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Tracking Sidney nach Hawaii und weiter: Im Flieger vergessenes iPhone macht Weltreise – die Besitzerin muss tatenlos zuschauen

Airbus A380 von Qantas
In einem Qantas-Flieger war das iPhone alleine weitergereist
© Sebastian Kahnert / Picture Alliance
Das Smartphone liegen zu lassen, kann schnell ärgerlich werden. Glücklicherweise kommen die meisten Schussel leichter davon als eine Australierin: Ihr vergessenes iPhone flog ohne sie weiter durch die Welt.

Wo ist denn jetzt das Smartphone? Wohl jeder hat schon mal Zuhause, bei der Arbeit oder irgendwo anders nach dem verlegten Handy gesucht. Für eine Australierin war das mit einer erschreckenden Erkenntnis verbunden: Sie hatte ihr iPhone im Flugzeug liegen lassen. Und konnte ihm nun dabei zusehen, wie es um die Welt flog.

Dabei war der Verdacht zunächst ein anderer. In einem Vielflieger-Forum erkundigte sich der Ehemann der vergesslichen Dame, wie er am besten die Fluglinie Quantas erreichen könnte. Der sich "Rugby" nennende Nutzer vermutete, dass "Frau Rugby" ihr Gerät in der Lounge des Flughafens zurückgelassen hatte. Schon kurz danach kam das Update. "Nach Angaben von 'Wo ist?' (Apples App zum Wiederfinden von Geräten, Anmerkung der Redaktion) hat es das iPhone in den Flieger geschafft", ergänzte der Suchende. Einfacher machte das seine Anfrage aber nicht. Denn statt es am Flughafen abholen zu können, verfolgte er nun, wie es von Flughafen zu Flughafen unterwegs war.

Kleine Weltreise

"Es ist mit uns von Sydney nach Auckland geflogen. Dann ging es zurück nach Sydney. Nun machte es mit einem Mal Urlaub in Honolulu", berichtet Rugby. Dass die Route so gut nachvollziehbar blieb, liegt an Apples "Wo ist"-System. Es erlaubt, die eigenen Geräte über die Cloud zu orten. Weil Apple dazu nicht nur den GPS-Chip und die Internet-Funktion des eigentlichen Gerätes nutzt, sondern auch in der Nähe befindliche Apple-Geräte das Signal weiterleiten lässt, klappt das sogar, wenn das verlorene iPhone sich im Flugmodus befindet. Genauso, wie es auch bei Frau Rugbys Modell der Fall war. Selbst der sich langsam leerende Akku ist nicht sofort ein Problem: Auch ausgeschaltete iPhones lassen sich mit Reststrom noch eine Weile tracken. 

Die Hoffnung sank allerdings zunehmend. Denn: Obwohl die Besitzer immer sagen konnten, wo das iPhone gerade war, blieb jeder Versuch, es über die Airline wieder zu bekommen, erfolglos. Er hatte es über die Hotline der Lounge versucht, über mehrere Kontaktformulare und eine Hotline für verlorene Gegenstände berichtet er in Update-Posts. Leider war die Antwort immer dieselbe: Man könne ihm nicht helfen. Das Telefon selbst anzurufen und andere Passagiere aufmerksam zu machen, war wegen des eingeschalteten Flugmodus keine Option.

Auch bei den Forenteilnehmern wuchs der Frust – und die Ungläubigkeit. "Wie kann es mehrfach Ländergrenzen überschreiten, ohne gefunden zu werden?", wunderte sich ein anderer Poster. "Reinigen die so schlecht?" Andere beruhigten: Weil das iPhone nach Angaben Rugbys vermutlich in den Spalt zwischen den Sitzen gerutscht war, ließe sich so auch erklären, warum es bei Routine-Reinigung zwischen den Flügen nicht wieder aufgetaucht war.

Erlösung nach einer Woche

Ein anderes Problem bestünde aber trotzdem: Ein unbeaufsichtigtes Gerät mit Akku ist immer auch eine Brandgefahr. Aus diesem Grund dürfen Akkugeräte auch nicht im Frachtraum aufgegeben werden, sondern müssen immer ins Handgepäck. 2016 hatte ein verlorenes iPhone auf einem Qantas-Flug Feuer gefangen. Einige der Poster kamen auf die Idee, das zu einem Vorteil zu machen. "Du solltest das iPhone als Sicherheitsgefahr melden", schlugen mehrere vor. 

Am Ende war das nicht mehr nötig. Ein Forumsteilnehmer, der bei der Airline arbeitet, habe sich des iPhones angenommen, meldete Rugby nach mehreren Tagen des Bangens. Beim Rückflug sollten sie das Gerät zurückerhalten. Und so war es auch: Fast eine Woche nach dem Hinflug wurde es am Montag (australischer Zeit) seinen Besitzern überreicht. "Danke allen, die geholfen haben", postet Rugby zum Bild des offenbar unbeschadeten Gerätes ab. Zum Abschluss der Saga beantwortet er die brennendste Frage der mitfiebernden Diskussions-Teilnehmer. "Der kleine Kerl hat durchgehalten, bis er Montag Morgen beim Gepäckdienst ankam", berichtet er auf die Frage, wie lange der Akku hielt. "Ich stelle mir vor, dass er die Zähne zusammen gebissen hat, bis er wusste, dass nun alles in Ordnung ist."

Quelle:Australian Frequent Flyer

mma

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