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Neue Ansicht, neue Features Apple motzt seine Karten-App auf – und überholt teilweise sogar Google Maps

Apples neue Kartenansicht hebt Sehenswürdigkeiten wie die Elbphilharmonie (unten) oder das Hamburger Rathaus als detailliertes 3D-Modell heraus
Apples neue Kartenansicht hebt Sehenswürdigkeiten wie die Elbphilharmonie (unten) oder das Hamburger Rathaus als detailliertes 3D-Modell heraus
© Screenshot Karten-App/Farknot_Architect/ / Getty Images
Seit dem holprigen Start hat sich Apples Karten-App mächtig gemaustert. Ab heute bekommen auch die deutschen Nutzer die neuesten Funktionen geboten. Die beinhalten ein Feature, das auch der große Platzhirsch Google Maps hierzulande noch nicht anbietet.

Merkwürdige Knicke in der Optik, dubiose Routentipps und jede Menge falsche Infos: Als Apples Karten-App 2012 an den Start ging, hatte der sonst erfolgsverwöhnte iPhone-Konzern mit jeder Menge großen und kleinen Problemen zu kämpfen und wurde entsprechend mit Häme überschüttet. Doch die Karten-App hat sich seitdem mächtig verändert. Das größte Update der letzten Zeit ist ab heute auch in Deutschland verfügbar. 

Mit der weitreichenden Überarbeitung ist Apple den bislang größten Schritt für seine Karten-App gegangen. Eingeführt wurden die Neuerungen eigentlich schon mit dem im Herbst erschienenen iOS 15 (hier erfahren Sie, welche versteckten neuen Funktionen Sie unbedingt kennen sollten). Bislang profitieren aber nur einige ausgewählte Staaten wie die USA und Kanada davon, ab heute ist auch Deutschland unter den unterstützten Ländern. Herunterladen müssen die deutschen Nutzer:innen nichts: Wer heute die Karten-App öffnet, bekommt gleich die überarbeitete Version zu sehen.

Apple Karten: Endlich wissen, wo's langgeht

Dass sich etwas getan hat, springt dabei sofort ins Auge. Erinnerten die deutschen Karten bislang an blasse Faltkarten, wirken sie mit dem Update nun gleich in vielerlei Hinsicht sichtlich moderner. Vor allem Städte profitieren immens: Häuser und Straßenzüge setzen sich als 3D-Objekte vom Untergrund ab, Grün- und Wasserflächen heben sich farblich deutlich ab, Höhenunterschiede werden plastisch sichtbar gemacht. Die Karte wirkt dadurch lebendiger. Mit handgebauten und detailreichen 3D-Modellen stechen Sehenswürdigkeiten noch einmal zusätzlich heraus. Auch beim Herauszoomen gibt es eine große Neuerung: Statt einer flachen Ansicht der Welt zeigt Karten in der höchsten Zoomstufe nun einen 3D-animierten Globus an.

Das wichtigste Feature der Karten-App ist natürlich die Unterstützung beim Fahren oder Gehen. Und auch hier finden sich Unmengen an neuen Funktionen. Eine der spannendsten: Apple bietet endlich eine dauerhafte Anzeige der aktuell erlaubten Geschwindigkeit. Und ist damit sogar dem Branchen-Primus einen Schritt voraus. Google Maps bietet diese Option in einigen Ländern zwar ebenfalls, in Deutschland fehlt sie aber nach wie vor. Gerade angesichts der dieses Jahr gestiegenen Strafen für zu schnelles Fahren ist das ein klares Plus für Apples Dienst.

Mit dem neuen Look bietet die Karten-App einen erheblich größeren Detailgrad
Mit dem neuen Look bietet die Karten-App einen erheblich größeren Detailgrad
© Apple / PR

Natürlicher den Weg finden

Auch die Navigation selbst hat sich verändert. So setzt Apple auf eine "natürlichere Sprache" zur Ansage der Navigationsanweisungen. Konkret bedeutet das, dass Apple weniger auf reine Entfernungs-Angaben setzt und stattdessen klarere Ansagen bevorzugt, wie man sie auch als Beifahrer geben würde. Statt plump zum Linksabbiegen nach 300 Metern aufzufordern – wer ist schließlich sicher, wie lang genau 300 Meter sind –, werden leicht zu verstehende Referenzen wie die nächste Kreuzung mit einer Ampel, die dritte abzweigende Straße oder ähnliches genannt. So soll sich die Navigation intuitiver anfühlen und verständlicher sein.

Ist man zu Fuß unterwegs, hat man noch weitgehendere Möglichkeiten. Die Karten-App bietet mit dem neuen "Umsehen"-Modus die Option, sich wie bei Google Street View genau die Gebäude anzuschauen, um sich so besser zu orientieren. Zunächst gibt es die Funktion nur in München, weitere Städte sollen aber bald folgen. In Frankfurt, Berlin, Hamburg und Köln gibt es zusätzlich schon jetzt eine noch praktischere Orientierungshilfe: Erfasst man mit der Kamera die umliegenden Gebäude, zeigt die Karten-App mit einem darüber gelegten Pfeil ganz konkret, an welcher Stelle man nun einbiegen muss. Diese von Google bereits vor drei Jahren eingeführte Option dürfte spätestens dann hochrelevant werden, wenn Apple seine seit Jahren gemunkelte Augmented-Reality-Brille vorstellt.

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Apples Karten-App: Viele Neuerungen im Detail

Viele weitere Verbesserungen finden sich im Detail. So kann man nun Siri mit dem Hinweis "Da vorne ist ein Unfall" live wissen lassen, was den aktuellen Stau verursacht. Pendler haben in der ÖPNV-Ansicht die nächsten Routen und Abfahrten im Blick. Fluggäste können sich per Indoor-Navigation beim Weg durch verwirrenden Gänge zum Gate unterstützen lassen, sind die Flugdaten und Tickets im iPhone hinterlegt, bietet das Gerät das sogar proaktiv an. Und: Endlich lassen sich bestimmte Orte als Favoriten anpinnen oder mit wenigen Tippern mit anderen Karten-Nutzern teilen.

Quelle: Apple

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