Es war ein unscheinbarer USB-Stick, den Lenin Artieda am Montag in seiner Post fand. Als der Journalist den Stick in seinen Arbeitsrechner steckte, erschütterte eine Explosion den Newsroom seines Arbeitgebers, dem ecuadorianischen Fernsehsender Ecuavisa TV. Bei dem Stick hatte es sich um eine geschickt getarnte Bombe gehandelt.
Artieda kam weitgehend mit dem Schrecken davon. Er erlitt lediglich kleinere Verletzungen an Händen und Gesicht, weitere Verletzte gab es nicht berichtet "CBS" unter Berufung auf Polizeiangaben. Dabei hatte er nach Einschätzung der Polizei Glück. "Nur die Hälfte des in dem Gerät befindlichen Sprengstoffs explodierte. Dadurch war der Effekt geringer", erklärte der nationale Leiter für Forensik, Xavier Chango, gegenüber "Funda Medios".
Terrorverdacht
Dass die Polizei nun wegen Terrorismus-Verdacht ermittelt, liegt daran, dass Artieda nicht alleine ist: Auch vier weitere ecuadorianische Journalisten hatten ein Paket mit einem Stick erhalten. Es habe sich "tatsächlich in allen fünf Fundorten um das gleiche Gerät gehandelt", bestätigte der Innenminister des Landes, Juan Zapata, gegenüber Reportern. Außer Artieda hatte allerdings kein anderer Journalist den Stick mit einem Rechner verbunden, sie detonierten daher nicht.
Rein äußerlich habe es sich um einen marktüblichen USB-Stick gehandelt, statt einer Platine sei aber eine Sprengladung darin versteckt worden. Mit dem Stromkontakt am Rechner wurde die dann gezündet. "Es ist ein Militär-Sprengstoff, aber eine sehr kleine Ladung", zitiert der "Guardian" Forensiker Chango. Er vermutet den Sprengstoff RDX als Ladung.
Der Innenminister verurteilte die Anschläge scharf. "Das ist ein klarer Versuch, Journalisten zum Schweigen zu bringen", klagte er. Die Regierung machte klar, dass sie "kategorisch jede Form von Gewalt gegen Journalisten und Medien ablehne", heißt es in einem Statement. Verdächtigt werden aktuell die zunehmend aggressiv agierenden Drogenbanden des Landes.
Hauptsache k0mPliz1ert: Auf diese Passwort-Mythen fallen wir alle herein

Bei Hackern denkt man oft an staatliche Großangriffe. Dabei sind die meisten einfache Kriminelle. Auch Arno Wacker warnt: "Jedes Passwort ist von Interesse. Es geht nicht darum wie interessant jemand ist, sondern was ein Krimineller mit dem Passwort alles tun kann." Sei es, das Konto zu plündern, auf Kosten des Opfers zu shoppen oder schlicht Spam zu versenden. Im Zweifel werden die Daten einfach verkauft.
Vorsichtig mit USB
Beim Umgang mit USB-Sticks ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Zwar handelt es sich um den ersten Fall, in dem die Datenträger als Bombe genutzt werden. Der erste Angriff über einen USB-Stick war es allerdings nicht. So lassen sich über verseuchte Modelle Zugriff auf Rechner erlangen. Der bekannte CIA-Angriff auf iranische Anreicherungsanlagen für Uran wurde etwa über einen USB-Stick möglich, der den speziell entwickelten Trojaner Stuxnet im Netzwerk der Anlage platzierte. Auch viele Alltagstrojaner sind in der Lage, angesteckte Sticks zu infizieren, um sich auf weitere Rechner zu übertragen. Auch die berüchtigten russischen Hacker Fin7 hatten bereits eine Kampagne über per Post verschickte Sticks gefahren (hier erfahren Sie mehr).
Aber auch die Rechner können gefährdet sein. Schon 2015 hatte ein Forscher einen Stick entwickelt, der Rechner beschädigen kann. Schließt man diesen an, überträgt er keine Daten, sondern jagt stattdessen 220 Volt durch den USB-Port. So sollen die meisten Festplatten zerstört werden, erläutert sein Erfinder.
Quellen: CBS, The Guardian, Funda Medios