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Felsen im Weg Neues Pech für deutsche U-Boote - U 36 rammt Felsen in Norwegen

U 36 noch im unbeschädigten Zustand.
U 36 noch im unbeschädigten Zustand.
© dpa
Kaum hat die deutsche Marine den Totalausfall aller U-Boote überwunden, lief erneut ein Boot auf Grund. Glück im Unglück: Dieses Mal soll die Ruderanlage nur leicht beschädigt worden sein.

Die deutschen U-Boote sind vom Unglück verfolgt. Erneut ist ein U-Boot der Bundesmarine gegen einen Felsen gerumst und dabei beschädigt worden. Der Unfall geschah am Dienstag in der norwegischen Marinebasis Haakonsvern südlich von Bergen. Beim Ablegemanöver ist U 36 mit dem achteren X-Ruder gegen einen Felsen gekommen. Ein Sprecher des Marinekommandos in Rostock sagte: "Es gab dabei eine leichte Beschädigung. Taucher haben das Ruderblatt fotografiert. Die Bilder werden jetzt in Eckernförde ausgewertet."

Verletzt wurde bei diesem Unfall niemand. Die Berührung war glimpflich, der Schaden ist auch begrenzt. Das Ruder soll weiter beweglich sein und das Boot soll sich aus eigener Kraft bewegen können. "Das Ruder lässt sich bewegen", bestätigte der Sprecher.

Noch sind keine Einzelheiten bekannt, aber aus dem aktiven Einsatz wird sich U 36 wohl verabschieden müssen. Wenn das Ruder mehr als nur ein oder oberflächliche Schrammen abbekommen hat, muss der Schaden repariert werden. 

Und das kann dauern. 2017 blieb "U 35" mit einem Ruderblatt an einem Felsen hängen, ebenfalls in norwegischen Gewässern. Damals wurde das Ruderblatt allerdings stark verbogen. Da diese Teile von der Marine aus Kostengründen nicht mehr als Ersatzteil vorgehalten werden,  sind die Ausfallzeiten der Boote extrem lang. Bei der Beschaffung der Boote war auf das zuvor übliche Ersatzteilpaket verzichtet worden. Werden nun doch Teile benötigt, müssen sie einzeln eigens angefertigt werden. "U 35“ ist seit dem Unfall noch nicht wieder dienstfähig.

Ersatzteilkrise bei der Marine

Für die Marine ist das eine große Blamage. Im Konfliktfall sollen die hochmodernen Boote die Ostsee sperren, daran war ein Jahr lang nicht zu denken, denn kein einziges deutsches U-Boot war einsatzfähig.

+++ Lesen Sie hierzu: Alle U-Boote kaputt - Deutschlands Flotte macht Zwangsurlaub +++

Im Mai waren immerhin drei Boote im Dienst (U 36, U 31 und U 33). Nun dürfte sich die Zahl zumindest zeitweise auf zwei reduzieren.

Wie es zu dem Unfall kam, ist noch nicht endgültig geklärt, es könnte sich um Menschliches oder technisches Versagen handeln. Beides ist nicht schmeichelhaft für die Marine, der statische Felsen wird den Unfall jedenfalls nicht herbeigeführt haben.

U 36 gehört zur U-Boot-Klasse 212 A – diese Boote gelten als leiseste U-Boote der Welt und sind extrem schwer aufzuspüren. Bewaffnet sind die Boote mit Torpedos des Standardkalibers 533 mm. Die Marine besitzt sechs U-Boote vom Typ 212A. Bei diesen Booten handelt es sich nicht um gewaltige Modelle wie die Atom-U-Boote der Supermächte, die mit weitreichenden Raketen bestückt sind.

Es sind weit kleinere Schiffe, die aber lautlos auf Fahrt gehen können, und sehr schwer zu orten sind. Gerade die deutschen U-Boote genießen einen sehr guten Ruf. In der Hand einer erfahrenen Besatzung, die die Strömungen der Wasserschichten auszunutzen weiß, sind diese Boote in der Lage die Abwehr auch großer Flottenverbände zu durchbrechen und so die zentralen Großschiffe des Gegners anzugreifen. Der Typ 212A ist mit Wasserstoff-Brennstoffzellen ausgerüstet, so ist es möglich, mehr als zwei Wochen unter Wasser zu bleiben.

Homepage der U-Boote

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