Der "Emojipedia"-Blog gibt eine Vorschau auf das, was ab dem kommenden Jahr die Chats dieser Welt zieren könnte. Im September entscheidet sich, welches Emoji aus diesen Bildern den Sprung auf die große Bühne schafft – und welches nicht. Doch wie der Blog erklärt, ist es wahrscheinlich, dass jeder Vorschlag genommen wird. Zumindest war das im vergangenen Jahr der Fall.
Zur Auswahl stehen bislang ein sich schüttelndes Gesicht, zwei Hände, mehrere Gegenstände, vier Tiere und zwei Symbole. Auch neue Farben für das Herz-Emoji soll es geben – möglich wären hellblau, grau und pink. Wie gesagt, handelt es sich bei der aktuellen Auswahl aber nur um eine Vorschau, die Symbole sind alle beantragt, aber nicht offiziell abgenickt.
Die Entscheidung fällt im September
Und das funktioniert so: Sobald jemand eine Idee hat, welches Symbol noch fehlen könnte, reicht man seinen Vorschlag beim sogenannten Unicode Emoji Subcommittee ein. Dieses Konsortium ist eine gemeinnützige Organisation, die den Unicode-Standard entwickelt und verwaltet. Mitglieder sind unter anderem Adobe, Apple, Google, Microsoft und weitere Größen der IT-Branche. Der Unicode-Standard wiederum legt fest, wie Schrift elektronisch gespeichert und angezeigt wird. Der Zeichensatz umfasst rund 145.000 Zeichen, darunter auch Emojis.
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Um ein neues Symbol zu beantragen, muss man sich, wie es sich für ein behördenartiges Konsortium gehört, erst einmal durch zahllose Dokumente wälzen und diverse Regeln beachten. Findet man tatsächlich ein Emoji, dass es noch nicht gibt, und dessen Bedeutung aktuell nicht durch ein ähnliches Symbol repräsentiert wird, darf man einen Vorschlag einreichen.
Ein prominentes Beispiel aus dem letzten großen Schwung neuer Symbole ist die Discokugel, die der deutsche Radiomoderator Gero Simone mit mehr als drei Jahren Arbeit und Wartezeit mühsam auf die Smartphones dieser Welt gebracht hat. Wie ihm das gelang, erzählt Simone in einem Beitrag des ARD Morgenmagazins.
Grafische Umsetzung birgt Streitpotential
Stimmt das Konsortium einem Vorschlag zu, wird das neue Emoji in den Zeichensatz aufgenommen. Es liegt dann an den Herstellern, die Symbole grafisch für ihre Plattform umzusetzen. Das ist auch der Grund dafür, dass manche Emojis sich bei Twitter, auf Android, auf iOS und bei Facebook stark voneinander unterscheiden. Denn offenbar sind die Vorgaben zur finalen Umsetzung relativ locker.
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Und das führt dann so Internet-Streitereien wie dem Burger-Skandal. 2017 gab Google nach einer langen Diskussion um das hauseigene Burger-Emoji kleinbei, da sich zahllose Menschen darüber beklagt hatten, dass der Käse nicht unter, sondern auf das Patty gehöre. Und so belegte der Internet-Riese den Cheeseburger neu – diesmal in der mehrheitlich als korrekt empfundenen Reihenfolge.
Quelle: Emojipedia