Online-Plattform Doch kein Porno-Bann: OnlyFans lässt weiterhin pornografische Inhalte zu

Das Logo der Online-Plattform OnlyFans ist auf einem Smartphone zu sehen
Das Logo der Online-Plattform OnlyFans ist auf einem Smartphone zu sehen. Die Plattform will erotische Inhalte nun doch erlauben. 
© Pavlo Gonchar/ / Picture Alliance
Die Internetplattform OnlyFans wollte pornografische Inhalte verbieten und begründete dies mit Problemen mit Banken. Nun die Kehrtwende: Erotische Fotos und Videos dürfen weiter gepostet werden. Zuvor hatten sich Nutzerinnen und Nutzer beschwert.

Die für erotische Fotos und Videos bekannte Internetplattform OnlyFans will Pornografie anders als kürzlich angekündigt nun doch nicht ab Herbst aus dem Dienst verbannen. Die für den 1. Oktober geplante Änderung der Nutzungsrichtlinien solle vorerst nicht in Kraft treten, teilte das Unternehmen mit Sitz in London am Mittwoch per Twitter mit. "Wir werden weiterhin Heimat für alle Schöpfer sein." Eigentlich hätte damit das Verbreiten pornografischer Fotos und Videos untersagt werden sollen.

OnlyFans vollzieht damit eine Kehrtwende, nachdem die Ankündigung des Verbots pornografischer Inhalte Proteste von Nutzern ausgelöst hatte. Die Plattform erlaubt seinen Teilnehmern Bilder und Videos hochzuladen, die nur von zahlenden Abonnenten angeschaut werden können. Das ist zum lukrativen Geschäftsmodell für viele Pornodarsteller geworden, die 80 Prozent der Einnahmen behalten können.

Nutzer:innen beschwerten sich über geplanten Bann

Die angekündigten Änderungen seien nicht mehr notwendig, weil es Signale von Partnern im Bankenbereich gegeben habe, hieß es nun von OnlyFans. "Wir haben die notwendigen Zusicherungen bekommen, um unsere vielfältige Gemeinschaft von Urhebern aufrechtzuerhalten", so lautet die Mitteilung. Onlyfans-Geschäftsführer Tim Stokely hatte zuvor in der "Financial Times" darüber geklagt, von Banken zur Änderung gedrängt worden zu sein, weil die aus Angst um ihren Ruf die Zusammenarbeit erschwert hätten.

OnlyFans hat eigenen Angaben zufolge rund 130 Millionen Abonnenten und etwa 2 Millionen aktive Nutzer, die Inhalte bereitstellen. Manche hätten sich nach dem geplanten Bann beschwert und angegeben, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Auf der Plattform aktiv sind unter anderem bekannte Pornodarsteller, aber auch Laien, die sich etwas Geld hinzuverdienen wollen. Im Zuge der Corona-Pandemie erhielt die aus Großbritannien stammende Plattform massiven Zulauf.

Die BBC hatte in mehreren Recherchen auch Vorwürfe gegen OnlyFans erhoben: Demnach sollen auf der Plattform immer wieder illegale Inhalte hochgeladen worden sein. OnlyFans wies die Vorwürfe zurück.

DPA · AFP
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