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Aufrüstung Skyranger Gun – das leistet der Gepard-Nachfolger von Rheinmetall

Der Skyranger-Turm auf einem Boxer-Radpanzer.
Der Skyranger-Turm auf einem Boxer-Radpanzer.
© Rheinmetall / PR
Leicht, vollautomatisch und tödlich. Rheinmetall hat einen neuen Flakpanzer in die Ukraine geschickt. Er soll Truppen vor Drohnenangriffen schützen. Seine Airburst-Munition zerfetzt die Ziele mit einem Hagel von Wolframprojektilen.

Rheinmetall schickt den Skyranger in die Ukraine. Dabei handelt es sich um einen leichten Flak-Panzer, gewissermaßen den Nachfolger des Gepards, der bereits Dienst in der Ukraine leistet. Genaugenommen handelt es bei dem Skyranger nur um den Turm. Im Geist der Zeit ist der Turm ein Modul, das auf verschiedenen Plattformen aufgesetzt werden kann. Modell der Wahl ist der ebenfalls modular aufgebaute Radpanzer Boxer, möglich wäre es auch, den Skyranger auf den kettengetriebenen Lynx oder andere Schützenpanzer zu setzen. Da der Turm keine drei Tonnen wiegt, ließe er sich im Prinzip auch auf einem leichten Allrad-Lkw unterbringen.

Smarter Schrotschuss 

Wie der Gepard bekämpft der Skyranger seine Ziele mit einer Maschinenkanone. Es wurden mehrere Typen vorgestellt. Die stärkere Bewaffnung ist eine 35-mm-Revolverkanone – eine Weiterentwicklung eines älteren 35-mm-Luftverteidigungsartilleriesystem von Oerlikon Contraves. Der Typ der Revolverkanone ermöglicht eine sehr hohe Feuerrate. Sie beträgt bis zu 1000 Schuss pro Minute – ein Luftziel wird mit einer Salve von 20-24 Runden angegriffen. Der Turm führt dabei 220 Patronen mit.

Entwickelt wurde die Kanone, um 35-mm-Airburst-Munition zu verschießen. Dieser Typ wird beim Abschuss auf eine bestimmte Entfernung programmiert, in der er detoniert und dabei eine Wolke von je 160 Wolframprojektilen freisetzt. Bei einem Burst von mehreren Geschossen wird das Ziel förmlich durchsiebt. Einfache Kamikaze-Drohnen können mit Einzelschüssen abgefangen werden. Die Reichweite liegt dann bei 4000 Meter. Dazu kann der Skyranger auch Munition gegen Bodenziele verwenden. Im Einsatz kann zwischen beiden Typen gewechselt werden, wegen einer zweifachen Munitionszuführung muss der Turm nicht umgerüstet werden.

Der Skyranger kann in einem Verbund agieren und dann Ziele von einer Kontrolleinheit zugewiesen bekommen, er kann aber seine Missionen auch autonom durchführen. Mit fünf Modulen überwacht der Skyranger den Luftraum in 20 Kilometer Entfernung, es wurde für kleine Flugkörper optimiert. Sein passives Sensorsystem besteht aus Infrarotkamera, TV-Kamera, Laser-Entfernungsmesser. Es ist ein Allwettersystem, das bei Tag und Nacht arbeitet. Eine Skyranger-Gruppe würde aus Kommandopostenfahrzeug mit Aufklärungsradar, einem Raketenwerfer und zwei Geschützsystemen bestehen.

Nur zwei Exemplare

Vorgestellt wurde auch eine Version mit dreifacher Bewaffnung. Sie ist mit einer leichteren 30-Millimeter-Kanone bestückt, verfügt aber zusätzlich über Lenkflugkörper und einen Hochenergielaser. Die Lenkwaffen gleichen die geringere Reichweite der Kanone aus. Eine Kampfdrohne setzt Lenkraketen ein und besitzt einen Reichweitenvorteil gegen einen einzeln agierenden Skyranger, der nur mit der Revolverkanone bewaffnet ist.

Der Skyranger ist ein Luftverteidigungssystem für die heutige Zeit. Er ist in der Lage auch kleine Drohnen effektiv und kostengünstig abzufangen. Ein Problem der großen Lufabwehrsysteme besteht darin, dass ihre Raketen weit aufwändiger und teurer sind als die Billigdrohnen iranischer Bauart. Wegen der geringen Anzahl des neuen Systems – es sollen sich nur zwei Skyranger in der Ukraine befinden – wird es keine kriegsentscheidende Wirkung erzielen können.

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