Mit der Restaurierung einer Lockheed L1649A Super Star erweitert die Lufthansa ihre Traditionsflotte um ein besonders seltenes Exemplar. Nach Angaben des Unternehmens will Lufthansa Technik (LHT) in den kommenden drei Jahren ein Exemplar des riesigen Propellerflugzeuges wieder flugfähig machen. Die Lufthansa Berlin Stiftung erwarb im Dezember bei einer Auktion in den Vereinigten Staaten drei Maschinen. Daraus soll bis 2010 ein flugfähiges Exemplar entstehen. "Die Super Star war der Höhepunkt der Entwicklung propellergetriebener Verkehrsflugzeuge", erklärte August Wilhelm Henningsen, Vorstandsvorsitzender der LHT. "Zusammen mit der Super Constellation verkörpert sie wie kein anderes Flugzeug den Wiederaufstieg der deutschen Verkehrsfliegerei nach dem Zweiten Weltkrieg."
Super Constellation und Super Star waren in den 50er und 60er Jahren das Rückgrat der Langstreckenflotte bei vielen Fluggesellschaften. Sie unterscheiden sich in technischen Details. So flog Lufthansa zum Beispiel mit der Super Star über den Atlantik. Heute sind flugfähige Exemplare extrem selten. In der Schweiz betreibt beispielsweise eine Gruppe von Luftfahrtfans eine Super Constellation.
Nur halb so schnell wie heute
Flüge mit Super Constellation oder Super Star haben mit einer Reise in modernen Jets wenig gemeinsam. Vier riesige Sternmotoren mit jeweils 2540 Kilowatt Leistung treiben den Giganten an. Mit einem sonoren Brummen steigt das Flugzeug im Vergleich zu Airbus oder Boeing nur langsam in den Himmel. Bis zu 10.000 Kilometer weit konnte die Super Star nach Angaben der Lufthansa Technik nonstop fliegen. Dabei war das Flugzeug aber nur halb so schnell wie heutige Flugzeuge. Komfortabel ging es an Bord dennoch zu. So eröffnete die Lufthansa zum Beispiel 1958 ihren exklusiven Senator Service in der Super Star.
Eines der drei im Dezember ersteigerten Flugzeuge flog bereits in den Farben der Lufthansa. Mit dem Kennzeichen D-ALAN gehörte die Maschine schon vor fast 50 Jahren zur Flotte der Lufthansa. Bis die restaurierte Super Star in Deutschland wieder in den Flugbetrieb geht, dauert es voraussichtlich bis zum Jahr 2010. Zunächst sollen Spezialisten in Amerika die Maschine wieder flugfähig machen. Zu dem Team zählen auch ehemalige Lufthansa-Technik-Mitarbeiter, die das Propellerflugzeug noch selbst betreut haben.
Zur Traditionsflotte der Lufthansa gehört seit Jahren unter anderem eine Junkers Ju 52. Die dreimotorige Maschine ist jeden Sommer in ganz Deutschland unterwegs. Im Jahr 2007 reisten mehr als 8000 Passagiere mit dem berühmten Verkehrsflugzeug.