Haushalts-Test Ultenic AC1 – was bringt ein Wisch-Sauger wirklich?

Auf normalverschmutzten Wohnungsböden kann man sich das Saugen sparen, der Wischsauger nimmt den Dreck auf und hinterlässt frische Sauberkeit.
Auf normalverschmutzten Wohnungsböden kann man sich das Saugen sparen, der Wischsauger nimmt den Dreck auf und hinterlässt frische Sauberkeit.
Feudeln und Wischen – das sind die unbeliebtesten Hausarbeiten. Wisch-Sauger wollen die Schmutzarbeit übernehmen. Fragt sich nur: Wie groß ist die Erleichterung und wie gut macht so ein Gerät sauber?

Fußböden zu wischen, gehört zu den unangenehmen Hausarbeiten. Auf den Knien mag kaum noch jemand den Boden schrubben, meist greift man zu einem spanischen Mopp – wie er etwa von Vileda angeboten wird. Aber auch dann bleibt das Wischen eine unangenehme Prozedur.

Kein Wunder, dass viele Firmen einem diese Arbeit erleichtern wollen. Zum einen gibt es unzählige Roboter, die versprechen, dass sie nicht nur saugen, sondern auch wischen können. Das stimmt zwar, doch wird hier nur ein feuchtes Tuch leicht über den Boden geführt. Das beseitigt Staub und sorgt für einen frischen Duft. Doch richtigen Schmutz oder angetrocknete Reste auf dem Küchenboden beseitigt man so nicht.

Kein Roboter

Das machen Geräte wie der manuelle Wisch-Sauger AC1 von Ultenic. Eines vorweg: der AC1 macht richtig sauber. Klasse! Es handelt sich um ein manuelles Gerät mit Akkuantrieb, ganz von allein geht hier also nichts. Man muss selbst ran. Im Test fiel das aber nicht so negativ auf, weil das eigentliche Wischen schnell erledigt ist, wenn das umständliche Hantieren mit einem Eimer entfällt.

Der AC1 sieht aus wie ein üblicher Handstaubsauger, nur mit zwei Wassertanks. Einen für das Frisch- und einen für das Schmutzwasser. Hier wird nicht nur feucht rüber gewischt, sondern richtig nass gefeudelt. Damit man starten kann, muss der Frischwasserbehälter mit Wasser und Reinigungsmittel gefüllt werden. Wir haben immer warmes Wasser benutzt. Und dann kann es schon losgehen. In den meisten Fällen ist der "Smart"-Modus die richtige Wahl, dann reicht der Akku für etwa 45 Minuten Betrieb. Oder man geht gleich auf Max, dann hält die Maschine etwa 15 Minuten durch. 15 Minuten hört sich wenig an. An reiner Betriebszeit reicht eine Viertelstunde für eine große Küche, einen großen Flur und ein Bad reichlich aus. Nur falls man ein ganzes Haus in einem Rutsch feudeln will, kann es mit der Kapazität Probleme geben.

Power in der Max-Stufe

Das Gerät saugt und wischt in einem Arbeitsgang. Es ist nicht nötig, vorher zu saugen, auch wenn Dreck auf dem Boden liegt. Das hat gut funktioniert. Nur große Stücke wie Blätter schluckt das Akkugerät dann doch nicht – wie zu erwarten war. Das Gerät liegt satt auf und die rotierende Walze zieht es nach vorn. In der Max-Stufe muss man deutlich gegenhalten. Am besten lässt man das Gerät laufen, zieht es dann ein Stück zurück, dann läuft wieder nach vorn und man folgt ihm. Durch den Eigenantrieb der Rolle geschieht das mühelos. Die Walze reicht fast bis zum Rad des Kopfes, es bliebt also kein unberührter Streifen an den Wandanschlüssen. Ultenic arbeitet mit einer soften Walze, geeignet für alle glatten Böden. Walzen mit Nylonborsten reinigen stärker, sind aber auch aggressiver. Für Parkett und Laminat wären sie nicht geeignet.

