dem Konzept gebracht zu werden. Dazu gehen Sie mit der Maus auf das Profilbild und wählen dann "Profile verwalten". Hier können Sie ein neues Profil hinzufügen, bis zu fünf sind möglich. Auch Kinderprofile stehen zur Wahl, sie enthalten nur kindgerechte Filme und Serien.
Wenn man aber nur mal Lust auf etwas anderes hat, ohne sein Profil zerstören zu wollen, gibt es noch einen anderen Weg. Geht man mit der Maus auf das Profilbild, erscheint in dem aufklappenden Menü auch der Punkt "Ihr Konto". Dort können Sie für das gerade eingeloggte Profil eine Liste der angesehenen Medien abrufen, sie findet sich unter "Was Sie sich angesehen haben". In der Liste muss man nun nur noch das "X" neben dem jeweiligen Eintrag klicken - schon ist ein Film verschwunden. Bei Serien muss man allerdings noch einmal bestätigen. Dafür fliegt aber auch gleich die ganze Serie aus dem Profil.
In einer Fernbeziehung oder mit weit entfernten Freunden fehlt oft der gemeinsame Film- oder Serienabend. Mit der Chrome-Erweiterung "Showgoers" kann man immerhin zusammen Netflix schauen. Das PlugIn synchronisiert die Streams aller Teilnehmer, wenn man pausiert oder im Stream hin- und herspringt, passiert das bei allen anderen auch. Ein Chat-Feature ist ebenfalls eingebaut. Wer keine Freunde hat, die dieselben Inhalte mögen, kann auch öffentlichen Gruppen beitreten – und mit Fremden schauen.
Früher versteckte man Comics in Schulbüchern, um auch im Unterricht lesen zu können. Heute schaut man heimlich bei der Arbeit Netflix-Serien. Auf Apple-Rechnern kann man dabei sogar weiterarbeiten. Der schlanke Browser "Helium" lässt sich frei auf dem Bildschirm platzieren. Das Besondere: Er bleibt immer im Vordergrund, das Fenster ist leicht transparent. Man kann sogar einfach durch das Bild hindurchklicken. Nun darf man sich nur nicht zu sehr durch die Serie ablenken lassen.
Wer Netflix im Browser schaut, kann ganz leicht viel mehr aus dem Dienst holen. Mit dem Plug-In "Netflix Enhancer" werden die Bewertungen der Netflix-Nutzer um die Film-Datenbanken "IMDB" und "Rotten Tomatoes" erweitert. Und wer gerne selbst einen Eindruck haben möchte, kann sich sogar gleich einen Trailer zum Film anschauen. Hier gibt es das Tool zum Download. Öffnen Sie einfach den Link und klicken Sie auf "Hinzufügen". Schon kann's losgehen.