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Berlin Schafsauge gefällig? Ausstellung des schlechten Geschmacks lockt mit ekelhaftem Essen

Ein Schafsauge schwimmt in Tomatensaft
Beispielsweise Sheep Eyeball Juice – Tomatensaft mit Augapfel vom Schaf – auch bekannt als Mongolische Mary, ist im neuen Berliner "Disgusting Food Museum" zu erleben
© DFM Berlin
Schnitzel aus Kuheuter oder gekochte Babymäuse – solche und weitere ungewöhnliche Gerichte aus aller Welt sind derzeit in Berlin zu bestaunen. 

"Was für den einen Menschen köstlich ist, kann für den anderen abstoßend sein." – mit diesen Worten wirbt das "Disgusting Food Museum" in Berlin um Besucher. In der Ausstellung ist schlechter Geschmack erwünscht und Interessierte können einiges sogar probieren. Die Idee der Ausstellung stammt ursprünglich aus dem schwedischen Malmö.

Der Rundgang startet mit einem aktuellen Ausstellungstisch: Dort liegen Fledermaus und Schuppentier – beides Tiere, die im Verdacht stehen, bei der Übertragung des Coronavirus eine Rolle gespielt zu haben.

Berliner Ausstellungsdirektor kostete selbst

Unter den Getränken finden sich etwa Eierlikör aus Straußeneiern und Bibergeil, ein Schnaps, der mit dem Aroma aus den Analdrüsen des Bibers verfeinert wird. Direktor Martin Völker hat alle Exponate selbst getestet. Darunter ein Reiswein, in dem die Leichen von Babymäusen gekocht werden, um einen Verwesungsgeschmack abzugeben. "Das schmeckt wirklich scheußlich", sagt Völker.

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An einer Tasting Bar können einige der besonderen Speisen getestet werden. Coronabedingt in einer kleine Dose – quasi als Ekel to go – gibt es dort etwa fermentierten Hai, Milbenkäse und Käfer.

"Stinkigster Käse der ganzen Welt"

Das ist nichts für Menschen mit schwachem Magen. Der Kurator der Erstausstellung in Schweden, Dr. Samuel West, setzte bei der Erfolgsstrategie für die Ausstellung auf den Ekelfaktor. "Das Hauptziel ist, dass es unterhaltsam, interessant und interaktiv ist", sagte er dem Web-Portal "The Local". Man kann die Gerichte probieren, riechen und in manchen Fällen sogar anfassen. "Wir haben den stinkigsten Käse der ganzen Welt, wie die British University festgestellt hat", sagt West. "Das ist Hardcore-Wissenschaft."

Das Projekt hat allerdings auch einen ernsten Hintergrund. West sagte, die Ausstellung solle auch dazu beitragen, den Ekel zum Beispiel vor Insekten als Nahrungsmittel zu verlieren. Schließlich seien sie eine "umweltfreundliche Proteinquelle". Einige der ausgestellten Speisen wie der "Surströmming", eine schwedische Fischspeise aus Hering die extrem stinken soll, sei aber auch fast zu krass. "Wir haben es probiert und wir wurden wegen des Geruchs fast aus unseren Büroräumen geschmissen."

Quellen:  Disgusting Food Museum, The Local, dpa

km

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