Eine Herde wilder asiatischer Elefanten erlangte letzten Monat Berühmtheit, als sie sich auf eine epische Reise durch den Südwesten Chinas begab. Die Herde war buchstäblich außer Kontrolle geraten, wanderte durch Städte, zertrampelte Felder und wurde sogar schon in einer Alkoholfabrik erwischt.
Im Internet gibt es Videos von den Dickhäutern, die in der Dunkelheit ganz lässig Hauptstraßen überqueren. Drohnen sind im Einsatz, um der Spur der Herde zu folgen. Polizei und Sicherheitskräfte sind den Tieren immer auf der Fährte, damit kein Tier und kein Mensch durch die Wanderung der Herde zu Schaden kommt. Auf ihrer langen Wanderung trennte sich nun ein Elefant vom Rest der Herde und änderte die Richtung. Mittlerweile ist er wieder in sein Reservat zurückgekehrt.
Mehr als 500 Kilometer gewandert
Schauplatz der Ereignisse ist Chinas südwestliche Provinz Yunnan, die an Myanmar grenzt. Die Elefantenherde soll Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr aus dem Nationalpark Xishuangbanna ausgebrochen sein. Insgesamt sind 15 Herdenmitglieder auf Wanderung: sechs Kühe, drei Bullen, drei halbwüchsige Tiere und drei Kälber. Wie genau sie aus dem Naturpark entwischten und warum sie nicht freiwillig in das Naturreservat zurückkehren, ist unklar.
Seit ihrer Abwanderung aus dem Naturschutzgebiet, ist die Herde mehr als 500 Kilometer durch die zerklüftete Landschaft der Provinz Yunnan gewandert und hat sich dabei frei durch Felder, Dörfer und große Städte bewegt. Durch Futter und Straßensperrungen versuchen die Menschen in China nun die riesigen Dickhäuter zu lenken und von großen Städten fernzuhalten. Dennoch müssen immer noch viele Menschen evakuiert werden, damit ein Zusammentreffen von Mensch und Tier vermieden werden kann.
Rückkehr für einen Einzelgänger
Letzte Woche wurde ein einsamer Elefant, der sich vor einem Monat von der Herde losgerissen hatte, eingefangen und in sein Heimatreservat zurückgebracht. Der Elefant war mehr als 190 Kilometer alleine gereist, ernährte sich von Nahrung, die von den örtlichen Behörden zubereitet wurde, und stöberte gelegentlich in Dörfern.
Die Behörden teilten laut CNN mit, dass sich das 1,8 Tonnen schwere Männchen in der Nähe von bewohnten Gebieten aufhielt und ein Risiko für die öffentliche Sicherheit darstellte, so dass die Entscheidung getroffen wurde, es zu betäuben und nach Hause zu schicken.

Ein Bad im Fluss
Tierärzte untersuchten den Riesen, fanden laut CNN jedoch keine äußeren Verletzungen. Nach seiner Freilassung im heimischen Nationalpark Xishuangbanna spazierte der Elefant in den Regenwald und nahm ein Bad im Fluss, wie die Regierung von Yunnan beschrieb.
In der Zwischenzeit marschiert der Rest der Herde immer noch auf einer scheinbar endlosen Reise, die rund um die Uhr von Dutzenden von Drohnen und Hunderten von Rettungskräften und Polizisten genau überwacht wird. Der bisherige Schaden, den die Herde angerichtet hat, beläuft sich auf schätzungsweise mehr als eine Million Euro.
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Quelle: CNN