Stiftung Warentest hat beliebte Smartphone-Apps einer Sicherheitsanalyse unterzogen und eklatante Sicherheitslücken bei einer Mehrzahl der Programme festgestellt. Von 63 weit verbreiteten Apps seien neun als "sehr kritisch" und 28 als "kritisch" eingestuft worden, berichtete die Verbraucherorganisation am Donnerstag in ihrer Zeitschrift "test". Nur 26 Apps erwiesen sich demnach als "unkritisch", unter anderem die Mobilanwendungen von Youtube, Wikipedia und der ARD-"Sportschau".
Ein Hilfsprogramm zum Finden günstiger Tankstellen und die Navigations-App eines bestimmten Anbieters würden Benutzernamen und Passwörter unverschlüsselt übertragen, berichtete Stiftung Warentest. Falls Smartphone-Besitzer diese auch für Online-Banking oder Email-Konten verwendeten, sei deren Sicherheit bedroht. Manche Apps übertrügen Teile des Telefonadressbuchs, ohne die Nutzer zu fragen. Andere Anwendungen sendeten Standorte und Benutzerstatistiken. Häufig gingen Informationen direkt weiter an professionelle Datensammler, die Nutzerprofile erstellten.
Die Tester forderten ein Umdenken der Anbieter kritischer Programme. Apps dürften Smartphone-Nutzer nicht heimlich ausspähen und deren Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen nur anonymisiert weiterverwenden. Dass dies durchaus funktioniere, gehe aus den Beispielen der unkritischen Anwendungen hervor.