Wenn in Filmen ein Roboter für Sicherheit sorgt, kommt so etwas wie Robocop oder der Terminator heraus. In der Wirklichkeit fallen die patrouillierenden Maschinen deutlich harmloser aus - vor allem, wenn sie sich selbst außer Gefecht setzen. So wie gerade in einem Büro-Gebäude in Washington D.C.
Dort hatte man sich einen hochmodernen Sicherheits-Roboter zugelegt. Der eierförmige Knightscope K5 patrouilliert durch die Gänge, erkennt mit Kamera, Wärmesensoren und Mikrofon ungewöhnliche Vorkommnisse und meldet sie dann. Die echte Gefahr erkannte der kleine Roboter aber nicht: die Stufen zum Springbrunnen im Foyer.
Wasserbad im Springbrunnen
Die polterte der Wach-Roboter gestern hinab, purzelte ins Wasser - und gab den Geist auf. Ob er die Stufen nicht mit seinen Kameras erfassen konnte oder sie ignorierte, ist nicht klar. Mehrere Sicherheitsleuten fischten den K5 aus dem Wasser. Kein leichtes Unterfangen: Der unhandliche Roboter bringt mehr als 150 Kilo auf die Waage. Ob die Elektronik den Tauchgang überlebte, ist nicht bekannt, darf aber bezweifelt werden.
Bei den Angestellten sorgte das Ganze für Belustigung. "Sie haben und fliegende Autos versprochen, stattdessen bekamen wir lebensmüde Roboter", witzelt Programmierer Bilal Farooqui bei Twitter.
Nervfaktor Mensch
Es ist nicht das erste Mal, dass ein K5 für Schlagzeilen sorgte. Normalerweise bringen aber Menschen die Roboter aus dem Konzept. Im letzten Herbst überfuhr einer der Roboter in einem Einkaufszentrum im Silicon Valley einen 16 Monate alten Jungen und verletzte ihn dabei. Im April diesen Jahres hatte ein wütender Falschparker einen der Roboter wütend umgestoßen - weil der ihm ein Ticket ausgestellt hatte.
Eigentlich soll der K5 laut Knightscope-CEO William Li die Kriminalitätsrate durch seine Patrouillen um 50 Prozent senken. Die Logik dahinter: Wenn eine herumfahrende Kamera vor Ort ist, riskieren Einbrecher, Diebe und Vandalierer lieber nichts. Ob die Vorfälle um die Roboter in der Quote schon eingerechnet sind, ist nicht bekannt.