Vor 85 Jahren wurden erstmalig tiefgekühlte Produkte verkauft. Das war in einem kleinen Lebensmittelgeschäft in den USA - und galt als Innovation. Denn damit war eine neue Methode zur Haltbarmachung geboren: das Schockfrosten. Bis heute gibt es eigentlich keine schonendere Art der Konservierung - und das ganz ohne Konservierungsstoffe.
Die ersten Produkte, die tiefgekühlt angeboten wurden, waren Gemüse, Obst und Fisch - danach war Einfrieren auf dem Vormarsch und führte zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte tiefgekühlter Produkte. In Deutschland wurde Tiefgekühltes 1955 erstmals vorgestellt - mittlerweile gibt es über 17.000 gefrorene Artikel im Handel. Aber beim Einfrieren zu Hause kann einiges schiefgehen, daher haben wir acht Tipps, die Sie beim Schockfrosten beachten sollten.
1. Die Frische hat Priorität
Die Lebensmittel, die man einfrieren möchte, sollten so frisch wie möglich sein. Denn je länger das Produkt eingefroren ist, desto höher ist der Qualitätsverlust. Das äußert sich zwar bei jedem Lebensmittel anders, trotzdem gilt: umso frischer, desto besser. Vor dem Einkauf kann man bereits überlegen, welche Speisen haltbar gemacht werden sollen und welche nicht.
2. Vorbereitung für den Froster
Die Lebensmittel, die man einfrieren möchte, sollten so gut wie es geht für den Frost vorbereitet werden. Egal, ob man das Produkt vorher putzt, trocknet, in Stücke schneidet, blanchiert oder Gekochtes abkühlen lässt, es sollte auf alle Fälle in ein gefriergeeignetes Gefäß oder in eine spezielle Gefriertüte umgefüllt werden. Gemüse sollte grundsätzlich vorher blanchiert werden, dadurch wird die Enzymaktivität reduziert. Diese kann bewirken, dass sich Farbe und Geschmack verändern sowie Vitamine verloren gehen.
3. Luftdicht verschließen
Wenn die Lebensmittel gefriergeeignet verpackt wurden, dann sollte darauf geachtet werden, dass weder Luft noch Feuchtigkeit durchdringen. Ansonsten könnten die Lebensmittel Vitamine verlieren oder Gefrierbrand ausgesetzt werden. Dieser entsteht, wenn zu viel Sauerstoff an das Produkt gelangt und die Temperatur im Gefrierschrank dann schwankt. Dadurch trocknen die Lebensmittel aus und erhalten eine weißlich-graue Farbe. Die betroffenen Stellen sind zwar nicht ungesund, aber der Geschmack des Produkts leidet darunter. Deshalb sollte man die Produkte immer luftdicht verschließen - am besten vakuumverpackt.
4. Fleisch und Fisch vakuumieren
Um unappetitlichen Gefrierbrand bei Fleisch oder Fisch zu vermeiden, sollte rohes Fleisch oder roher Fisch vor dem Einfrieren immer vakuumiert werden. Diesen Service bieten viele Metzger und Fischläden an. Wenn zu Hause eingefroren wird, gilt immer: Möglichst kleine Portionen einfrieren und Hackfleisch flach drücken, damit die Bakterienbildung reduziert wird.
5. Gefäß nicht zu voll
Ein Gefäß oder auch eine Gefriertüte darf nie zu voll gefüllt werden. Es könnte nämlich passieren, dass sich wasserhaltige Speisen beim Frieren ausdehnen. Dadurch könnte das Gefäß oder die Tüte platzen. Bei Vorratsdosen könnte sich bei einer zu hohen Füllmenge der Deckel lösen.
6. Kennzeichnung
Ein wichtiger Punkt beim Einfrieren von Lebensmitteln ist die Kennzeichnung. In den Tiefen einer Tiefkühltruhe kann man schließlich schnell den Überblick verlieren. Deshalb ist es wichtig die Produkte zu kennzeichnen: Einfrierdatum, ungefähre Mindesthaltbarkeit und Inhalt.
7. Haltbarkeit
Generell gelten folgende Zeitangaben zur Haltbarkeit in der Tiefkühltruhe:
- Gemüse: 3 bis 12 Monate
- Fleisch oder Fisch: 3 bis 12 Monate
- Obst: 9 bis 12 Monate
- Wurst: 1 bis 6 Monate
- Milchprodukte: 2 bis 6 Monate
- Kräuter: 3 bis 4 Monate
- Backwaren: 1 bis 3 Monate
- Selbstgekochtes: 1 bis 3 Monate
8. Auftauen
Wenn das Einfrieren reglementiert ist, dann natürlich auch das Auftauen. Beim Einfriervorgang sollte man das Produkt so schnell wie möglich runterkühlen, damit keine Vitamine verloren gehen oder der Geschmack darunter leiden muss. Beim Auftauen ist das Gegenteil der Fall: Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Gefriergut besonders langsam und schonend aufgetaut wird. Gemüse beispielsweise könnte an Knackigkeit verlieren, wenn es direkt ins heiße Wasser gegeben wird. Fleisch und Fisch sind besonders sensibel und sollten im Idealfall schon am Abend vorher aus dem Gefrierfach genommen und über Nacht im Kühlschrank aufgetaut werden. Bakterien werden nach dem Auftauen schnell wieder aktiv, deshalb sollten roh gefrostete Produkte auch nicht ein zweites Mal eingefroren werden.
