Im Kampf gegen die Pandemie ruhen große Hoffnungen auf den Kontaktverfolgs-Apps wie der Corona-Warn-App. Je mehr Menschen die Anwendungen auf ihren Smartphones installieren, desto zuverlässiger funktioniert die Technologie. Allerdings gibt es zwei Haken: Zum einen installiert nur ein Bruchteil der Nutzer*innen die App, in Deutschland sind es bislang 17,8 Millionen Downloads. Zum anderen sind die Apps verschiedener Länder oder Bundesstaaten wie in den USA oft nicht untereinander kompatibel.
Corona-Apps ins Smartphone eingebaut
Apple und Google haben deshalb ein neues System namens "Exposure Notifications Express" vorgestellt, das die Hürde zur Nutzung von Kontaktverfolgungs-Technologie senken soll. Mit neuen Software-Versionen ist eine Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen künftig auch ohne eine spezielle App möglich, da die Bluetooth-Schnittstelle weiterentwickelt und direkt in die Betriebssysteme Android und iOS integriert wurde. Bereits installiere Anwendungen wie die offizielle Corona-Warn-App der Bundesregierung können weiterhin parallel genutzt werden.
Dem Fachportal "The Verge" zufolge müssen Gesundheitsbehörden wie das Robert Koch-Institut zukünftig keine eigenen Apps mehr entwickeln. Stattdessen reicht es aus, eine Konfigurationsdatei mit Parametern für die Risikoermittlung im System zu hinterlegen. In Apples iOS-System werden diese Einstellungen ab Versionsnummer 13.7, die seit Dienstagabend zum Download bereitsteht, direkt ins Betriebssystem implementiert. Googles System Android generiert anhand der Daten automatisch eine eigene App. Wann das Update für Android-Geräte bereitsteht, ist jedoch von den Smartphone-Herstellern abhängig.
Datenschutz wird gewährleistet
Sowohl Apple als auch Google weisen darauf hin, dass das auf Bluetooth basierende Kontaktnachverfolgungs-System weder Ortsdaten noch persönliche Daten der Nutzer*innen erfasst oder diese an die beiden Hersteller weiterleitet. Zudem muss die neue Funktion händisch aktiviert werden und kann jederzeit auch deaktiviert werden. Weiterhin versprechen die Anbieter, das System zu deaktivieren, sollte es in einer Region nicht mehr benötigt werden.