Raphael Seiler gehört zu den Menschen, die in ihrer Freizeit gerne grillen. Doch so sehr sich der 28-jährige Gründer auf das bevorstehende Gelage mit Freunden jedes Mal auch gefreut haben mag, so störte ihn dabei immer eine Sache: Wer bringt den schweren und unhandlichen Grill mit? Kurzerhand kam ihm die Idee, ein portables Gerät zu erfinden, das in wenigen Minuten aufgebaut und betriebsbereit ist: Stack – ein Stecksystem, das Kompaktgrill und Feuerstelle in einem Gerät vereint.
Was zeichnet Stack aus?
Im Gegensatz zu anderen Grill-Typen hat Stack einen entscheidenden Vorteil: Das Gerät ist so klein und handlich (es misst gerade einmal 31 x 23 x 8 cm), dass es in einer kleinen Tasche samt Holzkohlebriketts überall mit hingenommen werden kann. Am Ziel angekommen, werden die vier Einzelteile aus Edelstahl nur zusammengesteckt und können anschließend – je nach Aufbauweise – als Grill oder Feuerschale genutzt werden. In beiden Fällen macht sich Stack den Kaminzugeffekt zunutze, dadurch muss der Kohle oder dem Holz nicht noch zusätzliche Luft zugefächert werden. Klingt in der Theorie durchaus innovativ, aber ist es das in der Praxis auch? Der stern hat es getestet.
Stack Grill im Praxistest
Die gute Nachricht für alle, die normalerweise zwei linke Hände haben, lautet: Das Stecksystem ist wirklich einfach zu bedienen. Mit nur wenigen Handgriffen ließen sich die vier Teile zu einem Grill oder zu einer Feuerstelle umbauen. Was der Testerin jedoch beim Auf- und Abbauen sofort aufgefallen ist: Die Edelstahl-Platten klapperten und wackelten sehr, auch wenn das fertige Konstrukt einen stabilen Eindruck machte. Das Anfeuern der Grillkohle verlief ebenfalls problemlos: Die Rostbratwürstchen und der Grillkäse, welche als Versuchsobjekte herhalten mussten, wurden schnell gar. Im Klartext bedeutet das: Der Grill tat das, was ein Grill tun soll. Allerdings stellte sich im Anschluss die Frage, wie sich das heiße Gerät nur mit der Zange zu einer Feuerschale umbauen lassen sollte? Unsere Testerin scheiterte an dem Versuch. Hier zeigte sich eine erste Schwachstelle.

Stack Feuerschale im Test
Tatsächlich konnte die Feuerschale erst einen Tag später getestet werden, nachdem der Stack Grill vollständig ausgekühlt war. Das Umbauen um 90 Grad in eine vertikale Position funktionierte ebenfalls problemlos, doch als es darum ging, das Holz in das Behältnis zu stecken, fiel der Testerin sofort auf: Die drei Öffnungen sind so klein, dass normal große Scheite nicht hineinpassen wollten. Hier müsste im Vorfeld darauf geachtet werden, nur sehr schmale Holzstücke mitzunehmen – es sei denn, Sie haben eine Axt zum Spalten dabei. Das Anzünden verlief hier ebenfalls problemlos, allerdings stellte sich unsere Testerin die Frage, wie und wo sich die Asche später sammeln sollte. Immerhin ist die gesamte Front aufgrund der Rillen aus dem Rost luftdurchlässig. Da das Holz jedoch im Rahmen des Tests nicht komplett runtergebrannt war, können wir diese Frage leider nicht beantworten.
Das Fazit
Grundsätzlich hält das Gerät, was es verspricht. Stack kann als Grill oder als Feuerschale genutzt werden. Ob beide Funktionen direkt hintereinander anwendbar sind, bleibt weiterhin fraglich. Ebenfalls positiv bewertet werden kann das einfache Handling als auch der höhenverstellbare Grillrost für unterschiedliche Hitze – und natürlich das fertige Grillergebnis. Ob einem die 2-in-1-Funktion 100 Euro Wert ist (die Grillzange und Transporttasche sind im Preis enthalten), ist schwer zu beantworten. Sicherlich kann das kleine Gerät für kleine Gruppen praktisch für unterwegs sein, da es in jeden Rucksack passt. Am Ende mag das Produkt nicht so innovativ sein, wie anfangs gedacht, aber es erfüllt seinen Zweck.
Stellt sich die Frage: Wird einer der Juroren zuschlagen? Immerhin ist Raphael bereit, 20 Prozent seiner Firmenanteile abzugeben – und hofft im Gegenzug auf 80.000 Euro Startkapital. Kommt es zum Deal? Das sehen Sie heute Abend in "Die Höhle der Löwen" wie gewohnt um 20.15 Uhr auf Vox.
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