Wie sagt man so schön? Das Auge isst mit. Diesem tieforangenen Kürbis-Hummus verfällt man dabei sofort – die kräftige, intensive Farbe macht ihn zu einem absoluten Blickfang. Doch nicht nur optisch ist der Hummus ein Genuss. Der nussige Geschmack des Hokkaidos hebt das Aroma des Hummus hervor und macht ihn noch cremiger als er sowieso schon ist. Das Ergebnis: Ein seidiger Hummus, fluffig, cremig, fast schon fließend – so als zerschmelze er geradezu im Mund.
Hummus – eine traditionsreiche Geschichte
Die Herkunft des Hummus – ein heikles Thema. Schon lange streiten sich verschiedensten Nationen und Kulturen über den Ursprung des beliebten Dips. Viele Quellen bezeichnen Hummus sogar als eine der ältesten zubereiteten Speisen der Menschheit selbst, deren Ursprung bis in die Antike und noch weiter zurückreicht. Doch so wirklich belegt ist diese These nicht.
Die ersten schriftlichen Vermerke zu hummusartigen Pasten finden sich im 13. Jahrhundert. Bei den Vorläufern aus dem antiken Rom und Ägypten wurden pürierte Kichererbsen mit Zutaten wie Essig, Walnüssen, Haselnüssen, Mandeln oder Pistazien vermischt. Die traditionelle Rezeptur, so wie wir sie heutzutage kennen, wurde dann in einem Schriftstück aus dem Damaskus des 18. Jahrhunderts erstmalig festgehalten.
Führt man den Ursprung auf die Hauptzutat des cremigen Dips zurück, liegt es jedoch nahe, dass es sich um eine traditionell arabische Speise handelt. Kichererbsen wachsen im orientalischen Raum seit mindestens 10.000 Jahren, die ältesten Kichererbsen wurden in der Türkei gefunden. Aus ihrem Herkunftsgebiet wurde sie schließlich nach Indien und in den Mittelmeerraum gebracht. Heute ist Indien aufgrund des idealen Klimas für das Wachstum der Hülsenfrucht eines der größten Anbaugebiete der Kichererbse.
Auch die Wortherkunft unterstützt die Annahme, dass die Speise aus dem Nahen Osten stammt: "hummus" ist das arabische Wort für "Kichererbse". Zudem ist das Gericht im arabischen und gesamten vorderasiatischen Raum weit verbreitet, im Libanon, den palästinensischen Autonomiegebieten, Israel und Syrien zählt es sogar zu den Nationalspeisen. Serviert wird der vollwertige Dip häufig zur Mezze, dem arabischen Vorspeisen-Buffet. Zusammen mit frisch gebackenem Fladenbrot, mit Falafeln, gegrilltem Gemüse oder anderen feinen Häppchen harmoniert der Aufstrich wunderbar.
Mittlerweile hat sich Hummus auf der gesamten Welt verbreitet und erfreut sich größter Beliebtheit.
Hokkaido trifft Kichererbse
Zur Herstellung von Hummus werden getrocknete Kichererbsen eingeweicht, gekocht und schließlich püriert. Verrührt mit Tahini, einer Paste aus Sesam, Olivenöl, Zitronensaft und zerdrücktem Knoblauch entsteht eine cremige, fast schon fließende Masse. Abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Chili serviert man den Dip mit frischem Olivenöl. Feingehackte Petersilie, Kreuzkümmel oder Chilipulver sorgen für das optische Finish.
Hummus gibt es mittlerweile in zahlreichen Versionen und Variationen. Von Hummus-Pesto, über Rote-Beete-Hummus bis hin zu Schokoladen-Hummus – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein absoluter Muss der Herbstzeit: Fein cremiger Kürbis-Hummus. Der nussige Geschmack des Hokkaido ergänzt die Mischung aus Kichererbsen, Sesam, Kreuzkümmel und Knoblauch, als sollte es nicht anders sein. Zudem sorgt er für eine unwiderstehlich kräftige Farbe. So macht das Schlemmen gleich doppelt so viel Freude.
Der König unter den Kürbissen
Kein anderer Kürbis ist in Deutschland so beliebt wie der Hokkaido. Kein Wunder, schließlich punktet er mit seiner Farbe, schmeckt wahrlich aromatisch und muss zur Weiterverarbeitung nicht einmal geschält werden. Ursprünglich stammt der kleine, tief orangene Kürbis – wie sein Name schon vermuten lässt – von der japanischen Nordinsel Hokkaido. Zwar ist das Kürbisgewächs unter diesem Namen in Europa bekannt und sehr beliebt, in seinem Heimatland trägt es jedoch einen anderen Namen: "Uchiki Kuri".
Der Hokkaido hat einen bis zu siebenmal höheren Nährstoffgehalt als andere Kürbissorten. Besonders wertvoll ist sein Gehalt an Vitamin-C: Mit circa 30 Milligramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch übertrumpft er seine Artgenossen um das Vielfache. Die Schale enthält zudem reichlich Beta-Karotin, welches der Körper in Vitamin A umwandeln kann. Im Körper ist Vitamin A wesentlich am Wachstum, an der Zellbildung sowie am Sehvermögen beteiligt. Als Antioxidans wirkt es außerdem als "Radikalenfänger". Zusätzlich enthält der Kürbis reichlich Folsäure, Magnesium und Vitamin B sowie zahlreiche Mineralstoffe wie Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink und Selen. Kurz gesagt: Mit dem Hokkaido sind Sie bestens für die kalte Jahreszeit gewappnet.
Rezept für selbstgemachten Kürbis-Hummus
Zutaten
- 1 kleiner Hokkaido-Kürbis (circa 500 Gramm)
- 10 Gramm frischer Ingwer
- 1 Dose (265 Gramm Abtropfgewicht) Kichererbsen
- Aquafaba (Kichererbsen-Wasser aus der Dose)
- 2 Knoblauchzehen
- ½ Bio-Zitrone
- 2 Esslöffel schwarze Sesamsamen
- 2 Esslöffel Tahin (Sesammus)
- 1 Esslöffel natives Olivenöl
- ½ Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel
- ½ Teelöffel Ceylon-Zimt
- Salz
- Pfeffer
- Chilipulver

Zubereitung
- Den Hokkaido-Kürbis halbieren, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- Stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und für 30 Minuten auf mittlerer Schiene bei Ober-/Unterhitze backen. Zwischendurch wenden. Nach der Backzeit gut auskühlen lassen.
- Kichererbsen abgießen, das Wasser (Aquafaba) dabei auffangen.
- Kichererbsen sorgfältig abspülen und abtropfen lassen.
- Knoblauch und Ingwer schälen. Die halbe Zitrone auspressen. Die Sesamsamen in einer beschichteten Pfanne ohne Öl goldgelb rösten.
- Die ausgekühlten Kürbisstücke zusammen mit den Kichererbsen, circa 50 Milliliter Kichererbsen-Wasser, Tahin, dem Ingwer und Zitronensaft in ein hohes Gefäß geben und fein pürieren. Wenn der Hummus noch zu fest ist, etwas mehr Kichererbsen-Wasser hinzugeben.
- Den Knoblauch pressen und zusammen mit 1 Esslöffel Olivenöl und den gerösteten Sesamsamen unterheben.
- Mit Kreuzkümmel, Zimt, Salz und Pfeffer abschmecken.
- In eine Schüssel geben und mit Chiliflocken und frischem Pfeffer toppen.
Tipp: Der vegane Kürbis-Hummus schmeckt zu frischem Fladenbrot, Salat oder Ofengemüse.