Gerade wenn man glaubt, dass Streaming nicht mehr teurer, nerviger, zerklüfteter oder störender werden kann, haben einige der zahllosen Anbieter immer noch ein Ass im Ärmel. Diesmal trifft es Kunden eines der größten Streaming-Portale – Amazon Prime Video.
Amazon schreibt auf einer entsprechenden Angebotsseite: "In Prime-Filme und -Serien werden ab dem 5. Februar einige wenige Werbeanzeigen eingeblendet. Bestelle die werbefreie Version vor, um dir die Titel ohne Werbung anzusehen." Bisher gehörten Anzeigen nur im Rahmen von Live-TV, Freevee und Channel-Buchungen zur Tagesordnung.
Die Änderung hatte Amazon bereits im September kommuniziert (hier erfahren Sie mehr), nannte aber bisher keine konkreten Kosten. Schon damals suchte man erklärende Worte und begründete den Schritt damit, so "noch mehr fantastische Inhalte für Prime-Mitglieder anbieten zu können".
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Die Geschichte um die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, besser bekannt als Sisi, und ihren Franz begeistert auch international. Mehr als 56 Millionen Stunden fesselten die Hofgeschichten um "Die Kaiserin" die Zuschauer. International ist die Serie damit auf Rang 255 – also unter den besten zwei Prozent der Netflix-Inhalte.
Amazon-Abo mit Werbefreiheit bis zu 40 Prozent teurer
Sollte man künftig nicht unterbrochen werden wollen, werden zusätzlich zu den üblichen Prime-Abo-Gebühren (derzeit 8,99 Euro monatlich oder 89,90 Euro jährlich ohne Sonderkonditionen) 2,99 Euro fällig. Das Jahresabo, sofern man keine Reklame sehen will, steigt damit auf 125,78 Euro – ein Plus von rund 40 Prozent.
Wer monatlich zahlt und sich Werbefreiheit erkauft, zahlt etwa 33 Prozent mehr. Aus 8,99 Euro werden 11,98 Euro, jährlich käme man so bei 143,76 Euro aus.
Form und Menge der Werbeanzeigen ist unbekannt
Bislang fehlen offizielle Angaben, wie Amazon die Anzeige der Werbeunterbrechungen gestalten wird. Ob es also Unterbrechungen mitten in spannenden Szenen geben wird, oder die Werbung nur vor oder nach einer abgeschlossenen Folge oder einem Film angezeigt wird, ist daher unklar. Die aktuelle Formulierung lässt genug Raum zur Interpretation, denn die "wenigen Werbeanzeigen" sollen "in Prime-Filmen und -Serien" eingeblendet werden. Es könnte sich also auch um sogenannte "Overlay"-Reklame handeln, die angezeigt wird, während der Streaming-Inhalt weiterläuft. Bekannt ist das vor allem aus dem Sportprogramm privater Sender.
Schon jetzt kann die künftige Werbefreiheit bei Amazon vorbestellt werden. Die Kundenkonten werden dann ab dem 5. Februar mit den entsprechenden Zusatzbeiträgen belastet.