Ab Juli werden Lebensmittel in vielen Supermärkten billiger. Nachdem die Bundesregierung eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 auf 5 Prozent bis Ende des Jahres angekündigt hat, um die von der Corona-Pandemie gebeutelten Wirtschaft anzukurbeln, reagieren viele Händler. Sie wollen die Preise entsprechend purzeln lassen.
Demnach wollen sowohl Lidl als auch Kaufland "alle Produkte des täglichen Bedarfs mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz anbieten", wie Matthias Oppitz, Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl Deutschland, und Andreas Schopper, Leiter Einkauf Kaufland Deutschland, erklärten.
"Verbraucher in der Krise unterstützen"
Laut "Lebensmittelzeitung" hat der Discounter Aldi gleiches vor. Aldi Nord wie Aldi Süd planen demnach mit den vergünstigten Preisen den „deutschen Verbraucher bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise“ zu unterstützen.
Genau so ist die Senkung der Mehrwertsteuer auch gedacht. Schließlich wird diese Steuer ausschließlich von den Kunden bezahlt und nicht von den Händlern. Händler die ihre Preise nicht vergünstigen, würden also de facto einen größeren Gewinn als zuvor machen. Da sie bei gleichbleibenden Preisen einfach weniger Steuern an den Staat abgeben würden.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier baut darauf, dass das nicht passiert. Er sei sich sicher, „dass die Unternehmen die Mehrwertsteuer weitergeben“, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Und: "Ich wünsche mir auch, dass viele Unternehmen noch eine Schippe drauf tun. Dass sie attraktive Angebote entwickeln, wo sie selbst einen Teil von Preisnachlässen auf die eigene Kappe nehmen."
Von einem Mehr, dass die Lebensmittelhändler schultern wollen, ist bislang nicht die Rede. Auch Edeka, zu dem Netto gehört, hat zwar laut "Lebensmittelzeitung" bekannt gegeben, die "steuerlichen Vorteile 1:1 an unsere Kunden" weitergeben zu wollen, und auch Rewe und Penny planen die Preise der Senkung anzupassen. Davon, dass die Händler an der eigenen Marge drehen wollen, ist bis jetzt nicht die Rede.
Quellen: Lebensmittelzeitung, dpa