Erneut macht ein Unfall mit einem offenbar auf Autopilot geschalteten Tesla Schlagzeilen: Am frühen Samstagmorgen rammte ein Wagen des US-Unternehmens eine parkende Polizeistreife auf einem Highway nahe der Großstadt Orlando. Der Polizist hatte angehalten, um einem liegengebliebenen Fahrzeug zu helfen. Er wurde nur knapp von dem Tesla verfehlt.
Wie die Nachrichtenagentur "AP" berichtet, war das Blaulicht des Polizeiwagens angeschaltet. Der Tesla kollidierte zunächst mit der linken Fahrzeugseite und fuhr dann auf das liegengebliebene Auto auf. Der Beamte blieb dem Bericht zufolge unverletzt. Der 27-jährige Tesla-Fahrer sowie der Fahrer des anderen Fahrzeugs erlitten leichte Verletzungen.
Elf Unfälle seit 2018
Unfälle dieser Art sorgten zuletzt immer wieder für Aufsehen. Seit 2018 registrierten US-amerikanische Behörden elf Zwischenfälle, bei denen Teslas Autopilot in parkende Blaulicht-Fahrzeuge wie Rettungswagen oder Feuerwehrfahrzeuge steuerte – vier davon allein zwischen Ende Februar und Mitte Juli dieses Jahres. Bei den Unfällen wurden 17 Personen verletzt, eine Person starb.
Die nationale Behörde für Verkehrssicherheit in den USA (NHTSA) leitete kürzlich eine Untersuchung ein, um der Ursache der Unfälle nachzugehen. Auffällig ist, dass alle parkenden Fahrzeuge klar erkennbar waren. Blaulicht, eingeschaltete Leuchttafeln oder Pylonen warnten vor möglichen Gefahren. Im Raum steht deshalb der Verdacht, dass Teslas Selbstfahr-Funktion durch einen oder mehrere dieser Faktoren gestört worden sein könnte.

In den USA ist auch die Verkehrsbehörde "National Transportation Safety Board" mit der Aufklärung der Tesla-Unfälle befasst. Sie empfahl zuletzt, die Verwendung des Autopiloten auf Bereiche einzugrenzen, in denen er sicher agieren kann. Darüber hinaus wurde Testa nahegelegt, Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass die Fahrerinnen und Fahrer das Verkehrsgeschehen noch aufmerksamer im Blick haben.
Tesla weist Fahrende selbst darauf hin, dass sie die Hände jederzeit am Lenkrad haben müssen. Auch sollten sie jederzeit bereit sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen. Dennoch zeigen Videos in sozialen Medien, dass es Fahrerinnen und Fahrer mit diesen Vorgaben nicht immer so genau nehmen – und zum Beispiel minutenlang die Hände vom Lenker nehmen.
Tesla hat nach AP-Angaben bislang nicht auf eine Anfrage zu dem aktuellen Unfall reagiert.
Quelle: AP News