Fotoabzüge Aufs Papier!

Nur jedes fünfte Digitalfoto wird ausgedruckt. Dabei war es noch nie so einfach, an Fotoabzüge zu kommen wie in der digitalen Ära. Selber ausdrucken dagegen ist teuer.

Daran wird sich die Familie noch jahrelang erinnern. Wie die kleine Enkelin der Oma auf den Schoß gesprungen ist und die beiden in die Kamera gelacht haben - süß! Als Digitalfoto ist dieser Schnappschuss schon oft verschickt worden, Schwägerin und Bruder haben sich längst über das Bild in ihrem E-Mail-Briefkasten gefreut. Nur: Oma hat kein Internet. Also muss das Foto auf Papier. Doch wie? Ausdrucken auf einem Farbdrucker? Abzüge im Labor bestellen? Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

Tinte und Papier müssen passen

Das größte Plus des "Heimlabors": Wer seine Fotos auf dem Tintendrucker ausgibt, hält sie schon Minuten später in den Händen. Moderne Fotodrucker arbeiten flüsterleise und spucken nach ein paar Minuten hochwertige Bilder aus. Ist die Tinte getrocknet, sind auf den ersten Blick kaum Unterschiede zu Abzügen aus dem Fachlabor zu erkennen - vorausgesetzt, es ist genügend Tinte im Tank und das passende Spezialpapier vorrätig. Denn nur auf Fotokarton machen digitale Aufnahmen gute Figur, auf normalem Papier wirken sie blass und stumpf. Um die bestmögliche Qualität zu erreichen, muss man sich allerdings mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten der Drucker herumschlagen, muss wissen, wie das Papier korrekt eingelegt wird und die Düsen im Drucker regelmäßig reinigen. Und das sind noch nicht alle Nachteile des Heimdrucks.

Teurer Spaß

Viel misslicher sind die Kosten: Ein Foto in der Standardgröße 10 x15 Zentimeter kostet zwischen 50 und 80 Cent pro Abzug, Fehlversuche nicht eingerechnet. Wer ein Bild im DIN-A4-Format ausdruckt, muss unter Umständen mehr als zwei Euro berappen. Das liegt an den horrenden Preisen für Tinte und Spezialpapier. 20 bis 45 Euro für eine einzige Tintenfüllung sind keine Seltenheit. Nachfüll-Sets oder Tinte von Billigherstellern sind zwar deutlich günstiger, gehen aber trotzdem schnell ins Geld. Professionelle Fotolabors liefern die Papierabzüge dagegen deutlich günstiger und in besserer Qualität. Je mehr Abzüge hergestellt werden sollen, desto eher lohnt es sich, die Bilder ins Labor zu geben.

Hohe Preise für Unbedrucktes

Marken-Fotopapier ist teuer. Gut, dass es Billiganbieter gibt
Wer seine Digitalfotos zu Hause ausdrucken will, braucht nicht nur die richtige Tinte für seinen Drucker, sondern vor allem hochwertiges Fotopapier. Normales Kopierpapier wiegt 80 g/m2 und eignet sich allenfalls für einen Probedruck - richtiges Fotopapier ist schwerer und wirkt mit 180 g/m2 fast wie Karton. Doch nicht jedes Papier eignet sich für jeden Drucker: Weil die Hersteller unterschiedliche Farbtechnologien einsetzen, müssen Papier und Farbe genau aufeinander abgestimmt sein. Passen die zu bedruckende Oberfläche und die Tinte nicht zusammen, trocknet die Farbe zu schnell oder perlt ab. Die Bilder wirken flau, manchmal entstehen hässliche Raster-Effekte.
Wer ganz sicher gehen will, kauft das Papier von dem Hersteller, der auch den Drucker fabriziert hat. Allerdings ist das meist am teuersten: Um die Drucker billig anbieten zu können, kassieren die Firmen nämlich beim Zubehör ab. Wer Geld sparen will, sollte Papier von Alternativ-Anbietern wie Geha, Pelikan oder Ilford kaufen. Die Qualität ist normalerweise gleichwertig, und welche Sorte zu welchen Druckern passt, steht im Kleingedruckten auf der Verpackung.

Terminal und Foto-CD

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Fotoabzüge von Digitalbildern zu bestellen: Zum Beispiel kann man mit dem Speicherchip aus der Kamera in ein Fotogeschäft gehen. Viele Händler haben Lesegeräte und übernehmen die Bilder direkt vom Chip. Oft können Kunden an speziellen Terminals die Bilder auswählen, von denen Abzüge gewünscht werden. Wer eine große Zahl von Bildern entwickeln will, kann auch eine Foto-CD brennen und diese im Fachgeschäft abgeben.

Internet

Bequemer und schneller geht es über das Internet: Es gibt viele Fotolabors, die rund um die Uhr Digitalfotos entgegennehmen. Ein Klick auf "Hochladen", schon lassen sich bei Anbietern wie ofoto.de, bilder-planet.de, pixum.de oder dm-digifoto.de einzelne Bilder oder komplette Alben von der eigenen Festplatte zum Anbieter überspielen. Auch Webportale wie AOL, Yahoo, MSN, GMX oder Web.de bieten Fotoabzüge an. Viele Online-Fotolabors drucken die Bilder sogar auf Mauspads, Tassen, T-Shirts, Kalender oder Kappen.

