Erstaunte Kunden Warum blieben die Regale bei Edeka leer? Das Rätsel ist gelöst

Die leeren Regale in einer Hamburger Filiale von Edeka
Die leeren Regale in einer Hamburger Filiale von Edeka
© Screenshot twitter.com/opendev
Eine Edeka-Filiale in Hamburg räumt am Samstag alle importierten Waren aus den Regalen. Entsprechend leer sah es im Supermarkt aus. Fotos der Aktion machten auf Twitter die Runde und lösten rege Diskussionen aus. "So leer ist ein Regal ohne Ausländer" stand auf Pappschildern, die auf den leeren Verkaufsflächen platziert waren. Während die meisten Twitter-Nutzer die Aktion gegen Rassismus begrüßten, kam von anderen auch deutliche Kritik. Es gehe der Supermarkt-Kette eh nur um PR war noch eine der freundlicheren Kritkpunkte. Andere machten deutlich, dass sie von der Aktion gegen Rassismus gar nichts hielten. "Wir freuen uns, dass wir viele positive Stimmen zu der Aktion am Samstag bekommen haben. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aktuell noch nicht mehr zu dieser Aktion sagen möchten", sagte Edeka-Pressesprecher Gernot Kasel dem stern. Diese Aktion dürfte also noch eine Fortsetzung finden.
Leere Auslagen statt prall gefüllter Regale. Mit dem Online-Film "#Vielfalt" der Agentur Jung von Matt setzt Edeka ein eindringliches gesellschaftliches Statement und wirbt für mehr Toleranz.

Statt Wein aus Argentinien, Käse aus Frankreich oder Couscous aus Marokko nur gähnende Leere. Knapp zwei Wochen ist es her, dass der Edeka-Markt in der Hamburger Hafencity alle Produkte ausländischer Herkunft aus seinen Regalen nahm. Botschaften wie  "So leer wären unsere Regale ohne Ausländer", "Dieses Regal ist ohne Vielfalt ziemlich langweilig“ oder "Unsere Auswahl kennt heute Grenzen" wiesen die Kunden darauf hin, dass es sich dabei nicht um einen Lieferengpass handelte, sondern etwas mehr dahinter stecken musste. Es wurde viel spekuliert. Doch was genau der Hintergrund der Aktion war, dazu wollte sich weder Edeka noch deren Werbeagentur Jung von Matt zu äußern.

Bis jetzt. Die Filiale war einen Tag lang Drehort für einen neuen Online-Werbefilm. Es ging darum, die authentische Reaktion von Menschen zu zeigen, die in den Regalen ihres Supermarkts nur noch Lebensmittel aus Deutschland finden und offensichtlich die sonst gewohnt Vielfalt beim Einkauf vermissen. So denn auch der Name der Kampagne: #Vielfalt

Edekas Anti-Rassismus-Kampagne

Und damit scheint das Unternehmen einen Nerv getroffen zu haben. "Hier ist ja nichts da, was wir sonst essen", so eine ältere Dame ratlos in dem Film. Doch. Vereinsamte Kartoffelklöße, Tortenböden und Würstchen - und eine Botschaft: Deutschland wäre ärmer ohne Vielfalt. 

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Ideengeber ist die Hamburger Werbeagentur  Jung von Matt, die bereits für Edeka Spots wie  #Heimkommen , #Zeitschenken oder zuletzt zur Grillsaison #HerrenDesFeuers virale Erfolge feierten. Nun also auch #Vielfalt.

Doch es geht dem Unternehmen auch um die Vielfalt in den eigenen Reihen. "Vielfalt bedeutet für Edeka auch, dass im Verbund 351.500 Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenarbeiten, die hier Anerkennung, Wertschätzung und Förderung erfahren - unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Alter oder sexueller Orientierung", heißt es in einer Mitteilung. Und so endet dann auch der Spott: "Wir lieben Vielfalt." 

tyr

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