Die Twitter-Büros leeren sich weiter: Wie die "New York Times" berichtet, hat Elon Musk am vergangenen Wochenende erneut Hunderte Mitarbeiter entlassen – obwohl er versprochen hatte, dass die Massenentlassungen vorbei seien.
Elon Musk ließ Mitarbeiter erneut aussperren
Laut Bericht bediente sich Musk bei den Entlassungen erneut recht ruppigen Methoden. Rund 200 Mitarbeiter erfuhren von ihrer Kündigung, als die Logins für berufliche E-Mail-Postfächer und Arbeitsgeräte nicht länger funktionierten. Auf diese wenig empathische Form der Entlassung hatte Musk bereits bei vergangenen Personalreduzierungen zurückgegriffen.
Unter den Betroffenen seien diesmal Produktmanager, Datenwissenschaftler und Ingenieure. Letztere seien laut "New York Times" beispielsweise für maschinelles Lernen und die Zuverlässigkeit von Twitter verantwortlich gewesen.
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Vor den Entlassungen arbeiteten noch etwa 2000 Menschen für das Unternehmen, welches Musk im Oktober 2022 vollständig übernommen hatte. Als er an Bord kam, waren es noch 7500. Die vergangene Entlassungswelle betrifft damit rund 10 Prozent der verbliebenen Belegschaft – darunter auch Personen, die den Neueigner trotz aller Kritik mit offenen Armen empfangen hatten, heißt es.
Die aktuellen Entwicklungen bei Twitter kommen durchaus überraschend, da Musk nach den ersten großen Entlassungswellen versprochen hatte, dass damit nun Schluss sei. Nun sendet der Multi-CEO eine andere Nachricht: Nichts ist sicher, jeder Stuhl wackelt.
Chat-Programme für Twitter-Mitarbeiter nicht nutzbar
Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf Personen, die mit den Vorgängen beim Kurznachrichtendienst vertraut sind, von chaotischen Zuständen. Aus bislang ungeklärten Gründen habe Twitter demnach in der vergangenen Woche die Kommunikation zwischen Mitarbeitern "erschwert", indem das firmeninterne Chat-Programm "Slack" abgeschaltet worden ist.
Nach den Kündigungen soll Twitter das auch auf einen Google-Chat-Service ausgeweitet haben, der ebenfalls seit dem Wochenende für Personen mit einer Twitter-Firmenadresse nicht länger erreichbar sei. Es scheint, als wolle Musk um jeden Preis verhindern, dass die Mitarbeiter sich ungesehen zusammenrotten können, um die Vorgänge zu besprechen.
Für Twitter wird es damit wieder recht teuer. Denn laut Bericht sind diesmal auch mehrere Personen betroffen, die über eine Firmenübernahme zu Twitter gekommen sind. Deren Abfindungen, so heißt es, seien deutlich höher als jene, die Musk normalen Mitarbeitern schulde.
Da wäre beispielsweise Esther Crawford, die über den Verkauf einer App namens "Squad" an Bord kam. Crawford gehörte auch zu jenen, die "Twitter 2.0" – oder "Hardcore Twitter" – öffentlich unterstützt hatten. Zuletzt schrieb sie: "Die schlimmste Schlussfolgerung, die man aus meinem Engagement für Twitter 2.0 ziehen könnte, ist, dass mein Optimismus oder meine harte Arbeit ein Fehler war. Diejenigen, die mich verhöhnen und verspotten, stehen zwangsläufig am Rande und sind nicht in der Arena. Ich bin sehr stolz auf das Team, das so viel Lärm und Chaos durchgestanden hat."
Musk, der am Wochenende zahlreiche Tweets absetzte, schrieb zu den Entlassungen in seinem Unternehmen kein Wort.
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