Die Fotos zu senden klappt mit einer DSL-Leitung recht schnell, wer jedoch mit Modem oder ISDN online geht, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen - und auf höhere Übertragungskosten: Fotos sind speicherhungrig und brauchen entsprechend lange, um hochgeladen zu werden. Trotzdem sollte man sie in bestmöglicher Qualität abliefern, auf Kompression verzichten und sie nicht verkleinern. Und das Warten lohnt sich: Denn sind die Fotos erst mal hochgeladen, bleiben sie oft monatelang im Web gespeichert. Familie und Freunde können sie sich dann online anschauen - und ebenfalls Abzüge ordern.

Eins auf die Mütze

Internet-Dienste drucken Fotos auf Tassen und Kleidung
Klar: Man kann seine Fotos auch einfach auf Papier drucken. Aber warum, wenn es so viele Alternativen gibt? Besonders als Geschenk sind T-Shirts und Tassen, Kalender und Kappen mit einem eigenen Foto perfekt. Beliebt sind auch Fotobücher, wie sie zum Beispiel von www.pixopolis.de oder www.fotobuch24.de angeboten werden. Dazu gehört der Download einer Spezialsoftware, mit der dann die eigenen Digitalbilder in mehr oder weniger vorgegebene Layouts eingepasst werden. Ab 24 und bis zu 112 Seiten hat das fertige Buch, Preise beginnen bei etwa 20 Euro. Schneekugeln, Grillschürzen und Puzzles lassen sich ebenso mit eigenen Motiven versehen; www.mein-foto24.de bietet sogar die Anfertigung von persönlichen Skatkarten, bei denen König, Dame und Bube dann zum Beispiel die Familienmitglieder oder deren Haustiere zeigen (ca. 15 Euro). Die verrückteste Idee ist wohl der Zauber-Pott von www.pixum.de: Die Tasse ist pechschwarz - bis man ein heißes Getränk einfüllt. Dann zeigt sich plötzlich das aufgedruckte Bild wie von Zauberhand.

Viele Internet-Fotolabors haben inzwischen eigene kostenlose Programme entwickelt, die das Bestellen der Abzüge erleichtern. Für regelmäßige Kunden lohnt es sich, solche Spezial-Software auf dem PC zu installieren. Damit kann man nicht nur Bilder hochladen, Alben verwalten und Abzüge bestellen. Die Software teilt dem Fotografen sogar mit, bei welchen Papiergrößen sich gute Abzüge herstellen lassen - und wo es aufgrund der Bildauflösung zu Schwierigkeiten kommen könnte.

Rudimentäre Bildbearbeitung

Bei einigen Anbietern wie Ofoto oder Bilder-Planet lassen sich die Bilder sogar in beschränktem Umfang online bearbeiten. Außerdem kann der Kunde den Bildausschnitt selbst bestimmen, der später auf Papier zu sehen sein soll. Denn während die meisten Digitalkameras Bilder im 4:3-Format aufnehmen, richten sich viele Papierformate noch nach dem 3:2-Format, das bei Fotokameras mit Film üblich ist. Die häufige Folge: Teile des Digitalbilds werden automatisch abgeschnitten und gehen beim Belichten verloren.

Auch wenn die vielen unterschiedlichen Online-Anbieter ihre Fotos oft im selben Großlabor produzieren lassen, sind ihre Preise höchst unterschiedlich: Verlangt der eine Anbieter nur 9 Cent pro Bild, berechnen andere bis zu 25 Cent. Unterschiede gibt es auch bei den Lieferzeiten und den Versandkosten: Bei einigen Firmen sind die Fotos nach zwei Tagen im Briefkasten, andere brauchen eine Woche.

Es lohnt sich also, sorgfältig Preise zu vergleichen. Am bequemsten geht das unter www.billige-fotos.de. Wer hier die Anzahl der Bilder, das gewünschte Bildformat und die Lieferzeit auswählt, erfährt Sekunden später, was die Abzüge bei den einzelnen Anbietern kosten würden - und wer am günstigsten liefert.

Im Dutzend billiger

Selbst ausdrucken lohnt sich normalerweise nicht, weil Fotopapier und Tinte so teuer sind. Vor allem bei großen Mengen sind Abzüge im Großlabor günstiger. Bestellt wird in der Drogerie oder im Internet.

Die folgende Tabelle zeigt einen Preisvergleich, der auf Durchschnittswerten beruht.

Die Sternchen haben folgende Bedeutungen:
* Preise extrem unterschiedlich, zwischen 0,50 und 0,80 für handelsübliches Fotos
** Beispiel hier: DM-Markt
*** und günstigster Druck
**** Bearbeitungsgebühr

Kosten ohne Versand

Anzahl FotosTintendrucker*Drogeriemarkt (Abholung)**bilder-planet.depixum.deofoto.de
10,600,150,150,200,29
31,800,450,450,600,87
106,001,501,502,002,90
5030,007,507,5010,00

Kosten mit Versand

Anzahl FotosTintendrucker*Drogeriemarkt (Abholung)**bilder-planet.depixum.deofoto.de
Versand- kosten- pauschale0,000,65****3,502,751,69
10,600,803,652,951,98
31,801,103,953,352,56
106,002,155,004,754,59
5030,008,1511,0012,7516,19

Kosten pro Bild***

Anzahl FotosTintendrucker*Drogeriemarkt (Abholung)**bilder-planet.depixum.deofoto.de
10,600,803,652,951,98
30,600,371,321,120,85
100,600,220,500,480,46
500,600,160,220,260,32
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Jörg Schieb

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