Die Business-Messe Cebit wird sich in diesem Jahr deutlich bunter präsentieren als in der Vergangenheit, denn IT-Welt und Unterhaltungselektronik wachsen sichtbar für den Besucher zusammen. Neben den Schlagwörtern HDTV, Sicherheit, Navigation oder Mobilität wird häufig der Marketing-Begriff "Triple Play" als ein Trend des Jahres genannt. Gemeint ist damit eine Breitbandkommunikation mit 50 MBit (je Sekunde), die Telekommunikationsanbieter wie T-Online in mindestens zehn deutschen Städten anbieten wollen. Aus der Leitung sollen Dank der hohen Bandbreite zukünftig Telefon, Internet und Fernsehen (Video on Demand, Live-Stream) ins Haus strömen und den digitalen Alltag bestimmen.
Das Internet
Das weltweite Netz hat unser Leben bereits stark verändert - doch die volle Dimension des Wandels beginnt sich erst abzuzeichnen. Die Internet-Telefonie (VOIP) feiert einen Siegeszug und bringt traditionelle Telekom-Anbieter immer mehr in Bedrängnis. Online-Downloads von Filmen und TV-Sendungen sind der neue heiße Trend und verändern auf lange Sicht das Fernsehverhalten der Zuschauer und den Werbemarkt. Fernsehen aus dem DSL-Kabel könnte die Zukunft sein. Internet-Tagebücher (Blogs), Foto-Alben wie Flickr, oder die offene Enzyklopädie Wikipedia machen das Netz zu einem von Menschen belebten sozialen Raum. Unter den Stichwort "Web 2.0" zusammengefasste Technologien lassen Online-Software so schnell arbeiten wie auf dem Computer installierte Programme und Suche und Karten werden personifiziert, lokal und dreidimensional.
Konvergenz
Das vielbeschworene Zusammenwachsen von Computertechnik und Unterhaltungselektronik ist so greifbar wie noch nie zuvor - die Digitalisierung der gesamten Entertainment-Kette macht es möglich. Durch neu geschaffene Standards (Intel "Viiv", AMD "Live") haben Medienserver im Wohnzimmer ihre anfängliche Bedienungsschwächen überwunden und sind bereit zum Sprung in den Massenmarkt. Zugleich stecken in vielen traditionell anmutenden Geräten der Unterhaltungselektronik-Hersteller in Wirklichkeit letztlich längst kleine Computer.
Radio Frequency Identification (RFID)
Bis jeder Artikel im Supermarkt einen Mikro-Sender anstelle des Strichcodes haben wird, dürfte es noch 10 bis 15 Jahre dauern. Heute schon ist die RFID-Technik (Radio Frequency Identification) aber trotz aller Kritik von Datenschützern auf dem Vormarsch. Das Prinzip ist einfach: Die hauchdünnen Chips werden kontaktlos ausgelesen und dadurch weiß man immer, wo sich etwas befinden. So werden bereits jetzt nicht nur Waren in Supermärkten, sondern auch Bücher in Bibliotheken, Patienten in Krankenhäusern oder auch Tickets für die Fußball-WM markiert. Zur fernen Zukunftsvision gehören zum Beispiel der intelligente Kühlschrank, der Lebensmittel selber nachbestellt oder die Waschmaschine, die dank RFID-Etiketten selbst das Programm auswählt.
Flash-Speicher
Zunächst wurden die kleinen Chips, die Daten auch ohne Strom gespeichert halten können, zum Beispiel in Mobiltelefonen eingesetzt. Doch als die Kapazität immer größer und die Preise immer niedriger wurden, begann für Flash eine große Karriere. MP3-Player oder die allgegenwärtigen kleinen Speicher-Sticks waren erst der Anfang: Der Speicherhersteller Micron zum Beispiel glaubt, dass es in fünf bis sechs Jahren auch Notebooks mit Flash-Chips statt Festplatte geben wird. Und auch in digitalen Camcordern ersetzen schon sehr bald solche Speicherbausteine traditionelle Datenträger wie DV-Cassette oder DVD.