Mobilfunk T-Mobile-Töchter erhalten iPhone-Lizenz

Von Volker Müller, Arndt Ohler und Christian Höller
Neben Deutschland wird die Deutsche Telekom das Multimediahandy iPhone von Apple auch in Österreich, den Niederlanden, Ungarn sowie Kroatien exklusiv verkaufen. Darauf hat sich die Telekom-Tochter T-Mobile nach Informationen der Financial Times Deutschland mit dem US-Konzern verständigt.

Damit erhält der Netzbetreiber in fast allen Ländern Europas, in denen er tätig ist, das exklusive Vermarktungsrecht für das iPhone. In Großbritannien wird O2 das Gerät verkaufen, in Frankreich der Mobilfunker Orange. Ein T-Mobile-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.

T-Mobile hat sich den Vertrieb des iPhone von Apple neben Deutschland in weiteren europäischen Markten gesichert. Apple will in einer breit angelegten PR-Kampagne im Laufe dieser Woche in Großbritannien, Deutschland und Frankreich bekannt geben, welcher Netzbetreiber die Exklusivrechte für die jeweiligen Landesmärkte erhält. Die Deutsche Telekom hat am kommenden Mittwoch zu einer Pressekonferenz in Berlin eingeladen.

Der Verkauf des iPhone markiert eine Zäsur für die Netzbetreiber: Erstmals lassen sie sich darauf ein, einen Handyhersteller an den Telefonieumsätzen zu beteiligen. So wird T-Mobile etwa zehn Prozent der mit iPhone-Kunden erzielten Gesprächs- und Datenumsätze an Apple abtreten. Das Geschäft ist vor allem für Apple günstig: Es verstetigt die Einnahmen und mildert die Abhängigkeit von dem Einmalgeschäft des Geräteverkaufs.

Wird das iPhone ein Erfolg?

Der Verkauf des Handys soll rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft starten - zum Preis von 399 Euro, etwa 550 Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Damit verfolgt Apple eine Hochpreisstrategie wie zunächst in den USA. Dort musste der Konzern den Preis vor wenigen Tagen jedoch um ein Drittel von 599 Dollar auf 399 Dollar senken, nachdem sich die zunächst starke Nachfrage abschwächte. Der Abschlag hatte zu einer massiven Enttäuschung der Erstkäufer geführt. Um die treuesten Fans zu besänftigen, bietet Apple Erstkäufern nun einen Gutschein für Apples Onlinemusikladen iTunes im Wert von 100 Dollar an. Nach eigenen Angaben hat Apple zusammen mit dem US-Netzpartner AT&T jedoch inzwischen mehr als eine Million iPhones verkauft.

iPhone ohne UMTS

In Österreich war dem Zuschlag ein hartes Ringen vorangegangen. Branchenkreisen zufolge hatte auch Telekom Austria mit Apple verhandelt. Der österreichische Marktführer führte die Gespräche mit seinem Kooperationspartner, dem Mobilfunkkonzern Vodafone. Der britische T-Mobile-Rivale, der sich gegen eine Umsatzbeteiligung von Apple ausgesprochen hatte, will im Weihnachtsgeschäft nun mit dem Samsung-Handy F 700 punkten. Das Gerät soll Unternehmenskreisen zufolge weniger kosten als das iPhone und unter anderem den schnellen Datenfunk UMTS bieten. Auf diese Technik verzichtet Apple bei dem iPhone auch bei dem anstehenden Europastart. Nach FTD-Informationen könne frühestens im kommenden Frühjahr eine aufgerüstete iPhone-Variante in Europa in den Läden stehen.

FTD

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