Fund bei den Azoren Nazi-U-Boot im Atlantik entdeckt

Der Turm von U 581
Der Turm von U 581
© Rebikoff Niggeler Stiftung
Im Februar 1942 sank U 581 im Atlantik. Nun wurde das Wrack in fast 1000 Meter Tiefe entdeckt. Es ist vom gleichen Typ wie das Schiff aus dem Film "Das Boot". Beim Untergang konnte ein Mann sechs Kilometer weit an Land schwimmen.

Deutsche Forscher haben mit  einem Tauchboot das gesunkene U-Boot U 581 entdeckt. Das Wrack liegt in fast 1000 Meter Tiefe. U 581 ist im Februar 1942 in der Nähe der Azoren gesunken. Es handelt sich um Boot vom deutschen Typ VII – dem Standard-U-Boot der deutschen Kriegsmarine im zweiten Weltkrieg. Der Typ VII gilt als das deutsche U-Boot schlechthin. Wegen seines charakteristischen Turmaufbaus ist es leicht zu erkennen. Die deutsche Produktion "Das Boot" zeigt einen Nachbau, der auch später im Hollywood-Film "Jäger des verlorenen Schatzes" benutzt wurde.

Die Forscher der Rebikoff-Niggeler Stiftung hatten das U-Boot bereits im September letzten Jahres entdeckt, sich aber entschieden, den Fund erst am Jahrestag der Versenkung bekannt zu geben. Das Forschungs-Tauchboot LULA1000 hat U 581 vor der Azoreninsel Pico aufgespürt. Am Grund ist es in zwei Teile zerbrochen und ist schon deutlich mit Korallen bewachsen.

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Von 1940 bis 1945 wurden über 700 U-Boote vom Typ VII gebaut. Eine Typ VIIC ist 67 Meter lang und wiegt 770 Tonnen. Die Boote besaßen eine Reichweite von 15.700 km, über Wasser konnte ein Boot bis zu 16 Knoten schnell laufen. Hauptbewaffnung waren elf Torpedos. Die 8,8cm-Kanone konnte nur aufgetaucht benutzt werden. Wie bei fast allen serienreifen U-Booten der Zeit handelte sich bei U 581 genau genommen um ein Tauchboot. Diese Boote konnten nur begrenzte Zeit tauchen und erreichten unter Wasser wegen des von Batterien gespeisten Antriebs nur eine begrenzte Reichweite und Geschwindigkeit. Erst der Typ XXI, der gegen Ende des Krieges gebaut wurde, hatte bessere Eigenschaften unter Wasser als oberhalb der Oberfläche.

U-581 war nach dem Auslaufen in Nazaire an zwei Operationen beteiligt. Zuerst versenkte es ein kleines Hilfsschiff der britischen Marine. Im Februar 1942 sollte es mit einem weiteren Boot den britischen Truppentransporter Llangibby Castle attackieren. Doch in den Morgenstunden wurde U-581 vom britischen Zerstörer Westcott entdeckt und von einer Wasserbombe schwer beschädigt. Daraufhin evakuierte der Kapitän sein Schiff, bevor er es durch Öffnen der Bodenventile versenkte. Bei der Bergung der Besatzung wurden vier Matrosen von einer weiteren Wasserbombe getötet. Der Fall erregte damals großes Aufsehen, weil der Leutnant Walter Sitek sich nicht gefangennehmen lassen wollte und sechs Kilometer weit an Land schwamm.

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