Diese Beziehung ist, nun ja, unorthodox. In den USA haben sich eine Mutter und ihr Sohn als Paar geoutet - als Liebespaar. Mit allem Drum und Dran, "überwältigendem Sex" inklusive, wie sie der Zeitung "The New Day" erzählten. Selbst ein gemeinsames Kind sei geplant, was die Polizei des US-Bundesstaates Michigan, wo die beiden leben, aber nicht dulden will. Ihnen drohen 15 Jahre Gefängnis, weswegen die 52-jährige Kim West und ihr 32-jähriger Sohn Ben Ford untergetaucht sind.
Die Geschichte des Pärchens begann mit einer Trennung. 1984, Kim West, 19 Jahre alt und von London nach Kalifornien zum Studieren gezogen, wurde schwanger. Doch sie konnte oder wollte den kleinen Ben nicht behalten und gab ihn eine Woche vor seiner Geburt zur Adoption frei. Nach vielen langen Jahren machte sich Ben Ford dann auf die Suche nach seiner biologischen Mutter. Im Dezember 2013 schrieb er ihr einen Brief. Einen Monat später trafen sie sich das erste Mal wieder.
Ben traf seine Mutter und ließ sich scheiden
Zu dem Zeitpunkt war Ben, mittlerweile ein Mann im besten Alter, verheiratet und lebte in Colorado. Doch offenbar war es Liebe auf den ersten Blick - auf beiden Seiten. Nach nicht einmal vier Wochen küssten sich Mutter und Sohn zum ersten Mal. Sohn Ben trennte sich unverzüglich von seiner Frau, und seitdem sind er und seine Mutter ein Liebespaar. "Ich weiß, die Leute sagen, wir seien ekelig und wir sollten gefälligst unsere Gefühle unter Kontrolle kriegen", sagt Kim West. "Aber wenn dich Liebe so heftig trifft, dann ist man bereit alles aufzugeben und zu kämpfen."
"Kein Inzest sondern GSA"
Von Inzest aber wollen die beiden nichts wissen. Sie sprechen lieber von "GSA" - Genetic Sexual Attraction, ein Phänomen, dass die Anziehung zwischen zwei engen Verwandten beschreibt, meist solchen, die nicht längere Zeit zusammengelebt haben. "Wir gleichen uns wie ein Ei dem anderen, wir sind dazu bestimmt, zusammen zu sein", so die Mutter zur "The New Day". Ben sagt: "Als ich Kim das erste Mal gesehen habe, habe ich in ihr nicht meine Mutter gesehen, sondern eine sexuelles Wesen."
Dass die beiden jede inzestuöse Andeutung ablehnen, ist nachvollziehbar, denn nicht nur der Gesetzgeber hat wenig Verständnis für derartige romantische Gefühle. Die britische "Daily Mail" schreibt, es sei noch unklar, ob der Fall West/Ford überhaupt jemals vor Gericht verhandelt werden wird. Die beiden selbst haben bereits angekündigt, wegzuziehen, sollte es zu einer Anklage kommen.