Die US-Behörden haben im Zusammenhang mit dem Wirbel um die Enthüllungsplattform Wikileaks 16 mutmaßliche Mitglieder der Hackergruppe Anonymous festgenommen. Wie das Justizministerium in Washington mitteilte, sollen 14 von ihnen hinter einem Online-Angriff gegen den Internet-Bezahldienstleister PayPal stecken. Ihnen werde Verschwörung sowie "vorsätzliche Beschädigung geschützter Computer" vorgeworfen. Die Festgenommenen seien zwischen 20 und 42 Jahre alt.
Die insgesamt 35 Razzien in mehreren US-Bundesstaaten – darunter New York, Kalifornien, Florida und Nevada.- waren nach Angaben der Bundespolizei FBI Teil einer Ermittlung zu "koordinierten Cyber-Attacken gegen große Unternehmen und Organisationen". Fünf weitere mutmaßliche Hacker wurden den Angaben zufolge in Großbritannien und den Niederlanden festgenommen.
Wikileaks hatte in den vergangenen Monaten mit spektakulären Veröffentlichungen geheimer US-Regierungsdaten weltweit Schlagzeilen gemacht. Als sich daraufhin mehrere Finanzunternehmen wie PayPal, Visa und MasterCard weigerten, weiterhin Spenden an die Enthüllungsplattform weiterzuleiten. starteten Hacker Cyber-Angriffe auf die Firmen.
Erst vor wenigen Tagen hatte auch das US-Pentagon eingeräumt, Opfer eines massiven Datendiebstahls geworden zu sein. Bei einem einzigen Hackerangriff im März dieses Jahres seien 24.000 Dateien gestohlen worden. Der Diebstahl von den Computern eines Unternehmens der Rüstungsindustrie sei "erheblich" und einer der größten in der Geschichte des Verteidigungsministeriums.