Die offiziellen Neuheiten der diesjährigen September-Keynote von Apple sind schnell erzählt: iPhone 15, iPhone 15 Pro, Apple Watch Series 9, Apple Watch Ultra 2 und neue Airpods (hier erfahren Sie mehr). Doch es ist absolut üblich, dass Tim Cook und seine Mannschaft nicht alles erwähnen, was sich im Anschluss an die Keynote im Online-Shop des Milliardenkonzerns getan hat. Manches wäre zu kleinteilig, manches müsste man lang und breit erklären. Da ist es einfacher, interessierte Kunden vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Da wäre zum Beispiel eine neue Funktion der Airpods Pro. Den beliebten Kopfhörern widmete Apple lediglich einige Sekunden, denn offiziell ging es nur um den Abschied des Lightning-Anschlusses. Das Gehäuse der neuen Airpods hat nun auch USB-C. Keine große Sache. Doch für Fans von verlustfreier Audiowiedergabe tut sich noch mehr.
Noch im September hieß es seitens Apple in einem Interview mit dem Fachmagazin "What Hifi": "Wir wollen die Klangqualität weiter verbessern, und das können wir mit vielen [...] Elementen erreichen. Wir glauben nicht, dass der Codec derzeit die Grenze der Audioqualität bei Bluetooth-Produkten darstellt."
iPhone 15, Watch Ultra 2 und mehr: Die Apple-Neuheiten im Überblick
Doch im Hintergrund bereitet Apple die In-Ear-Kopfhörer offenbar auf den Einsatz mit der Datenbrille Vision Pro vor (hier erfahren Sie mehr). Der neueste Ableger beherrscht demnach erstmals verlustfreies Audio und niedrige Übertragungslatenz. Explizit gibt Apple an, 20 Bit und 48 kHz zu unterstützen. Sehr zum Ärger derer, die sich nun auf perfekte Audioqualität gefreut haben, scheint sich die neue Funktion nur auf die Vision Pro zu begrenzen. Von einer Unterstützung im Zusammenspiel mit iPhone oder iPad ist bisher nicht die Rede.
Neu ist auch das Case der Airpods Pro. Denn statt einer IPX4-Zertifizierung (Schutz vor Schweiß und Wasser) gibt Apple nun ein IP54-Zertifikat an (Schutz vor Staub, Schweiß und Wasser).
Apple killt (un)geliebtes iPhone
Traditionell redet Apple auf der Bühne auch nie von den Produkten, die kurz nach der Reaktivierung des Online-Shops nicht mehr erhältlich sind.
Freunde kleiner Smartphones müssen daher ganz stark sein. Derzeit bietet Apple kein iPhone mini mehr an, denn das iPhone 13 mini ist aus dem Sortiment verschwunden. Was online noch zu haben ist, sind demnach Restbestände. Das kleinste iPhone ist fortan mindestens 6,1 Zoll groß, ein Gerät mit 5,4 Zoll ist zunächst nicht mehr zu finden. Marktforschung wird gezeigt haben, dass es sich wohl nicht mehr lohnt, kleinere iPhones zu bauen.
Ferner sind zwei Produkte ebenfalls sang und klanglos abgetreten. Das Magsafe Akkupack und das kabellose Magsafe Duo Ladegerät tauchen nicht mehr im Online-Shop von Apple auf. Der Grund leuchtet ein: Beide Geräte werden mit einem Lightning-Anschluss aufgeladen, den Apple gestern mehr oder weniger offiziell aus dem eigenen Sortiment geworfen hat. Statt das Zubehör entsprechend umzurüsten, verzichtet man gänzlich auf dessen Verkauf.
Zum iPhone 15 und iPhone 15 Pro hat Apple eigentlich alles gesagt. Der Fokus lag vor allem auf dem neuen Titangehäuse der Pro-Serie. Doch was bedeutet das eigentlich in der Realität? Auch das lässt sich erst mit einem genaueren Blick auf das Kleingedruckte feststellen. Durch das Titan spart Apple tatsächlich merklich Gewicht. Wo das iPhone 14 Pro Max noch 240 Gramm, sind es beim 15 Pro Max 221 Gramm. Das iPhone 15 Pro liegt bei 187 Gramm, während das 14 Pro mit 206 Gramm deutlich schwerer ist. Aber: Beide Geräte sind 0,4 Millimeter dicker – das hat Apple natürlich nicht erwähnt.
Kurz angesprochen, aber nicht in den Fokus gerückt, hat Apple eine weitere wichtige Eigenschaft der iPhone 15 Pro-Reihe. Durch eine neue Architektur ist es gelungen, die Instandsetzung der Geräte zu erleichtern. Das betrifft insbesondere die Rückseite aus Glas, die bei einem Bruch künftig mit vergleichsweise wenig Aufwand getauscht werden kann. Das gilt übrigens nur für das Pro – bei den Basismodellen bleibt es künftig erst einmal bei einem komplizierten Eingriff.
Adapter und Kabel für große Geldbeutel
Für das neue Zubehör fand Apple offenbar ebenfalls keine Zeit, aber es ist auch eigentlich nicht der Rede wert. Ab sofort verkauft der Konzern natürlich einen USB-C auf Lightning-Adapter für 35 Euro, der vor allem dann zum Einsatz kommen soll, wenn man mit einem neuen iPhone älteres Zubehör nutzen will und daher auf eine Brücke zwischen den Anschlüssen angewiesen ist. Bei Lightning-Docks hilft das freilich sehr wenig.
Auch neue Kabel sind im Sortiment gelandet. Darunter ein Thunderbolt 4 (USB‑C) Pro Kabel mit einem Meter Länge. Es kostet 79 Euro und ermöglicht die während der Keynote erwähnte USB-3-Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Gbit pro Sekunde zwischen iPhone 15 Pro (Max) und geeignetem Zubehör, etwa schnellen Festplatten oder einem Mac. Maximal sind mit diesem Kabel sogar 40 Gbit pro Sekunde möglich, wenn beidseitig USB 4 unterstützt wird.
Mit einem solchen Kabel ist es fortan möglich, das iPhone auf einen Bildschirm zu spiegeln und 4K-Inhalte mit HDR abzuspielen. Das ist insbesondere für Spiele interessant, denn dank des A17-Pro-Prozessors ist das iPhone in der Lage, aktuelle Top-Spiele flüssig wiederzugeben – in Verbindung mit einem großen Bildschirm könnte das sogar einer Konsole gefährlich werden.
Ein aufsehenerregendes Gadget, wie damals der weltberühmte iLappen, ist diesmal nicht in die Stores gewandert (hier erfahren Sie mehr).
Quellen: What Hifi, Apple