Kolumne - Neulich im Netz IFA: Same Procedure...

Am 29. August geht es wieder los. Und es wird wieder nicht zum Aushalten sein. Die Internationale Funkausstellung: Hightech-Overkill fürs Volk. Das kommt reichlich und stellt sich prompt in jedes Licht-, Sound- und Multimediagewitter.

Am 29. August geht es wieder los. Und es wird wieder nicht zum Aushalten sein. Die Internationale Funkausstellung: Hightech-Overkill fürs Volk. Das kommt reichlich und stellt sich prompt in jedes Licht-, Sound- und Multimediagewitter.

Dabei lernt man doch schon als Kind, dass bei Blitz und Donner du Buchen suchen sollst und kein zubetoniertes Messegelände. Aber manche lernen es eben nie, weswegen auch in diesem Jahr wieder Besucherrekorde zu befürchten sind. Dabei könnte man sich die Aufregung weitgehend sparen. Das meiste kennen Hightech-Abhängige ohnehin bereits von der CeBIT.

Alles muss raus

Ebenso die brandaktuellen Fragen, ob denn der Fernseher endlich zur digitalen Schaltzentrale für Oma und Opa in Küche und Bad und der PC zum Fernseher oder der Fernseher zum PC wird. Spannende Themen also, die nur der nicht kennt, der das vergangene Jahrzehnt in einer unverkabelten Höhle im Himalaja verbracht hat. Aber letztlich geht es ja auch gar nicht um Innovation, sondern darum, dass der ganze Elektroschrott raus muss aus den Lagern der Hersteller und Technikmärkte.

Thomas Hirschbiegel

Kolumnist für stern.de seit 1997 - und das H der H&A medien: Redaktion, Public Relations und Online-Konzepte.

Für Technofreunde mit IKEA-Klubausweis

Deshalb alle zwei Jahre das große Halligalli für die ganze Familie als eine Art Loveparade für risikoscheue Technofreunde mit IKEA-Klubausweis im Brustbeutel. Zu erleben gibt es immerhin viel. Und ganz besonders bunt ist es auch. Außerdem schicken bekanntlich alle Hersteller ihre neuesten Produkte und die Fernsehsender ihre größten Stars ins Rennen. Denn: "Zu den Highlights der IFA 2003 wird wieder das attraktive Live-Geschehen bei ARD und ZDF gehören." Gebührenfinanziert, versteht sich. Mit einem Programm, das selbst hartgesottenen Zeitgenossen die Tränen in die Augen treibt.

Aber das ist letztendlich nur Kosmetik. Entscheidend ist die Botschaft: Hereinspaziert und lecker Appetit machen auf die Juxartikel des Spaßzeitalters. Diesmal en vogue: Handys mit Bild und Internet und Minicomputer mit Tasten, so klein, dass selbst die zarten Fingerchen eines Neugeborenen nur unter Mühen Zeichen eingeben könnten. Vorausgesetzt natürlich, sie wollten überhaupt.

Aber wer fragt schon die Kinder?

<a class="link--external" href="mailto:stern@ha-net.de">Thomas Hirschbiegel</a>

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