Kurz vor Weihnachten macht sich die US-Marine selbst ein Geschenk. Boeing hat nach eigenen Angaben das erste von insgesamt fünf Orca-U-Booten ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Extra Large Uncrewed Undersea Vehicle (XLUUV), was im Arsenal der U.S. Navy eine neue Klasse darstellt.
Das unbemannte U-Boot ist darauf ausgelegt, lange Zeiträume unterwegs zu sein und dabei wichtige Aufgaben bei Militäroperationen zu unternehmen. Laut Hersteller soll es "eine beherrschende Stellung in sich verändernden Umgebungen und umkämpften Gewässern erreichen."
Das Fachmagazin "The Warzone" geht derweil etwas genauer ins Detail. Demnach bringt ein Orca 80 Tonnen auf die Waage und ist etwa 25 Meter lang. Unterwasser sieht das U-Boot aus wie eine schwarze Pille, an der Oberfläche kann es seinen Mast aufrichten, wodurch sich beispielsweise eine Verbindung zu Satelliten aufbauen lässt.
Bewaffnung geplant
Das Unterwasserfahrzeug bietet einen Laderaum von etwa zehn Metern Länge, in dem sich Fracht mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen unterbringen lässt. Der Aufbau ist modular, sodass das U-Boot für unterschiedliche Missionen angepasst werden kann.
"The Warzone" berichtet, dass die geplanten Einsätze beispielsweise das Ausbringen oder Räumen von Minen, elektronische Kriegsführung, Überwachung von größeren Gebieten oder das Kartieren des Meeresbodens umfassen könnten. Die mögliche Dauer der Fahrten beschreibt der Hersteller lediglich als "monatelang".

Die Bewaffnung der Drohnen sei bereits geplant, heißt es. Demnach habe die Navy Interesse daran geäußert, die Orcas mit Torpedos, Marschflugkörpern oder unbemannten Luftfahrzeugen, beispielsweise Kampfdrohnen, auszustatten.
Nicht nur die USA bauen autonome U-Boote
Wie bereits der Krieg in der Ukraine zeigt, werden militärische Auseinandersetzungen immer häufiger mit unbemannten Drohnen ausgetragen. Auf See, so "The Warzone", könnte diese Entwicklung künftig das Kampfgeschehen vollkommen verändern. Auch andere Nationen, etwa China, arbeiten dementsprechend an U-Booten wie dem Orca.
Quelle: Boeing, "The Warzone"