Probleme mit Autopilot Gefährlicher Brems-Fehler: Tesla ruft fast 12.000 Autos zurück

Probleme mit Autopilot: Gründer und CEO Elon Musk vor einem Tesla S
Gründer und CEO Elon Musk vor einem Tesla S
© Paul Sakuma/ / Picture Alliance
Wegen eines Software-Fehlers muss der Autobauer Tesla in den USA Tausende Autos in die Werkstatt holen. Der Autopilot konnte demnach Phantom-Warnungen ausspucken und riskante Bremsmanöver einleiten. Betroffen sind alle vier Modelle des Herstellers.

Die Meldungen um das umstrittene Selbstfahr-Programm des Elektroauto-Herstellers Tesla nehmen kein Ende. Nach einem über automatisch eingespielten Update kann der Autopilot einen Software-Fehler aufweisen, der zu einem problematischen Verhalten der Brems-Automatik führen kann. Das geht aus einem Sicherheits-Bericht hervor, den das Unternehmen am Dienstag veröffentlichte.

Dem Bericht zufolge betrifft der Fehler das Update mit der Nummer 2021.36.5.2 bei Teslas der Baureihen S, X und 3, die zwischen August 2017 und September 2021 gefertigt wurde, sowie Wagen des Modell Y aus dem Zeitraum von Januar 2020 bis September 2021. Insgesamt sollen in den USA davon potenziell 11.704 Fahrzeuge des Herstellers betroffen sein. Das Kraftfahrtbundesamt listet in seiner Übersicht des Herstellers noch keinen Rückruf zu dem Problem.

Erhöhte Gefahr von Bremsfehlern

Dem Autohersteller zufolge kann es durch das fehlerhafte Update in bestimmten Situationen dazu kommen, dass die künstliche Intelligenz des Autopiloten falsche Warnungen vor einem möglichen Front-Zusammenstoß ausgibt und deshalb ein Bremsmanöver einleitet. "Wenn die Bremsautomatik unerwartet ausgelöst wird, erhöht das die Gefahr eines Auffahrunfalls duch das nachkommende Fahrzeug", erklärt der Bericht trocken die Gefahr durch den Fehler.

Zu dem Problem kommt es laut Tesla, weil das Update unter gewissen Umständen die Kommunikation zweier wichtiger Chips im System unterbrechen kann. Dadurch würde die künstliche Intelligenz im System, das neuronale Netzwerk, weniger zuverlässig laufen, als erwartet werde, so der Konzern. Das wiederum führe manchmal zu einer falschen Erkennung zu naher Objekte, wenn andere Wagen in der Umgebung seien. Für die Fahrer wären die Falschmeldungen daran erkennbar, dass im Display eine entsprechende Anzeige auftauche und ein Warnsignal ertöne - ohne dass es auf der Straße einen Grund dafür gibt. Ob die Fahrer die Bremsung dann noch verhindern können, erklärt der Konzern nicht.

Tesla Rivale: Chinesisches Unternehmen plant, bis 2024 fliegende Autos in Serie zu produzieren
Tesla Rivale: Chinesisches Unternehmen plant, bis 2024 fliegende Autos in Serie zu produzieren
Tesla-Rivale plant, bis 2024 fliegende Autos in Serie zu produzieren

Autopilot auf dem Prüfstand

Es ist nicht das erste Mal, das Tesla Probleme mit seinem Autopilot hat. Der Selbstfahr-Modus befindet sich offiziell noch in der Testphase, lässt sich in den USA aber bereits von Fahrern einschalten. Erst im Sommer musste der Konzern ein Update zurückziehen, weil die Wagen nach Berichten von Nutzern fuhren "wie Betrunkene". Zudem läuft eine Untersuchung der US-Behörde für Fahrsicherheit, weil aus bisher ungeklärten Gründen immer wieder Teslas im Autopilot in am Straßenrand parkende Rettungsfahrzeuge wie Krankenwagen, Feuerwehrautos oder Streifenwagen der Polizei krachten.

mma

PRODUKTE & TIPPS