Die meisten brauchen Abwechslung in ihrem Speiseplan. Nicht so Reid Branson. Der im US-amerikanischen Seattle angestellte Krankenpfleger hat sich werktags auf Linsensuppe eingeschossen. Und das bereits seit 17 Jahren. Die "Washington Post" hat ihn ausfindig gemacht, und nach seiner Routine sowie dem Rezept gefragt.
Bransons Arbeitsalltag ist unvorhersehbar. Er arbeitet als Pfleger in einer HIV-Klinik in einem Krankenhaus in Seattle. Aufgrund des Coronavirus hat er sogar noch mehr zu tun als sonst. Aber auf eins kann er sich immer verlassen: auf die griechische Linsen- und Spinatsuppe. Sie ist herzhaft mit Linsen als Basis und Kartoffeln und Kürbis als Einlage. Abgeschmeckt ist die Suppe mit allerlei aromatischen Gewürzen und frischem Zitronensaft. Die kocht er seit fast zwei Jahrzehnten jeden Samstag vor - und füllt sie in vier Einmachgläser. Genug für acht Mal Mittagessen. Wenn etwas übrig bleibt, teilt der 63-Jährige die Suppe auch gern mit seiner Ehefrau.
Alles begann damit als das Rezept seiner Lieblings-Dosensuppe verändert wurde. Die neue Rezeptur schmeckte ihm einfach nicht mehr. Also machte er sich auf die Suche nach einer Alternative. Und fand ein Rezept für eine Linsensuppe im Kochbuch "Dairy Hollow House Soup & Bread" von Crescent Dragonwagon, das bereits 1992 erschienen ist.

Diese Suppe schmeckt immer anders
Satt hat Branson die Suppe bislang noch nicht, denn sie schmecke immer anders, sagt er der "Washington Post". "Es ist immer eine kleine Überraschung: Die Zwiebel kam diesmal stark heraus, oder das ist ein wirklich guter Butternusskürbis. Wenn ich sie nicht so oft zubereitet hätte, hätte ich das nie bemerkt."
Aber irgendwann kommen alle guten Dinge zu einem Ende - auch das traditionelle Mittagessen von Branson. Bald geht er in den Ruhestand. Weniger als vier Monate hat der Krankenpfleger noch zu arbeiten. Dann wird er vermutlich auch aufhören, seine Suppe zu kochen. Aber zur Ausstandsfeier will er sie noch einmal kochen. Dann so viel davon, dass alle seine Kollegen probieren können.