Nutella und selbst gebrannter Wodka - so besser Russen Putins Knastessen auf

Oleg Navalny wurde wegen Unterschlagung verurteilt, Andrei Barabanov wegen Aufruf zu einer gewalttätigen Demonstration. Oleg Navalny und Andrei Barabanov betrachten sich allerdings selbst als politische Gefangene im System Putins. Ob nun politisch oder kriminell, beide waren jedenfalls im Gefängnis und litten unter der dortigen Küche. In der Not entdeckten sie ihre Kochkünste. Nach ihrer Entlassung haben sie auf Instagram einen Account mit Rezepten aus der Haft gestartet. "Russidit" bedeutet etwa "Rus' Lügen im Gefängnis" und auch die Rezepte gaukeln mehr Opulenz vor, als die Zutaten eigentlich hergeben.

In der Haft sei es entscheidend, mit den Zellengenossen gut auszukommen und das wenige zu teilen, was man habe. Was liegt da näher, als gemeinsam zu kochen. Gücklicherweise ist es offenbar möglich, zusätzlich zu den ausgegebenen Mahlzeiten im Gefängnisladen einzukaufen. Das Angebot dort ist aber begrenzt und erinnert mehr an die Zeit der UDSSR im Weltkrieg als an einen gut sortierten Supermarkt.

Vorspeisen-Spießchen werden mit Streichhölzern aufgespießt. Barabanov schreibt: "Neujahr 2014 feierte ich im Butyrka-Gefängnis. Die Vorbereitungen für das Festmahl begannen mehrere Wochen vorher. Wir fragten die Verwandten, ob sie uns besondere Zutaten mitbringen können. Wir kauften im Laden ein, organisierten Kartoffeln in der Küche, um einen russischen Salat zu machen."

Barabanovs eigene Rezepte sind allesamt vegetarisch: Nudeln mit Mayonnaise, Salat mit Bohnen und andere schnelle Leckereien. Aber es finden sich auch anspruchsvolle Anleitungen - etwa wie man ein eigenes Nutella aus Nüssen herstellen kann. Und natürlich fehlt eins nicht: Wie mache ich selbst gebrannten Wodka im Gefängnis.