Rekordversuch Weltweite Schulstunde für Hunderttausende Menschen

An der "größten einheitlichen Unterrichtsstunde der Welt" haben sich in 100 Ländern Kinder und Erwachsene beteiligt. Thema war der Kampf um Grundbildung für alle Kinder der Welt.

An der "größten einheitlichen Unterrichtsstunde der Welt" haben sich heute in 100 Ländern Kinder und Erwachsene beteiligt. Die Aktion dürfte damit in das Guinness-Buch der Rekorde eingehen. In Deutschland waren etwa 32.000 Teilnehmer in rund 1.000 Schulen und anderen Bildungseinrichtungen angemeldet, weltweit waren es 750.000, wie eine Sprecherin der Hilfsorganisation Oxfam in Berlin mitteilte. Thema der 30-minütigen "Stunde", für die einheitliche Anfangszeiten galten, war der Kampf um Grundbildung für alle Kinder der Welt.

Regierungen an ihre Versprechen erinnern

Die Idee stammt von der Global Campaign for Education (Weltkampagne für Bildung), zu der Oxfam und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gehören. Ziel der Aktion war es, Regierungen überall in der Welt "an ihre zahlreich abgegebenen Versprechen" zu erinnern. Diese hatten zugesagt bis 2015 dafür zu sorgen, dass Bildungsmöglichkeiten für alle zugänglich werden. Bisher hätten 115 Millionen Kinder in der Welt keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, 862 Millionen Erwachsene könnten weder lesen noch schreiben, hieß es. Zwei Drittel der Betroffenen seien Mädchen beziehungsweise Frauen.

Rekord hielt bisher England

Der bisherige Weltrekord für eine gleichzeitig stattfindende Schulstunde mit einheitlichem Inhalt wurde in England aufgestellt. Im März vergangenen Jahres hatten dort 28.801 Kinder an einer Sprachstunde teilgenommen. Die genaue Teilnehmerzahl der jetzigen Aktion wird erst nach geraumer Zeit bekannt sein. In Deutschland haben die beteiligten Schulen oder Lehrkräfte bis Ende April Zeit für die Abgabe ihrer Meldung an die GEW oder Oxfam.

Ereignis konnte überall stattfinden

Für die weltweite "Unterrichtsstunde" waren bestimmte Zeitblöcke vorgeschrieben; in Deutschland standen für den Beginn 10.00 Uhr und 16.00 Uhr zur Auswahl. Das Ereignis, zu dem auch erwachsene Teilnehmer zugelassen waren, konnte nach Angaben der Organisatoren "überall stattfinden: in einer Schule, einem Bildungszentrum, einer Bibliothek, einer Kirche, einer Gemeindehalle und sogar im Freien". Als Vortragende waren nicht nur Lehrer willkommen.

Die ganze Welt machte mit

In Malawi hatte sich laut Oxfam der Bildungsminister für einen Auftritt vor 1.000 Schülern angesagt, UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura plante eine "Unterrichtsstunde" für den Exekutivrat seiner Organisation. UN-Generalsekretär Kofi Annan schickte eine Grußbotschaft an die Veranstalter. In Moskau waren 500 junge Leute in psychiatrischen Einrichtungen und Jugendstrafanstalten als Publikum auserkoren.

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