Die Verbraucherzentralen wollen angesichts des dramatischen Strompreisanstiegs mindestens eine Million Kunden zum Anbieterwechsel bewegen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellte dazu in Berlin eine bundesweite Kampagne vor. Ein Preis-Check in den 100 größten deutschen Städten habe gezeigt, dass sich jeder Wechsel lohne, betonte Vorstand Gerd Billen.
Durch den Wechsel des Anbieters könne eine Familie bis zu 185 Euro im Jahr einsparen. Im Schnitt liegt das jährliche Einsparpotenzial den Angaben zufolge bei 60 Euro pro Haushalt. Bemerkenswert sei, dass Ökostrom-Produkte in zwei Dritteln der Städte auch noch billiger seien als die Angebote der ortsüblichen Grundversorger, sagte Billen. Seit dem Jahr 2000 hätten sich die Strompreise um fast 50 Prozent erhöht.
Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips wies darauf hin, dass die 21,5 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland im Schnitt fünf Prozent ihrer Nebenkosten einsparen könnten, wenn sie zum günstigsten Anbieter wechselten. "Es ist höchste Zeit, dass sich die Stromkunden nicht nur auf die Politik verlassen, sondern selber aktiv werden und überzogenen Strompreisen die rote Karte zeigen", sagte Billen.
Erst sechs Prozent haben gewechselt
Der vzbv hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten sechs Monaten zusätzlich eine Million Haushalte zum Wechsel ihres Stromanbieters oder -tarifs zu bewegen. "Würden alle 40 Millionen Haushalte ihr Sparpotenzial von durchschnittlich etwa 60 Euro nutzen, käme dies einem Einspar- und Konjunkturprogramm von über zwei Milliarden Euro gleich", sagte Billen. Trotz der Liberalisierung des Strommarktes hätten aber bis Ende 2006 erst sechs Prozent der Kunden - das sind rund 2,5 Millionen Haushalte - ihren Anbieter gewechselt
Wie Sie den Anbieter wechseln können und was Sie dabei beachten müssen, erklärt Ihnen stern.de in den beiden Artikeln "Beim Strom clever Geld sparen" und "Wechseln leicht gemacht".