Unsichere Smartphones Android-Sperrbildschirm: Wer Muster malt, ist auch nicht sicherer

Von Malte Mansholt
Mit dem Sperrmuster bieten Android-Smartphones ein ganz eigene Variante, das Gerät freizuschalten. Aber ist das auch sicher? Nein, sagt eine Forscherin jetzt. Die Muster lassen sich oft viel zu leicht erraten. Wir verraten, wie es richtig geht.

Früher sicherte man nicht das Handy vor Zugriffen, sondern die SIM-Karte, die drinsteckte. Heute schützt man das Smartphone selbst. Schließlich sind auf kaum einem anderen Gerät so viele private Daten. Auf Android-Geräten geschieht das meist mit einem Sperrmuster. Doch das ist längst nicht so sicher, wie man glauben würde.

Denn die allermeisten Nutzer gehen bei der Wahl des Musters hochgradig vorhersehbar vor - und machen sie dadurch sehr leicht erratbar. Das zeigte die norwegische Sicherheitsforscherin Marte Løge im Rahmen ihrer Master-Arbeit an der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie. Sie analysierte fast 4000 Sperrmuster - und erkannte erschreckende Gemeinsamkeiten.

Unkreative Muster

So bleiben die allermeisten bei der Wahl ihres Musters extrem unkreativ. Android erlaubt es, zwischen vier und neun Striche zwischen den im Quadrat angeordneten neun Punkten zu ziehen. Je mehr Punkte man zu seinem Muster hinzufügt, desto sicherer ist es. Die allergrößte Mehrheit der Nutzer zieht allerdings die Bequemlichkeit der Sicherheit vor - und wählt dabei ein Muster mit nur vier Punkten. Auch fünf Punkte sind noch relativ beliebt. Danach geht es allerdings drastisch bergab.

Auch bei der Wahl des Musters selbst machen es sich die Nutzer zu leicht. Ganze 77 Prozent fangen in einer Ecke an, mit 44 Prozent ist die Ecke oben links die beliebteste. Die Mehrzahl der Muster bewegt sich dann von oben nach unten sowie von links nach rechts. Viele zeichnen zudem gerne Buchstaben, am liebsten die Anfangsbuchstaben von Namen, etwa des Ehepartners oder Kindes. Das macht die Muster noch angriffsanfälliger - vor allem, wenn der Name bekannt ist.

Wie geht's richtig?

Doch wie sieht ein gutes Muster aus? Am besten sind möglichst lange, die nicht in den Ecken beginnen und mindestens einmal in der Richtung zurückgehen. Außerdem sollten die Muster möglichst komplex sein. Doch schaut man sich diese Regeln an, haben sie das gleiche Problem wie komplexe Passwörter: Die Muster werden durch sie immer schwieriger zu knacken - sind allerdings auch immer schwerer zu merken. 

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