Konsistenz und Geschmack von Rührei nachzubauen, ganz ohne tierisches Protein, gehört zu den kniffligsten Aufgaben im Food-Bereich. Das Start-up Greenforce scheint das Problem nun gelöst zu haben. Aber wie schmeckt deren veganes Rührei eigentlich? Wir haben den Test gemacht.
Dem Münchner Start-up Greenforce ist das Unmögliche gelungen: Sie haben das Ei von der Henne getrennt. Über 300 Anläufe und Versuche hat es gebraucht, um das pflanzliche Ei dem tierischen nachzubauen. Der Bestseller bislang ist das "Easy to mix"-Pulver, das mit Wasser angerührt werden muss. Das Pulver ersetzt ganze zehn Eier und kostet etwa 3,99 Euro für 100 Gramm. Zu Ostern gibt's das "vegane Ei" nun auch in flüssiger Form. Die Flüssigkeit soll sechs echten Eiern entsprechen. Beide Mixturen sind für Rührei oder Omelett geeignet. Die Basis des Ganzen ist die Ackerbohne. Aber kann es mit dem tierischen Protein wirklich in Sachen Geschmack, Konsistenz und Aussehen mithalten? Wir haben den Test gemacht.
Was ist drin?
Das "vegane Ei" ist proteinreich, fettarm, ohne Soja und ohne Gluten. Es kommt zudem ohne Geschmacksverstärker und ohne Konservierungsstoffe aus. Anders als tierisches Ei enthält das pflanzliche Pendant kein Cholesterin, keine Antibiotika und ist arm an gesättigten Fettsäuren. Dafür ist es aber reich an Vitamin B12. Basis des Produkts ist Ackerbohnenprotein. Die Hülsenfrucht wird bei uns heimisch angebaut.
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Wie bereitet man das vegane Ei zu?
Für umgerechnet 10 Eier vermengt man die Ei-Fertigmischung (100g) mit 500 ml Wasser. Alles verrühren, sodass ein glatter Teig entsteht. Den Teig gibt man dann mit etwas Fett in eine beschichtete Pfanne. Das Pflanzenei bereitet man schließlich genauso zu wie ein herkömmliches Hühnerei. Das "vegane Rührei" kann man im Nachhinein noch würzen. Aber Vorsicht: die Masse ist bereits sehr salzig.
Wie schmeckt das Pflanzenei?
So sieht es aus, das "vegane Rührei" vom Münchner Start-up Greenforce
Erst einmal zum Geruch: dem Pulverei haftet tatsächlich eine kleine Schwefelnote an. Fast könnte man meinen, es handelt sich um ein gekochtes Ei, das schon ein paar Tage liegt. Das Pulver wir beim Rühren schnell dickflüssig, fast schon matschig. An der Konsistenz wird sich auch nichts mehr ändern: sie bleibt eher kleisterig. Durchs Braten erhält das Pflanzenei eine intensivere Gelbnote. Kühlt es ab, wird die Konsistenz etwas fester.
Kommen wir zum Geschmack: Wer hier Ei-Geschmack erwartet, wird enttäuscht sein. Zuerst schmeckt man nur Salz, der Ackerbohnengeschmack kommt ganz subtil durch. Geschmacklich ist das vegane Ei also irrelevant, deshalb sollte man das Produkt nicht kaufen.
Für diejenigen, die sich rein pflanzlich ernähren, ist das Pulverei von Greenforce ein guter Ersatz. Rein aus ernährungsphysiologischer Sicht ist es reich an Proteinen und reich an Vitamin B12, was vor allem von Veganer:innen oft supplementiert werden muss. Aus rein geschmacklicher Sicht ist das "vegane Ei" für diejenigen, die auch tierische Produkte zu sich nehmen, kein adäquater Ersatz. Man kann es essen, muss es aber nicht und ist mit einem echten Rührei am Ende glücklicher.