Staub und losen Schmutz zieht das Gerät locker herein. Bei angetrockneten Flecken in der Küche muss man die Bürste etwas über dem Fleck arbeiten lassen oder nach einer Einweichzeit wieder zurückkehren. Im Küchenbereich kann man zusätzlich einen Reiniger aufsprühen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Der AC1 saugt größere Brocken ein, die Bürste rotiert kraftvoll, auch hartnäckige Flecken werden so abgearbeitet. Die Reinigungswirkung ist jedenfalls weitaus besser als bei einem Vileda-Mopp.

Einfacher Wasserwechsel

Beim Thema "Saubermachen" überzeugt das Gerät vollkommen. Sinn macht so ein Wisch-Sauger nur, wenn auch genügend Flächen mit Hartböden vorhanden sind. Auf Teppichen oder Teppichböden kann man den AC1 nicht einsetzen. Und er ersetzt keinen Sauger. Auch wenn man nur Hartboden in der Wohnung hat, möchte man doch mal die Wandecken und das Sofa absaugen.

Bislang konnte man das leidige Thema "Wischen und Feudeln" erledigen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Doch wie geht es nun weiter. Nach der eigentlichen Reinigung kommt der AC1 wieder auf seine Bodenplatte und dann wählt man die Selbstreinigung. Das Gerät ist dann einige Minuten mit sich selbst beschäftigt und säubert die Bürste und sterilisiert das Innenleben. Abschließend empfehlen wir, den Schmutzwasser- und den Abwassertank zu leeren. Im Abwasser befindet sich der gesamte eingesammelte Dreck. Auf Dauer ist es sicher besser, alles ins WC und nicht in den Küchenausfluss zu entleeren – vor allem dann, wenn das Gerät viele Hundehaare oder andere Fasern aufnimmt. Auch das folgende Ausspülen bekommt man hin, ohne in Kontakt mit dem Wasser zu kommen. Die Bedienungsanleitung sieht diese Entleerung vor, sie sollte man auch nicht versäumen. Wenn das Schmutzwasser in warmer Umgebung vergessen wird – weil man ein paar Tage weg ist – fängt die Brühe an zu "reifen". Das ist dann nicht so spaßig. Und es gibt einen weiteren Grund: Wenn die Maschine nicht korrekt auf ihrem Ständer steht, läuft das Wasser aus – langsam, aber sicher.

In gewissen Abständen sollte man die Anschlüsse der Tanks säubern – die Walze entnehmen und ebenfalls reinigen. Beides lässt sich leicht und einfach machen. Wenn man gründlich sein will, kann man die Tanks innen mit einer Kukident-Tablette säubern. Der AC1 lässt sich per App und Sprachsteuerung befehligen, bei einem Gerät, das manuell geführt werden muss, ist das eher eine Spielerei als ein essenzielles Feature.

Unser Fazit

Der AC1 erleichtert die Hausarbeit gewaltig – vorausgesetzt es sind entsprechende Flächen vorhanden. Das Gerät benötigt einen festen Platz, es nimmt also Fläche weg, für sechs Quadratmeter Fliesen lohnt sich das nicht. Gut gefallen hat uns die Kraft der Maschine, die Reinigungswirkung ist ausgezeichnet und weit besser als mit einem Mopp. Sie hält fast mit den großen Kärcher-Maschinen mit. Doch im Vergleich zu denen ist die Entsorgung des Abwassers in einem separaten Tank sehr viel einfacher und angenehmer. Bei uns wurde der Ultenic AC1 mit allen Verschmutzungen fertig. In den Werbevideos schlürfte er sogar ausgelaufene Eier auf. Auch mit eingebauter Selbstreinigung würden wir das nicht machen, auch würden wir ihn nicht große Mengen groben Dreck aufnehmen lassen. Letztlich ist es ein Akkugerät und kein Werkstattsauger. Damit macht man die Küche einer Wohnung sauber, aber keinen Viehstall.

Gut hat gefallen, dass die Bodenstation den Akku aufladen kann. Wer am Standplatz einen Stromanschluss hat, greift immer zu einem vollaufgeladenen Gerät. Viele Hersteller bevorzugen die Farbe Weiß – so auch Ultenic. Uns würde ein verzeihender Farbton besser gefallen. Das sind aber Kleinigkeiten. Wer genügend Flächen für die Maschine hat, erleichtert seine Hausarbeit gewaltig. Der Preis von etwa 320 Euro ist angemessen.

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