Nach Leichenfunden in Butscha Russischer Sender behauptet, Ukrainer würden Puppen als Leichen präparieren – doch das Video ist ein Fake

Butscha:
Butscha: Russischer Sender will mit Aufnahmen Propaganda des Kremls stützen – doch das Video ist ein Fake
Sehen Sie im Video: Russischer Sender will mit Aufnahmen Propaganda des Kremls stützen – doch das Video ist ein Fake.




Der staatliche russische Fernsehsender „Rossija 24“ sendet ein Fake-Video, das die Darstellungen des Kremls über den Krieg in der Ukraine untermauern soll. Die ukrainischen Behörden veröffentlichten vergangene Woche Bilder und Videos von getöteten Ukrainerin u.a. in Butscha. Die russische Regierung  wies daraufhin Vorwürfe wegen Kriegsverbrechen zurück und behauptete, die Bilder seien inszeniert.
Diese Behauptung wollten Macher des russischen Staatsfernsehens nun mit diesen Videoaufnahmen beweisen:  Angeblich sollen sie Ukrainer dabei zeigen, wie sie Puppen als Leichen präparieren. Doch das gezeigte Video entstand gar nicht in der Ukraine – sondern in Russland.
Der falsche Bericht wurde vergangene Woche im russischen Fernsehen ausgestrahlt. Er verbreitete sich schnell in pro-russischen Telegram-Kanälen und auf anderen Sozialen Medien. Das Wasserzeichen in dem Video deutet daraufhin, dass die Redakteure das Material zuvor ebenfalls von einem prorussischen Kanal erhalten hatten.     
Die Aufnahmen stammen jedoch nicht aus der Ukraine, sondern vom Dreh einer russischen TV-Serie. Sie wurde vor einigen Wochen in St. Petersburg gefilmt, stellt die stellvertretende Regisseurin des Films, Nadezhda Kolobaeva, in einem Video klar:
„Vor zwei Tagen habe ich ein Video von meinem Kollegen erhalten. Es stammte von einem Telegram-Kanal und sollte zeigen, wie ein ukrainischer Soldat einen Dummy fertigstellte. Aber ich erkannte auf dem Video meine Freunde und Kollegen, die an unserem Film-Set arbeiteten.“


Die Filmemacherin und studierte Journalistin veröffentlicht weitere Bilder des Drehs, darunter auch Fotos von der Puppe und dem Mann, der mit ihr arbeitet. Dabei handelt es sich laut Kolobaeva um den Stuntkoordinator der Produktion. Sie veröffentlicht die Petersburger Adresse, wo die Szene gedreht wurde. Google-earth-Aufnahmen der Straße zeigen, dass es sich hier um den gleichen Ort wie in den Videos handelt. die auch im Video zu sehen sind. Der Dummy wurde für einen Stunt eingesetzt, der den Fall einer Person aus einer brennenden Wohnung darstellen sollte.


Im russischen TV-Beitrag wird dagegen aus dem Mitarbeiter des Filmteams ein ukrainischer Soldat.Das Video ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie Falschinformation im russischen Staatsfernsehen, die tragischen Geschehnisse in der Ukraine verdrehen.


Quelle:  Neewsweek N. Kolobaeva 
Der staatliche russische Fernsehsender „Rossija 24“ sendet ein Video, das die Darstellungen des Kremls über die Gräuelbilder von Butscha untermauern soll. Angeblich soll es ukrainische Soldaten dabei zeigen, wie sie Puppen als Leichen präparieren. Doch die Aufnahmen stammen aus Russland.
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