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Probleme beim Flirten Neue Studie: Warum so viele Singles unfreiwillig allein bleiben

Ein Mann schaut einer Frau nach
Kommunikation ist ein großer Stolperstein bei der Partnersuche
© AntonioGuillem / Getty Images
Warum finden so viele Singles keinen Partner? Das haben Wissenschaftler aus Zypern untersucht. Ihrer Studie zufolge liegt es vor allem an der mangelnden Flirtkompetenz – als Sender und Empfänger.

Kaum ein Thema ist so kompliziert wie die Partnersuche, das war schon vor Corona so. Auf der Suche nach einer Beziehung lauern eine Menge Fallstricke, viele Singles verzweifeln daran. Oft kommt es gar nicht erst zu einer Annäherung, auch dann nicht, wenn zwei Personen durchaus aneinander interessiert sind. Warum das so ist, haben Psychologen der Universität Nikosia in Zypern untersucht.

Ihre Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift "Personality and Individual Differences" veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf das "unfreiwillige Single-Sein und die Gründe", so der Titel. Darin kommen sie zu dem Schluss: Bei vielen Singles, die alleine sind, obwohl sie sich eine Beziehung wünschen, hapert es an der Kommunikation. Genauer gesagt am Flirten: Sie wissen nicht, wie man einer anderen Person sein Interesse zeigt oder ihre Signale richtig deutet.

Singles schätzen ihre Flirtfähigkeiten sehr niedrig ein

Der Psychologe Menelaos Apostolou, Professor an der Universität Nikosia, und seine Mitarbeiter fragten eine Gruppe von 1228 Männern und Frauen zunächst nach ihrem Beziehungsstatus. Die große Mehrheit der Singles gab an, lieber eine Beziehung haben zu wollen. Diese Personen sollten sich in der Studie selbst auf einer Skala von eins bis fünf einschätzen, hinsichtlich solcher Statements wie "Ich weiß nicht, wie man flirtet" oder "Mir fehlt die Fähigkeit, die Signale potenzieller Partner zu erkennen oder zu deuten".

Das Ergebnis war laut "Psych News Daily" relativ eindeutig: Die meisten der unfreiwilligen Singles schätzen ihre Flirtfähigkeiten – sowohl als Sender als auch als Empfänger – sehr niedrig ein. Die freiwilligen Singles hingegen gaben der Aussage, sie seien bei der Partnersuche sehr wählerisch, die größte Zustimmung. 

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Die Evolution hatte noch nicht genug Zeit

Für die Forscher kommt diese Erkenntnisse nicht überraschend – wie wohl auch für viele Singles, die diese Beobachtungen an sich selbst machen. Um eine intime Beziehung zu finden, seien bestimmte soziale Fähigkeiten nötig, erklärt Menelaos Apostolou. Lange seien diese Beziehungen arrangiert worden, ohne dass sich das Paar dafür übermäßig anstrengen musste – zum Beispiel durch die Eltern. Evolutionär betrachtet habe der Mensch also bisher nicht viel Zeit gehabt, um gute Kommunikationstechniken für die Partnersuche zu erlernen und schädliche abzulegen.

Apostolou schränkt allerdings auch ein, dass andere, in der Studie nicht abgefragte Faktoren für das Singlesein verantwortlich sein könnten. Außerdem sind Ursache und Wirkung nicht ganz klar: Es könnte auch sein, dass Menschen, die lange Single sind, mit der Zeit die Fähigkeiten zur Partnersuche verlernen.

Quellen: "Personality and Individual Differences" / "Psych News Daily"

epp

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