Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine alte Schreibmaschine: das Schlüsselgerät 41, genannt "Hitlermühle", weil es eine Kurbel am Gehäuse hat. Es handelt sich allerdings um ein Chiffriergerät zur Verschlüsselung von Nachrichten. Kurz vor dem Kriegsende sollte es eigentlich die berühmte "Enigma" ablösen, jedoch waren nur etwa 500 "Hitlermühlen" letztlich im Einsatz.
Zwei Hobby-Schatzsucher haben bereits im Mai eines der äußerst seltenen Geräte in einem Wald im oberbayrischen Aying, etwa 25 Kilometer von München entfernt, entdeckt und ausgegraben. Nun übergaben sie den Fund dem Deutschen Museum in München, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. In einem Interview mit dem "Müchner Merkur" erzählt der 23-jährige Max Schöps, einer der beiden Finder, wie es zu dem Fund kam.
Die Finder hielten den Fund für eine Schreibmaschine
An dem Abend seien sie zum "Sondeln" in den Wald gegangen - so wird die Hobby-Schatzsuche mit Metalldetektor auch genannt. Als das Gerät ausschlug, seien sie zunächst eher enttäuscht gewesen, weil sie vermutet hätten, nur auf ein Stück Eisen gestoßen zu sein. Dann hätten sie jedoch gemerkt, dass es sich um ein "großes Teil" handele und vorsichtig gegraben.
Dann folgte die zweite Enttäuschung: Das Duo hielt die "Hitlermühle" für eine Feldschreibmaschine der Wehrmacht. "Das war auch ziemlich ernüchternd", so Schöps. Und weiter: "Aber wir haben das Ding trotzdem mitgenommen." Bei einer Internetrecherche fanden sie heraus, was sie da gefunden hatten und waren begeistert.
Verkaufspreis der "Hitlermühle" im höheren vierstelligen Bereich
Gemeinsam mit einem Experten versuchten sie zunächst, die Chiffriermaschine ins Ausland zu verkaufen. Am Ende bekam dann jedoch das Deutsche Museum den Zuschlag - für eine Kaufsumme im höheren vierstelligen Bereich, wie Schöps erzählt. Ums Geld sei es den beiden jedoch nicht gegangen: "Es war eher der Aspekt: Da schmeißt einer so ein Ding weg vor 70 Jahren und wir finden es".
In den Wald bei Ayring will das Duo schnell zurückkehren. Bewohner hätten ihnen erzählt, dass zum Ende des Krieges Spezialtrupps der Waffen-SS dort eingesetzt waren. Es könnten also noch mehr alte Schätze im Boden versteckt sein.